Das Gedicht "Entre los Sueltos Caballos" (zu deutsch: „Zwischen den freilaufenden Pferden“) wurde im Jahr 1585 von Luis de Góngora y Argote geschrieben und ist eine Romanze beziehungsweise Ballade, die aus 72 Versen besteht. Ziel der Hausarbeit ist dessen Analyse und Einordnung in den historischen Entstehungskontext.
Das Gedicht selbst ist weder aus der Perspektive des lyrischen Ich, noch des lyrischen Du geschrieben, sondern aus der Perspektive eines "allwissenden Erzählers" (auktorialer Erzähler). Dennoch wird die direkte Rede der beiden Hauptfiguren wörtlich wiedergegeben. Das Gedicht beinhaltet zwar an manchen Stellen laut-ähnliche Worte; aber keine echten Reime. Ursprünglich hat es (wie jede Romanze), Strophen mit je vier Versen á acht Silben.
Die Entstehungsepoche, das sogenannte "Siglo de Oro“ (zu deutsch: „goldenes Zeitalter“ oder „goldenes Jahrhundert“ Spaniens) war rückblickend die Epoche, in welcher die iberische Halbinsel eine besondere Prosperität und weltweite politische Macht innehatte und dadurch auch die Kunst und kulturelle Entwicklung Europas und der ganzen Welt stark beeinflusste und prägte. In Spanien kennzeichnet das Siglo de Oro (ca. 1550 bis 1660 n. Chr.) außerdem den Übergang von der Renaissance zum Barock. In der Literaturwissenschaft hingegen versteht man den Regierungsantritt Philipp II. (1556) als Anfang und den Tod des wichtigen spanischen Dichters und Dramatikers Pedro Calderón de la Barca's im Jahre 1681 als endgültiges Ende des goldenen Jahrhunderts. Das Siglo de Oro war außerdem der Höhepunkt der Herrschaft der Habsburger in Spanien. In diesem Jahrhundert erlebten literarische Gattungen wie die des Romans, des Dramas oder der Poesie eine nie zuvor gekannte Blütezeit. Eines der wichtigsten und international bekanntesten Zeugnisse dieser Epoche ist Miguel de Cervantes' Metaroman "Don Quijote" welcher bis heute in die verschiedensten Sprachen übersetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Das Gedicht: Entre los Sueltos Caballos (1585) - Luis de Gongora y Argote
1. Einleitung
1.1 Uber den Autor: Luis de Gongora y Argote
1.2 Historischer Hintergrund: Siglo der Oro und der Gongorismo
2. Hauptteil: Analyse des Gedichts
2.1 Inhaltsangabe und Analyse des Gedichts
2.2 Historische Einordnung und Interpretation
3. Fazit
3.1 Zusammenfassung, eigene Meinung und Ausblick
4. Anhang
4.1 Quellenangaben
Das Gedicht: Entre los Sueltos Caballos (1585) - Luis de Gongora y Argote
Entre los sueltos caballos De los vencidos Cenetes, Que por el campo buscaban Entre la sangre lo verde, Aquel espanol de Oran Un suelto caballo prende, Por sus relinchos lozano,
Y por sus cernejas fuerte, Para que le Neve a el,
Y a un moro cautivo Neve, Un moro que ha cautivado,
Capitan de cien jinetes.
En el ligero caballo
Suben ambos, y el parece,
De cuatro espuelas herido,
Que cuatro alas le mueven.
Triste camina el alarbe,
Y lo mas bajo que puede Ardientes suspiros lanza
Y amargas lagrimas vierte.
Admirado el espanol
De ver cada vez que vuelve
Que tan tiernamente More
Quien tan duramente hiere,
Con razones le pregunta,
Comedidas y corteses,
De sus suspiros la causa,
Si la causa lo consiente.
