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Change-Management. Radikaler oder inkrementaler Wandel?

©2019 Hausarbeit 11 Seiten

Zusammenfassung

Diese Arbeit thematisiert das Change-Management in Unternehmen. Es werden verschiedene Arten des Change-Managements vorgestellt. Dabei wird die Frage untersucht, welcher Wandel für ein Unternehmen zu bevorzugen ist. Der inkrementelle Wandel in einer Organisation steht für die Verbesserung eines Prozesses. Außerdem wird darunter auch die Einführung neuer Instrumente zur Anpassung der Strategie eines Unternehmens verstanden.

Radikaler Wandel erfordert, selbst bei etablierten Unternehmen, eine Strategie, um diese revolutionäre Veränderung zu überleben. Das Geschäftsmodell ändert sich dabei grundlegend. Die Wahrscheinlichkeit, dass der radikale Wandel einer Firma zu mehr Erfolg verhilft, ist gering. Es ist sogar der Fortbestand eines Unternehmens in Gefahr, wenn plötzliche Veränderungen der Prozesse durchgeführt werden. Während bei dem inkrementellen Wandel die Erfahrung der Mitarbeiter von großer Bedeutung ist, sieht der radikale Wandel sie als Hindernis.

Leseprobe

Inhalt

Radikaler oder inkrementaler Wandel?
1. Warum der inkrementelle Wandel jenem vom radikalen Wandel deutlich
überlegen ist
2. Das einzig richtige Prinzip: der radikale Wandel
3. Welcher Wandel ist nun wirklich zu bevorzugen?

Literaturverzeichnis

Radikaler oder inkrementaler Wandel?

1. Warum der inkrementelle Wandel jenem vom radikalen Wandel deutlich überlegen ist

Das Wort ,inkrementell‘ bedeutet schrittweise folgend' oder aufeinander aufbauend'.1 Der inkrementelle Wandel in einer Organisation steht für die Verbesserung eines Prozesses. Außerdem wird darunter auch die Einführung neuer Instrumente zur Anpassung der Strategie eines Unternehmens verstanden. Dieser Ansatz zeigt den deutlichen und vorteilhaften Unterschied zum radikalen Prozess, der für eine umfassende und tiefgreifende Veränderung in einer Organisation steht.2 Radikaler Wandel erfordert, selbst bei etablierten Unternehmen, eine Strategie um diese revolutionäre Veränderung zu überleben. Das Geschäftsmodell ändert sich dabei grundlegend. Die Wahrscheinlichkeit, dass der radikale Wandel einer Firma zu mehr Erfolg verhilft, ist gering. Es ist sogar der Fortbestand eines Unternehmens in Gefahr, wenn plötzliche Veränderungen der Prozesse durchgeführt werden.3 Während bei dem inkrementellen Wandel die Erfahrung der Mitarbeiter von großer Bedeutung ist, sieht der radikale Wandel sie als Hindernis.4 Mitarbeiter werden bei dem radikalen Wandel mit komplett neuen Strukturen, Aufgaben und Technologien konfrontiert, die weder planbar noch bekannt sind.5 Der inkrementelle Wandel hingegen bietet den Mitarbeitern Orientierung, da er einen klaren Aufgabenbereich aufzeigt und auch hinsichtlich der genauen Angabe von Zeit und Ort für die Umsetzung eines adaptierten Geschäftsprozesses, der Belegschaft Sicherheit gibt. Ebenso geht beim radikalen Wandel der Teamgedanke der Mitarbeiter verloren. Der Fokus richtet sich auf das organisationale Lernen und bedeutet für die Mitarbeiter umfassende Anforderungen und Neues zu erlernen. Der inkrementelle Wandel hingegen zielt auf individuelles Lernen in Teams ab und unterstützt das gemeinsame Sammeln von Erfahrungen. Dadurch kann ein rasches Sicherheitsgefühl bei den Teams gewonnen werden.6 Der nächste große Vorteil für Mitarbeiter beim inkrementellen Wandel liegt darin, dass konkrete Anreizsysteme für die Belohnung der Qualität von Ergebnissen geschaffen werden. Mitarbeiter sehen beim sicheren Erlernen eines neuen Prozesses, wie sie sich verbessert haben. Erhalten sie aufgrund des zufriedenstellenden Ergebnisses einen Anreiz, steigt die Motivation. Der radikale Wandel kann solche Ergebnisse nicht vorzeigen, da er den Mitarbeitern kein schrittweises Erlernen und Verbessern ermöglicht. Viel mehr werden Teams mit neuen Verantwortungen in radikalen Prozesse ,belohnt‘.7 Radikaler Wandel ist eine sprunghafte bzw. plötzliche Veränderung. Der inkrementelle oder auch evolutionäre Wandel genannt, hat seinen Fokus auf kleine Schritte bei der Anpassung von Prozessen. Die Selbstentwicklung steht im Vordergrund. Der große Vorteil dabei ist, dass der evolutionäre Wandel durch kleine Schritte auch größere Veränderungen schafft. Er benötigt keine radikalen Ansätze, um einer Organisation zu verbesserten Geschäftsprozessen zu verhelfen.8 Ein sehr positives Beispiel für den inkrementellen Wandel kann mit der Firma Lindt dargestellt werden. Das Unternehmen, das Schokolade produziert, hat seine Produkte angepasst, um die bestehenden Kunden zufriedener zu machen und um neue Kunden zu gewinnen. Lindt hat mit neuen Schokoladekreationen ihre Zielgruppe erweitert. Die Sorte ,DIVA‘ spricht anspruchsvolle Kunden an, während die ,Hello Lindt‘ Schokolade das jüngere Publikum mit modernen und bunten Designs überzeugt. Die Abbildung 1 zeigt die Produktanpassungen von Lindt (Vgl. dazu Abbildung 1):9 10

