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Pflege 4.0. Einsatz moderner Technologie in Form von Pflegerobotern als Zukunft im Gesundheitswesen

©2020 Seminararbeit 19 Seiten

Zusammenfassung

Die Forschungsfrage dieser Seminararbeit lautet: Kann moderne Technologie in Form von Pflegerobotik, Pflegekräfte ersetzen und somit eine Zukunftslösung in der Pflege darstellen? Ziel der Arbeit ist, es einen Einblick in den Stand der Forschung und den zukünftigen Entwicklungstendenzen von Robotern in der Pflege zu gewähren.

Der demographische Wandel hat Deutschland erreicht und einen ansteigenden Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft zur Folge. Demgegenüber steht eine sinkende Zahl an Erwerbstätigen. Experten vermuten, dass dieser kontinuierlich fortschreitende Bedarf an Pflege- und Gesundheitsleistungen in der Zukunft nicht mehr mit den aktuellen Mitteln gedeckt werden kann. Folglich wird der drohende Fachkräftemangel im Pflege- und Gesundheitswesen eine der wichtigsten Herausforderungen für die Gesellschaft Deutschlands.

Für einen Einstieg in den Pflegeberuf entscheiden sich zudem immer weniger junge Leute. Dies ist dem mäßigen Gehalt und dem schlechten Image der Pflegeberufe geschuldet. Auch aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung treten ältere Pflegefachkräfte vorzeitig aus dem Pflegeberuf und der Krankenversorgung aus. Wissenschaftler und Experten aus der Praxis gehen daher davon aus, dass der Einsatz von Robotern in der Pflege zukünftig ein integraler Bestandteil der Gesellschaft Deutschlands sein wird. Deren Einsatz könnte dabei eine Möglichkeit sein, um die Effizienz in der Pflege zu verbessern und gleichzeitig den Personalmangel aufzufangen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

I. Abkürzungsverzeichnis

II. Abbildungsverzeichnis

III. Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Motivation
1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung
1.3 Aufbau der Arbeit

2 Aktueller Forschungsstand

3 Definition Robotik
3.1 Roboterarten im Gesundheitsbereich
3.1.1 Operationsroboter
3.1.2 Therapieroboter
3.1.3 Pflegeroboter
3.2 Beispiele Pflegeroboter
3.2.1 Lio
3.2.2 Robear
3.2.3 Care-O-bot 4

4 Vergleich Roboter - Pflegepersonal
4.1 Aufgaben des Pflegepersonals
4.2 Auswertung der Ergebnisse
4.3 Vor- und Nachteile

5 Handlungsempfehlungen

6 Fazit und Blick in die Zukunft

7 Literaturverzeichnis

8 Internetquellen

I. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

II. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bevölkerung in Deutschland nach Altersgruppen

Abbildung 2: Anzahl Pflegebedürftiger und über 80-Jähriger in Deutschland

Abbildung 3: Da Vinci System (Operationsroboter)

Abbildung 4: Paro (Therapieroboter)

Abbildung 5: Lio

Abbildung 6: Robear

Abbildung 7: Care-O-Bot 4

III. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Überblick der Aufgaben des Pflegepersonals

Tabelle 2: Gegenüberstellung Pflegepersonal - Roboter

Tabelle 3: Überblick Vor- und Nachteile

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Motivation

Der demographische Wandel hat Deutschland mittlerweile erreicht. Er hat einen ansteigenden Bedarf an Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft zur Folge. Demgegenüber steht eine sinkende Zahl an Erwerbstätigen, so dass Experten vermuten, dass dieser kontinuierlich fortschreitende Bedarf an Pflege- und Gesundheitsleistungen in der Zukunft nicht mehr mit den aktuellen Mitteln gedeckt werden kann. Folglich wird der drohende Fachkräftemangel im Pflege- und Gesundheitswesen eine der wichtigsten Herausforderung für die Gesellschaft Deutschlands. Die Anzahl älterer Menschen in Deutschland steigt stetig an. Laut Prognosen des statistischen Bundesamts werden im Jahr 2060, 27,8 Millionen Menschen in Deutschland älter als sechzig Jahre. Ein Anstieg von 19,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018, hier waren es 23,2 Millionen Menschen.1

Abbildung 1: Bevölkerung in Deutschland nach Altersgruppen in den Jahren von 2018 bis 2060

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis 2060, 2019

Hauptverantwortlich für diese Entwicklung ist die immer besser werdende medizinische Versorgung, das steigende Einkommen und das höhere Bildungsniveau, was zu einer individuellen Gesundheitskompetenz führt. Proportional zu diesem Anstieg der Lebenserwartung erhöht sich auch die Anzahl Pflegebedürftiger. Laut Experten wird sich die Anzahl Pflegebedürftiger Menschen bis 2050 mehr als verdoppeln, von rund 2,2 Millionen auf 5,9 Millionen. In diesem Jahr sollen auch die über 80-Jährigen die 9,9 Millionen Marke erreichen.2

Abbildung 2: Anzahl Pflegebedürftige und über 80-Jährige in Deutschland in den Jahren von 2017 bis 2050

