Dieser Unterrichtsentwurf beschäftigt sich mit dem Sonnensystem. Das erste Kapitel besteht aus einer didaktischen Anleitung, die ein Einstieg in das Thema bietet, das Gelernte in Handlung bringt und die selbstständige Erarbeitung von Wissen anhand vorgegebener Kriterien ermöglicht. Im zweiten Kapitel werden die Kernpunkte visualisiert.
Eine vierte Klasse ist mit ihrer Aufgeschlossenheit und Neugier geradezu prädestiniert für die Erarbeitung von naturwissenschaftlichen Themen. Ein gezielter und interessant gestalteter Unterricht kann zudem dazu führen, dass sich das Interesse an einem für unsere industrialisierte Gesellschaft so wichtigen Themenkomplex auf die Kinder niederschlägt und somit die Fachkräfte für Morgen bildet.
Geeignet sind zur Unterstützung der Lernbereitschaft, Experimentierfreude und Motivation deshalb genügend Freiräume und kreative Entfaltungsmöglichkeiten aufseiten der Schüler. Von uns verfolgtes Ziel kann es daher nur sein, ein naturwissenschaftliches Thema wie das Sonnensystem auf spielerische Art und Weise zu vermitteln.
Während dieser Lerneinheit sollen neben der eigentlichen Wissensvermittlung auch Sozial- und Methodenkompetenz vermittelt werden.
Inhalt
1. Didaktische Anleitung
1.1 Thema und Lernziel
1.2 Einstieg in das Thema
1.3 Theoretischer Input
1.4 Gelerntes in Handlung bringen / Selbstständige Erarbeitung von Wissen anhand vorgegebener Kriterien
2. Visualisierung der Kernpunkte
Literaturverzeichnis
1. Didaktische Anleitung
1.1 Thema und Lernziel
Eine vierte Klasse ist mit ihrer Aufgeschlossenheit und Neugier geradezu prädestiniert für die Erarbeitung von naturwissenschaftlichen Themen. Ein gezielter und interessant gestalteter Unterricht kann zudem dazu führen, dass sich das Interesse an einem für unsere industrialisierte Gesellschaft so wichtigen Themenkomplex auf die Kinder niederschlägt und somit die Fachkräfte für morgen bildet.
Geeignet sind zur Unterstützung der Lernbereitschaft, Experimentierfreude und Motivation deshalb genügend Freiräume und kreative Entfaltungsmöglichkeiten auf Seiten der Schüler. Von uns verfolgtes Ziel kann es daher nur sein, ein naturwissenschaftliches Thema wie das Sonnensystem auf spielerische Art und Weise zu vermitteln.
Während dieser Lerneinheit sollen neben der eigentlichen Wissensvermittlung folgende Kompetenzen vermittelt werden:
Sozialkompetenz: Durch Lernen und Arbeiten in Gruppenarbeit sollte jeder Schüler gleichberechtigt sein, eigene Ideen und individuelles Wissen einzubringen. Ideal ist ein „bunter“ Mix in der Klasse / Arbeitsgruppe vorhanden, um gleichzeitig interkulturelle Kompetenzen aufzubauen bzw. weiter zu fördern.
Methodenkompetenz: Auch wenn diese Kompetenz nicht im Fokus steht, können die Schüler später auf bereits vorhandenes Wissen zurückgreifen.
Um das Thema neben der eher farblosen Wissens- und Kompetenzvermittlung bereits zu Anfang interessant darzustellen, müssen deshalb Vorbereitungen getroffen werden, die in der Folge näher beleuchtet werden sollen. Es empfiehlt sich eine Gruppengröße von maximal 20 Schülern, um die Konzentration fördern und individuelle Betreuung sicherstellen zu können. Das hier beschriebene Konzept ist für einen „Workshop-Tag“ (≡ einen Schultag) und einen Besprechungstermin ausgelegt. Dieser Entwurf kann natürlich auch auf einen längeren Zeitraum übertragen werden (etwa in eine Einführungsveranstaltung mit erweiterter Ideensammlung und stärkerem Theorieinput, einem reinen Aktionstag mit deutlich intensivierter Gruppen- und Kreativarbeit und einem Termin zur stärkeren abschließenden Synthese des Stoffes).
1.2 Einstieg in das Thema
Zu Beginn wird das Klassenzimmer verschlossen, sodass die Schüler es noch nicht betreten können. Die Tür wird dazu vielleicht von außen schon so präpariert, dass die Kinder eingestimmt werden bzw. Neugier auf das Kommende entwickeln (z.B. Tür wird zu einem „Portal“ verziert das an ein Raumschiff oder eine Raumstation erinnert).
Beginnt die Lehrveranstaltung, werden die Kinder in einen abgedunkelten Raum geführt (zur Sicherheit sämtliche Hindernisse entfernen!), der den typischen Klassenraum-Charakter überspielt.