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Verbesserungen in kleinen Schritten bieten dem Kunden klare Vorteile. Mit den Ansätzen des radikalen Wandels kann das nicht gelingen.11

Ein weiteres wichtiges Argument für den großen Vorteil der inkrementellen Veränderung ist die Reduzierung der Kosten für ein Unternehmen. Der evolutionäre Wandel konzentriert sich auf bestehende Produkte, passt diese an und erfüllt rasch Kundenwünsche. Gmail von Google kann als nächstes sehr positives Beispiel für den inkrementellen Wandel gebracht werden. Zu Beginn stand das Versenden von Emails im Vordergrund. Google erweiterte die Features von Gmail laufend und der Dienst wurde verbessert. Google bringt einfache Produkte auf den Markt und schafft sich durch die Nutzung dieser Dienste einen hohen Marktanteil. Mit der laufenden Produktverbesserung gewinnt Google immer mehr zufriedene Nutzer. Hier kann gesehen werden, dass selbst die großen digitalen Unternehmen wie Google auf den inkrementellen Wandel setzen.12 Abschließend und sehr überzeugend kann gesagt werden, dass Unternehmen an der Verwendung von evolutionärem bzw. inkrementellem Wandel nicht vorbeikommen. Firmen können gar nicht falsch liegen für die Verbesserung ihrer Prozesse diesen Wandel anzuwenden. Wenn ein Unternehmer Sicherheit und Erfolg haben will, dann ist er mit dem inkrementellen Wandel auf der richtigen Seite. Dies verdeutlicht auch noch die in Abbildung 2 dargestellten, schrittweisen Wanderung auf der sicheren und erfolgreichen Seite (Vgl. dazu Abbildung 2):13 14