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Statistisches Bundesamt, Anzahl Pflegebedürftige in Deutschland, 2019

Eben zu dieser demografischen Entwicklung, die eine große Herausforderung für die Pflege bereits darstellt, kommt der vorliegende Fachkräftemangel in der Pflege noch hinzu. Aktuelle Studien bestätigen, dass es Deutschland sehr schwer fällt mit den bisherigen Bewältigungsstrategien den Fachkräftemangel in der Pflege zu stoppen. Pflegekräfte aus dem Ausland zu holen reicht in der Tat nicht mehr aus, sondern ist angesichts der Integrationspolitik erstens sehr schwierig und zweitens stellt es auch ein ethisches Problem dar.3 Für einen Einstieg in den Pflegeberuf entscheiden sich immer weniger junge Leute. Dies ist dem mäßigen Gehalt und dem schlechten Image der Pflegeberufe geschuldet. Auch aufgrund der hohen körperlichen und psychischen Belastung treten ältere Pflegefachkräfte vorzeitig aus dem Pflegeberuf und Krankenversorgung aus. Wissenschaftler und Experten aus der Praxis gehen daher davon aus, dass der Einsatz von Robotern in der Pflege zukünftig ein integraler Bestandteil der Gesellschaft Deutschlands sein wird. Deren Einsatz könnte dabei eine Möglichkeit sein, um die Effizienz in der Pflege zu verbessern und gleichzeitig den Personalmangel aufzufangen. Die Arbeitsbedingungen sollen verbessert werden und die Qualität der Versorgung soll abgesichert werden.4

1.2 Forschungsfrage und Zielsetzung

Die Forschungsfrage, mit der sich diese Seminararbeit auseinandersetzt, lautet: Kann moderne Technologie in Form von Pflegerobotik, Pflegekräfte ersetzen und somit eine Zukunftslösung in der Pflege darstellen? Ziel der Arbeit ist es einen Einblick in den Stand der Forschung und zukünftigen Entwicklungstendenzen von Robotern in der Pflege zu gewähren.

1.3 Aufbau der Arbeit

Die vorliegende Seminararbeit Pflege 4.0 - Einsatz moderner Technologien ist in sechs Kapitel eingeteilt und orientiert sich an Fachliteratur, Publikationen und Studien aus dem Gesundheitswesen. In der Einleitung wird ein Überblick der bereits heutigen und zukünftigen Herausforderungen für die Gesellschaft in der Pflege erörtert. Auch wird die Forschungsfrage aufgezeigt und das Ziel der Arbeit genannt. Im Anschluss wird im zweiten Kapitel der derzeitige Forschungsstand der Pflegerobotik beschrieben. Zu Beginn des dritten Kapitels wird der Begriff Robotik im Allgemeinen definiert. Weiterhin befasst sie sich mit den drei der wichtigsten Robotertypen im Gesundheitswesen. Am Ende dieses Abschnitts wird der Pflegeroboter vorgestellt und bietet eine gute Überleitung zum nächsten Unterpunkt, indem konkrete Beispiele von Roboter in der Pflege näher betrachtet werden. Nachfolgend werden die Tätigkeiten eines Pflegepersonals im vierten Kapitel dargestellt. Diese werden in einem Vergleich mit der Möglichkeit zur Übernahme von Robotern gegenübergestellt. Die Ergebnisse der Gegenüberstellung werden kritisch beleuchtet und die daraus entstehenden Vor- und Nachteile veranschaulicht. Im fünften Kapitel werden die Potenziale der Robotik in der Gesundheitsversorgung aufgezeigt und es werden die Kernaussagen von Experten wiedergegeben. Schließlich wird im letzten Kapitel ein Fazit gezogen, ein Blick in die Zukunft geworfen und die Forschungsfrage beantwortet.

2 Aktueller Forschungsstand

Die Robotik wurde in den letzten Jahren in industriellen Bereichen eingeführt (Industrie 4.0) und ist mittlerweile auch nicht mehr wegzudenken. Sie hat Eingang gefunden in die unterschiedlichsten Industriezweige und die Vorteile, die man aus ihr ziehen kann, überwiegen. Es werden zunehmend innovative Robotersysteme entwickelt und eine Übertragung auf den Pflegebereich ist mittlerweile definitiv möglich. Forschung und Entwicklung verzeichnen bereits Erfolge, es sind schon einige Pflegeroboter im Einsatz und man will weiter mit verschiedenen Projekten Roboter entwickeln, die einfache Tätigkeiten in der Pflege übernehmen sollen.5 Ein Blick nach Japan veranschaulicht sehr gut was mit dem Einsatz von Robotern in der Pflege alles möglich ist. Hier wurde wegen der schnellen Überalterung der Gesellschaft schon frühzeitig die Forschung an entsprechenden Systemen zur Entlastung von Pflegekräfte mit Erfolg gefördert. Der Fokus liegt in Japan auf Systemen die Pflegebedürftige heben, tragen und stützen können. In Deutschland gibt es auch einige Forschungsprojekte, jedoch will man das Pflegepersonal eher unterstützen, anstatt ersetzen.6 In den letzten Jahren konzentrierte sich die Forschung in Bezug auf Pflegeroboter eher auf deren technische Entwicklung. Doch mehr und mehr rückt die Schnittstelle zwischen Roboter und Mensch in den Fokus der Forschung. Immer mehr unerfahrene Nutzer gebrauchen Pflegeroboter und dadurch schenkt die Forschung dem Thema, Mensch-Roboter-Interaktion (MRI) immer mehr Aufmerksamkeit. Hier will man erreichen, dass der Roboter die Fähigkeit erlernt, die gegenüberstehende Person zu verstehen.7 In Deutschland gibt es viele Hürden, um Roboter in der Pflege oder Medizin einzusetzen. Aufgrund der sehr hohen Anschaffungs- und Wartungskosten von Robotern im Gesundheitswesen wird die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt. Aktuell spiegelt sich dies auch in den zurückgehenden Absatzzahlen nieder.8