El cautivo, comotal, Sin excusas le obedece,
Y a su piadosa demanda Satisface deste suerte: «Valiente eres, capitan,
Y cortes como valiente: Por tu espada y por tu trato
Me has cautivado dos veces.
Preguntado me has la causa
De mis suspiros ardientes,
Y debote la respuesta
Por quien soy y por quien eres.
En los Gelves1 naci, el aho
Que os perdistes en los Gelves,
De una berberisca noble
Y de un turco matasiete.
En Tremecen2 me crie
Con mi madre y mis parientes
Despues que perdi a mi padre,
Corsario de tres bajeles.3
Junto a mi casa vivia,
Porque mas cerca muriese,
Una dama del linaje
De los nobles Melioneses,
Extremo de las hermosas,
Cuando no de las crueles,
Hija al fin de estas arenas,
Engendradoras de sierpes.
Cada vez que la miraba
Salia un sol por su frente,
De tantos rayos cenido
Cuantos cabellos contiene.
Juntos asi nos criamos,
YAmor'ennuestrasnineces
Hirio nuestros corazones
Con arpones diferentes.
Labro el oro en mis entranas
Dulces lazos, tiernas redes,
Mientras el plomo en las suyas
Libertades y desdenes.
Apenas vide trocada
La dureza de esta sierpe,
Cuando tu me cautivaste:
jMira si es bien que lamented
(Erganzung in Juan Lopez de Vicunas Obras en el Verso del Homero Espahol, 1627):
« Esta es la causa, espahol,
Que a llanto pudo moverme;
Mira si es razon que llore
Tantos males junta mente. »
Conmovido el capitan
De las lagrimas que vierte,
Parando el veloz caballo,
Pare sus males promete.
« Gallardo moro, le dice,
Si adoras como refieres,
Y si como dices amas,
Dichosamente padeces.
Quien pudiera imaginar,
Viendo tus golpes crueles,
Cupiera un alma tan tierna
En pecho tan duro y fuerte?
Si eres del Amor cautivo, Desde aquipuedes volverte,
Quemepediranporvoto Lo que entendf que era suerte.
Y no quiero por rescate Que tu dama me presente Ni las alfombras mas finas Ni las granas mas alegres.
Anda con Dios, sufre y ama,
Y viviras, si lo hicieres, Con tal que cuando la veas Hay as de volvera verme. »
Apeose del caballo, Y el moro tras el desciende,
Y por el suelo postrado La boca a sus pies ofrece.
« Vivas mil ahos, le dice,
Noble capitan valiente, Pues ganas mas con librarme Que ganaste con prenderme.
Alah se quede contigo,
Y te de victoria siempre Para que extiendas tu fama Con hechos tan excelentes » .
(Entnommen von poemas-del-alma.com und upf.edu, der Universitat Pompeu Fabra, Barcelona)
1.1 Uber den Autor: Luis de Gongora y Argote
Luis de Gongora y Argote wurde am 11. Juli 1561 in Cordoba geboren und starb am 4. Mai 1627 ebenda in extremer Armut und infolge eines schweren Schlaganfalles als Ende einer schweren Krankheit. Er war einer der wichtigsten spanischen Dichter und Dramatiker des „Siglo de Oro" und aufierdem Begrunder der spater bekannten literarischen Stromung des „Cuteranismo" oder des „G6ngorismo". Sein Onkel, Francisco Gongora, war Betbruder der Kathedrale von Cordoba; sein Vater, Francisco de Argote, war Richter und ein sehr hoch gebildeter Humanist; und seine Mutter, Leonora de Gongora, entstammte einer alten Adelsfamilie. Bereits im Alter von nur funfzehn Jahren begann Luis de Gongora y Argote Rechtswissenschaften an der Universitat von Salamanca zu studieren. Er erhielt kleinere Auftrage Gedichte zu schreiben und wurde aulierdem Kanoniker der Kathedrale von Cordoba. „Die Koexistenz einer ernsthaften und einer komischen Schreibweise, nicht die zweier Epochenstile, ist Kennzeichen von Gongoras Lyrik." (Wild, 182)