Befinden sich die Schüler im Raum und sind bereit, erfolgt mithilfe eines Projektors oder Beamers eine Illumination von Planeten und Sternenbildern im ganzen Raum (evtl. im Hintergrund verstärkt durch Geräuschkulisse oder die typische Stille → Kinder werden gebeten ganz still zu sein und das Geschehen auf sich wirken zu lassen – Hierbei kann gleich erklärt werden, dass im Weltraum absolute Stille herrscht und etwa Explosionen – anders als im TV suggeriert nicht zu hören sind).
Nach der Vorführung werden die Kinder gefragt, was sie dort gerade gesehen haben. Ideen, Gedanken und Beiträge von jedem werden auf Medium gesammelt (Bsp. Clustern der Begriffe an der Tafel). Im Anschluss erfolgt eine kurze Diskussionsrunde von ca. 15 Minuten, um den Wissensstand auf möglichst gleiche Ebene (Ausgangslage) zu befördern.
Vorbereitungen: Raum reservieren (falls nicht schon feste Klassenzimmer); Raum am Vortag bereits „dekorieren“ (inkl. Tischplatzierung, Stuhlkreis, etc.); Arbeitsmaterialien bereitstellen (Moderationskoffer, Metaplan-Wände, Tafel / Whiteboard / Flip-chart (bereits rudimentär beschriften; speziell bei Flipchart bereits vorgefertigten Theorie-input vorschreiben um Zeit zu sparen), Bastel-utensilien auf dafür vorgesehene Arbeitsplätze verteilen.
1.3 Theoretischer Input
Nach einer ersten Einführung, wird das Thema konkreter erfasst und mittels Theorieinput ein gewisses Grundverständnis geschaffen. Diese Theorie umfasst folgende Punkte und wird immer auch bildlich ausgeschmückt und mittels gewisser (Inter-)Aktionen lebendig gestaltet.
- Entstehung des Sonnensystems
Inhaltlich (Kurzfassung):
„Das gesamte Sonnensystem ist vor etwa fünf Milliarden Jahren entstanden - möglicherweise weil ein benachbarter Stern explodierte und zur Verdichtung einer großen Staub- und Gaswolke führte. Der innere, heiße Teil dieser Wolke wurde zur Sonne. Um sie herum entstanden als kleinere Himmelskörper die Planeten. […] Die sonnennächsten Planeten bewegen sich schneller um die Sonne als die fernen Planeten.“1
Didaktische Ausführung: Interessant zu wissen wäre es, wie sich die Kinder die Entstehung vorstellen - Ggf. kann als Einstieg eine Diskussion zur geschichtlichen Entwicklung vorgeschoben werden (Ziel: interessante Einstimmung und gleichzeitige Förderung der Kreativität); Eine naturwissenschaftliche Begegnung wird anschließende unter Zuhilfenahme von Modellen und Experimenten erklärt, wie bspw.:
Bewegung der Planeten mittels Modell / Mobile aufzeigen (ggf. selbst basteln lassen; siehe Gliederungspunkt zu den Visualisierungen); Ein Experiment, anhand dessen klar wird, wie aus zunächst freier/ loser Materie eine verdichtete Masse entsteht; Eine vereinfachte Erklärung zu Entfernungen ausführen lassen: Beispielsweise könnten die Schüler Entfernungen einschätzen, die sich dann später mit Sicherheit als falsch herausstellen (Vgl. Abschätzaufgaben); auch mittels Schätzung könnten die Ausmaße der einzelnen Planeten zueinander dargestellt werden (evtl. auch später zum Ende der Gruppenarbeit). Zusätzlich kann die Entstehung unter Verwendung von etwas Mythologie interessanter gestaltet werden (Stichwort: Storytelling).
- Aufbau
Inhaltlich zur Allgemeinen Struktur (Kurzfassung):
„Im Zentrum des Sonnensystems befindet sich die Sonne als Zentralstern. Darauf folgen die terrestrischen Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars, die den inneren Teil dieses Planetensystems ausmachen. Den äußeren Teil bilden die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Weitere Begleiter der Sonne sind neben Zwergplaneten Millionen von Asteroiden (auch Planetoiden oder Kleinplaneten genannt) und Kometen, die vorwiegend in drei Kleinkörperzonen des Sonnensystems anzutreffen sind: dem Asteroidengürtel zwischen den inneren und den äußeren Planeten, dem Kuipergürtel jenseits der äußeren Planeten und der Oortschen Wolke ganz außen. […] Mondlose Ausnahmen unter den Planeten sind nur Merkur und Venus. […] Die Sonne macht 99,86 % der Gesamtmasse des Systems aus. Auch ihr Durchmesser ist mit etwa 1,39 Millionen Kilometern bei weitem größer als der Durchmesser aller anderen Objekte im System. […] Als Folge der Entstehung des Sonnensystems bewegen sich alle Planeten, Zwergplaneten und der Asteroidengürtel in einem rechtläufigen Orbit um die Sonne. Die meisten größeren Monde bewegen sich ebenfalls in diese Richtung um ihren Hauptkörper. Auch die Rotation der meisten größeren Körper des Sonnensystems erfolgt in rechtläufigem Drehsinn. Von den Planeten dreht sich lediglich die Venus entgegengesetzt, und die Rotation sachse von Uranus liegt nahezu in seiner Bahnebene.“2
- Was passiert mit unserem Sonnensystem?