3 Definition Robotik

Die Öffentlichkeit versteht unter dem Begriff Robotik meistens noch etwas veraltet, klassische Robotersysteme. Eine große Produktionsanlage, in der hochpräzise, aufeinander abgestimmte und unveränderliche Aufgaben von Schwerlastroboter ausgeführt werden. Im Bereich Produktion verwendet man den Ausdruck hier für Industrieroboter. Wegen ihrer baulichen und technischen Funktionen unterliegen sie strengen Sicherheitsvorkehrungen und ihr Arbeitsbereich wird von Sicherheitszäunen eingegrenzt. Heutige, neue Sicherheitstechnologien, wie beispielsweise Sensoren und Leichtbauroboter, ermöglichen eine Arbeitsraum- und Aufgabenteilung zwischen Menschen und Roboter. Für Aufgaben außerhalb der Produktion werden Roboter, als sogenannte Serviceroboter bezeichnet. Der Aufbau und die Funktionen unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich von den Industrierobotern. Die Ausführung von Assistenztätigkeiten und Dienstleistungen gehören zu den Hauptaufgaben. Sie werden im direkten Umfeld des Menschen eingesetzt und arbeiten mit diesen zusammen. Die meisten Roboter sind mobil und mit Sensoren ausgestattet, damit sie konform und sicher ihre Aufgaben erledigen können. Im Vergleich zu Industrierobotern sind die Sicherheitsmaßnahmen wegen der direkten Interaktion mit dem Nutzer viel komplexer.9

3.1 Roboterarten im Gesundheitsbereich

Im Folgenden werden drei der wichtigsten Robotertypen im Gesundheitsbereich näher beschrieben.

3.1.1 Operationsroboter

Grundsätzlich können Operationsroboter als Systeme definiert werden, die Chirurgen eine Behandlung von Patienten ermöglichen, die sicherer und effizienter ist als es ohne sie möglich wäre. Das bestätigt die verringerte Morbidität.10 Mit einem Operationsroboter können Teile einer OP oder sogar eine komplette OP vollständig ausgeführt werden. Solche Art von Roboter ist in der Lage sehr kleine und exakte Schnitte zu setzen und anschließend präzise zu fräsen und zu bohren. Normalerweise wird er von einem Facharzt gesteuert, aber mittlerweile gibt es auch autonom arbeitende Operationsroboter. Durch sie ist die Operation für den Patienten schonender und gleichzeitig ist es dem ausführenden Facharzt nun möglich die OP optimal durchzuführen. Im Moment werden Operationsroboter aber noch nicht weitverbreitet eingesetzt. Sie sind sehr teuer und es bedarf einer langen Einarbeitungszeit des Benutzers.11

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1 Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71539/umfrage/bevoelkerung-in-deutschland-nach- altersgruppen/, [Zugriff 18. Dezember 2019].

2 Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/168254/umfrage/pflegebeduerftige-in-deutschland-seit-2007/, [Zugriff 18.Dezember 2019].

3 Vgl. Bettig, U., Frommelt, M., Schmidt, R., Fachkräftemangel in der Pflege: Konzepte, Strategien, Lösungen, 2012, S.7.

4 Vgl. Bendel, O., Pflegeroboter, 2018.

5 Vgl. Fervers, A., Esper, M., Projektbericht RHONI, 2016.

6 Vgl. Sorell, T., Draper, H., Ethics and Information Technology, 2014, S. 183-195.

7 Vgl. Lohse, M., Nutzerfreundliche Mensch-Roboter-Interaktion, 2012, S.100.

8 Vgl. International Federation of Robotics: World Robotics Service Robots, 2019, S.16.

9 Vgl. International Federation of Robotics: World Robotics Service Robots, 2016, S.10f.

10 Vgl. Taylor, R., Medical Robotics and Computer-Integrated Surgery, 2016, S.1657-1683.

11 Vgl. Bendel, O., Surgical, therapeutic, nursing and information ethics, 2015, S. 17-32.

Details

Seiten
19
Jahr
2020
ISBN (eBook)
9783346158321
ISBN (Paperback)
9783346158338
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule
Erscheinungsdatum
2020 (April)
Note
1,3
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Titel: Pflege 4.0. Einsatz moderner Technologie in Form von Pflegerobotern als Zukunft im Gesundheitswesen