Ab 1589 begann er im Auftrag verschiedener Kommissionen seines Stadtrates viel zu reisen, vor allem durch Navarra, Andalusien und Kastilien. Im Laufe seines Lebens komponierte er viele Sonette, Theaterstucke, Romanzen, satirische und lyrische Texte und sogar Musiker wie zum Beispiel Diego Gomez, Gabriel Diaz oder Claudio de la Sablonara und Komponisten suchten ihn auf, urn seine Gedichte vertonen zu konnen. Dennoch schaffte er es nicht seine Werke personlich zu veroffentlichen und drucken zu lassen. Viele seiner einzigartigen Gedichte und Werke wurden also hauptsachlich durch private Sammlungen, personliche Abschriften und dem Verfassen verschiedener Anthologien und Liederbucher bekannt. Nachdem er schlielilich urn 1605/06 zum Priester geweiht wurde, lebte er von da an in Valladolid (Region Kastilien-Leon, Nordspanien) und spater in Madrid. Auf dem Hof von Valladolid machte er sich schlielilich Francisco de Quevedo zum machtigen Feind, indem er ihm vorwarf, seine satirische Poesie unter einem Pseudonym nachzuahmen. Nachdem er im Jahre 1609 nach Cordoba zuruckkehrte, verfasste er in den Folgejahren die „Ode an die Ergreifung des Larache", den „Polyphem" (ein Oktavgedicht, dass eine mythologische Passage aus Ovids Metamorphosen paraphrasiert) und sein ehrgeizigstes und wahrscheinlich beliebtestes Gedicht, die unvollstandigen „Solituden". Die Solituden losten aufgrund ihrer extremen Dunkelheit und Affektiertheit eine grade Kontroverse aus und entfachte Diskussion zwischen Anhangern und Feinden.
1.2 Historischer Hintergrund: Siglo de Oro und der Gongorismo
Das sogenannte „Siglo de Oro" (zu deutsch: „goldenes Zeitalter" oder „goldenes Jahrhundert" Spaniens) war ruckblickend die Epoche, in welcher die iberische Halbinsel eine besondere Prosperity und weltweite politische Macht innehatte und dadurch auch die Kunst und kulturelle Entwicklung Europas und der ganzen Welt stark beeinflusste und pragte. In Spanien kennzeichnet das Siglo de Oro (ca. 1550 bis 1660 n. Chr.) aulierdem den Ubergang von der Renaissance zum Barock. In der Literaturwissenschaft hingegen versteht man den Regierungsantritt Philipp II. (1556) als Anfang und den Tod des wichtigen spanischen Dichters und Dramatikers Pedro Calderon de la Barca's im Jahre 1681 als endgultiges Ende des goldenen Jahrhunderts. Das Siglo de Oro war aulierdem der Hohepunkt der Herrschaft der Habsburger in Spanien. In diesem Jahrhundert erlebten literarische Gattungen wie die des Romans, des Dramas oder der Poesie eine nie zuvor gekannte Blutezeit. Eines der wichtigsten und international bekanntesten Zeugnisse dieser Epoche ist Miguel de Cervantes' Metaroman „Don Quijote", welcher bis heute in die verschiedensten Sprachenubersetztwurde.
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1 Die Insel Gelves ist westlich von Tripolis (der Hauptstadt Libyens), in der Pequena Sirte , die 1560 andieSpanierverlorenging.
2 Tremecen ist eine Stadt im Nordwesten Algeriens.
3 E I Amor; hier hatte die Liebe beziehungsweise der kleine Liebesgott Amor zwei Arten von Pfeilen: einen aus Gold, der den Verwundeten zur Liebe zwang, und einen aus Blei, der Hass oder Verachtung auslbste.(Vgl.Damaso,S.303)