Dieses Modul dient einer kritischen Auseinandersetzung. Hier soll ein Verständnis über das eigentliche Lernen hinaus gefördert werden und im best case eine Grundlage zur häuslichen Diskussion anregen. Es ist klar, dass ein solches Phänomen noch geraume Zeit in der Ferne liegt und nicht als Panikmache verstanden werden sollte. Jedoch lassen sich hier evtl. weltliche Themen (Religions- oder besser Philosophieunterricht an- bzw. einbinden) auf einfache Weise anstoßen. Denkbar wäre hier auch ein Bezug auf das klimagerechte Verhalten (Erderwärmung, Ozonloch, etc.), Umgang mit Natur- und Umweltschutz und diverser Umweltereignisse. Idealerweise findet dieses Modul am Ende der Veranstaltung seinen Platz und kann ggf. optional behandelt werden. Sollte die Zeit nicht ausreichend sein, kann dieses Modul auch weggelassen werden.
Inhaltlich (Kurzfassung):
„In etwa 5 Milliarden Jahren wird die Sonne den meisten Teil ihres Treibstoffs, also den Wasserstoff, verbraucht haben. Damit wird sie in den letzten Zyklus ihres Lebens eintreten. Sie wird kollabieren und anschließend wird sich die äußere Hülle der Sonne aufblähen. Sie wird zu einem Roten Riesen.
Sie wird dabei so groß werden, dass einige der Planeten innerhalb der Sonne sein werden. Diese Planeten werden verbrennen. Welche Planeten dadurch zerstört werden, hängt davon ab, wie viel der Sonnenmasse verloren geht. Ein heftiger Sonnenwind wird den größten Teil der äußeren Hülle von der Sonne wegwehen. Die Sonne wird deshalb viel weniger Masse besitzen. Die Gravitationskraft der Sonne wird kleiner. Und die Planeten werden sich noch weiter von der Sonne wegbewegen.
Nachdem sie ein Roter Riese geworden ist, wird die Sonne damit beginnen, das Helium zu verbrennen und dadurch noch kleiner werden. Dann ist sie kein roter Riese mehr. Die Sonne wird ihr Helium in etwa hundert Millionen Jahren verbraucht haben. Dann wird sie noch einmal zu einem roten Riesen und noch mehr Gas wird in den nächsten hunderttausend Jahren weggeweht werden.
Ein planetarer Nebel wird sich bilden. Dieser kann ein paar Tausend bis zu ein paar Zehntausend Jahre existieren. Er wird im Licht der Sonne glühen.
Im Zentrum könnte die Sonne zu einem kleinen Stern schrumpfen, der Weißer Zwerg genannt wird. Ein solcher Stern ist etwa so groß wie die Erde. Es würden zirka Hundert solcher weißen Zwerge gebraucht, um die Größe der heutigen Sonne einzunehmen. Die Sonne hat nun keinen Treibstoff mehr. Sie hat noch jede Menge Wärme gespeichert und wird langsam kühler und trüber. Dann, in etwa Hundert (sic) Milliarden Jahren, geht ihr Licht ganz aus.“3
Didaktische Ausführung: Neben einer Ideensammlung: „Was wäre wenn?“ und kleineren Diskussion könnte hier ein kleiner Film oder ausgewählte Szenen gezeigt werden. Nach einem aktiven Diskussionspart folgt hierüber dann wieder eine Beruhigung.
Abgeschlossen wird das Thema durch eine Hausarbeit. Diese wird zum Ende ausgeteilt, knapp, aber dennoch detailliert genug erklärt (Hilfestellung anbieten; aktiv nach unverständlichem fragen, ggf. bei Aufkommen beantworten) und die veranschlagte Bearbeitungszeit definiert.
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1 siehe: http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=163, letzter Zugriff: 13.11.2016 18:06
2 siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnensystem#Allgemeine_Struktur, letzter Zugriff: 13.11.2016 18:19
3 siehe: https://de.wikibooks.org/wiki/Wikijunior_Sonnensystem/_Sonnensystem#Was_passiert_mit_unserem_Sonnensystem.3F, letzter Zugriff: 13.11.2016 21:06