2. Das einzig richtige Prinzip: der radikale Wandel

Der radikale oder auch fundamentaler Wandel genannt, steht für grundlegende Veränderungen in einem Unternehmen.15,Alles oder nichts' ist das Motto des radikalen Wandels. Ein großer Vorteil dieses Wandels ist, dass Unternehmen ihren eigenen Markt schaffen können. Auch der Gewinn eines Unternehmens kann beim radikalen Wandel stark nach oben steigen. Ein Vorteil den der inkrementelle Wandel nicht kennt.16 Der radikale Wandel führt dazu, dass Unternehmen mit ihren Mitarbeitern eine gemeinsame Vision entwickeln und alle zusammen mit großer Motivation an neue Prozesse herangehen. Der Wandel bringt endlich neue Entscheidungsverhalten und lässt veraltete Handlungsmuster verschwinden.17 Der inkrementelle Wandel hingegen, traut sich nicht auf Neues zu zählen, sondern sucht in veralteten Strukturen Sicherheit.18 Der radikale Wandel schaut nicht nur auf einzelne isolierte Aufgaben, sondern auf bereichsübergreifende Prozesse. Ein Austausch unter verschiedenen Bereichen bringt neue Erkenntnisse für das Unternehmen. Es folgt eine vorteilhafte Vernetzung von Teams innerhalb eines Unternehmens.19 Ein großer Anreiz für Mitarbeiter im radikalen Wandel ist der hohe Grad an Selbstständigkeit und neuen Verantwortungen im Unternehmen. Das Mitgestalten von ganz neuen Prozessen ist ein Motivator für Mitarbeiter und ein großer Vorteil der radikalen Veränderung gegenüber dem inkrementellen Wandel.20 Ein gutes Beispiel für das Versagen des inkrementellen Wandels zeigt die Firma Kodak. Jahrelang hat das Unternehmen davon gelebt bestehende Produkte in der Fotografie Schritt für Schritt zu verbessern. Dabei hat die Firma einen ganz neuen Trend, die Digitalbildaufbereitung, vollständig versäumt. Hätte die Firma Kodak auf einen radikalen Wandel gesetzt, dann wäre es möglich gewesen, sich als erfolgreiches Unternehmen mit hohem Gewinn am Markt zu etablieren. Der inkrementelle Wandel brachte das Ende des ganz großen Erfolgs für diese Firma.21 Ein weiterer Aspekt, dass der inkrementelle Wandel bedeutungslos ist, zeigt die Tatsache, dass Routinearbeiten in Zukunft von Algorithmen übernommen werden. Es wird keinen Sinn mehr machen, dass bekannte Prozesse adaptiert werden, denn Maschinen werden diese Prozesse selbstständig adaptieren. Die heutige hohe Geschwindigkeit und steigende Komplexität, mit der Unternehmen konfrontiert werden, fordert einen radikalen Wandel. Besonders bei den Führungskräften sind Menschen gefragt, die Mut zeigen. Kreativität und Lebendigkeit können Manager im radikalen Wandel ausleben. Das Treffen von zögernden Entscheidungen, wie beim inkrementellen Wandel, hat ausgedient. Etablierte Unternehmen sind jetzt gefragt umzudenken und der radikalen Veränderung eine Chance zu geben bzw. ihrem Unternehmen das Überleben zu sichern. Hochinnovative Start-ups stehen längst in den Startlöchern, um bestehenden Firmen Marktanteile wegzunehmen. Wer da immer noch auf den inkrementellen Wandel und einem langsamen Fortschritt zählt, kann sein Unternehmen bald abschreiben.22 Neue Technologien werden sich ausbreiten und Produkte obsolet machen. Als Beispiel sind Virtual- und Augmented-Reality- Technologien zu nennen. Eine Studie von Ökonomen der technischen Universität in München zeigt, dass sich sieben Branchen auf eine radikale Veränderung ihrer Produkte oder Geschäftsprozesse einstellen müssen, da die neue Technologie diese Dienste ersetzt. Virtual- Reality Brillen zum Beispiel, zeigen mittels Augmented- Reality-Technologie den Nutzern virtuelle Objekte in einer natürlichen Umgebung. Diese radikale Neuheit wird in der verarbeitenden Industrie zu einer Kostenreduktion und Produktionssteigerung führen. Mitarbeiter werden Arbeitsschritte mit der Brille sehen können, unabhängig an welchem Standort sie sich befinden. Die Abbildung 3 zeigt das Beispiel einer VR-Brille, die in einem Unternehmen eingesetzt wird (Vgl. dazu Abbildung 3):23

[...]


1 https://www.duden.de/rechtschreibung/inkrementell (abgefragt am 20.9.2019 20:32)

2 Vgl. Marek, 2010 S. 85

3 Vgl. Burr, 2014, keine Seitenanzahl

4 Vgl. Berndt, 1998 S. 307

5 Vgl. Reinheimer, 2017, S. 106

6 Vgl. Reinheimer, 2017 S. 110

7 Vgl. Reinheimer, 2017, S. 111

8 Vgl. Marek, 2010, S: 86

9 https://akademie-zur-digitalisierung.de/the-15th-world-athletics-olympiad/ (abgefragt am 20.9.2019 22:19)

10 https://akademie-zur-digitalisierung.de/the-15th-world-athletics-olympiad/ (abgefragt am 20.9.2019 22:21)

11 https://akademie-zur-digitalisierung.de/the-15th-world-athletics-olympiad/ (abgefragt am 20.9.2019 22:23)

12 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/ (abgefragt am 22.9.2019 22:32)

13 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/ (abgefragt am 29.9.2019 22:36)

14 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/ (abgefragt am 22.9.2019 22:39)

15 Vgl. Marek, 2014, S .85

16 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/ (abgefragt am 22.9.2019 22:52)

17 Vgl. Reinheimer, 2017 S. 109

18 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/ (abgefragt am 22.9.2019 23:01)

19 Vgl. Reinheimer, 2017 S. 110

20 Vgl. Reinheimer, 2017 S. 111

21 https://www.qmarkets.de/blog/the-corporate-dilemma-incremental-vs-disruptive-innovation/(abgefragt am 22.9.2019 23:13)

22 https://www.derstandard.at/story/2000085754114/radikal-fuehren-in-zeiten-des-wandels(abgefragt am 22.9.2019 23:21)

23 https://www.corewaysolution.com/wp-content/uploads/2018/08/4o7t1I.jpg (abgefragt am 22.9.2019 23:42)

Details

Seiten
Jahr
2019
ISBN (eBook)
9783346086365
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Dezember)
Note
1,0
Schlagworte
change-management radikaler wandel
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