Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine Medien-semiotische Untersuchung des Magazins "konkret" von 1968. Schwerpunkt dieser Untersuchung ist die Art und Weise, wie Prägungen der medialen Ästhetiken sowie die Formations- und Formulierungsregeln des Diskurses über den Vietnam-Krieg in die Zeitschrift konkret übernommen und dargestellt wurden und welche Wirkungen dies auf die Rezipienten hatte.
Die 1960er-Jahre waren geprägt durch Protestbewegungen, die vor allem in der westlichen Welt, durch die junge Generation und politisch linksgerichtete Gruppierungen, vorangetrieben wurden. In dieser Zeit entstanden sowohl die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner als auch die Protestbewegung gegen den von den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) geführten, Vietnam-Krieg. In West-Deutschland waren es vor primär Studenten, die eine politisch Linke und gesellschaftskritische Protestbewegung organisierten. Ziel dieser Bewegung war es einerseits Widerstand gegen die politische Elite zu leisten, welche zum Teil noch aus Akteuren des ehemaligen NS-Regimes bestand, andererseits aber auch einen Umbruch in der Gesellschaft zu erreichen, da die junge Generation sich von den Erwachsenen abgrenzen wollte. Konsum sollte als etwas Positives angesehen und Sexualität nicht mehr tabuisiert werden. Im heutigen Sprachgebrauch werden diese Ereignisse unter dem Begriff der 68er-Bewegung zusammengefasst. Es war das erste Mal, dass Massenmedien eingesetzt wurden, um eine Protestbewegung voranzutreiben. Auch die Zeitschrift konkret spielte dabei eine Rolle. Hervorgegangen aus der Flugblatt-Zeitschrift "Der Untertan", dem literarischen Intelligenzblatt "Zwischen den Kriegen" sowie den Studentenzeitschriften "Das Plädoyer" und "Studenten-Kurier" wurde die Zeitschrift konkret 1957 von einer Gruppe kommunistisch-pazifistischer Studenten gegründet. Der Vietnam-Krieg war unter anderem eine Thematik, mit welcher sich die AutorenInnen der konkret intensiv beschäftigten.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Artikeln, welche sich mit dem Vietnam-Krieg auseinandersetzten. Zusätzlich werden zur Veranschaulichung einzelner Aspekte auch Artikel herangezogen, welche andere Themenfelder abdecken, aber für das Gesamtbild des Diskurses über den Vietnam-Krieg essenziell sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Darstellung der Basisprämissen bezüglich des Diskurses über den Vietnam-Krieg in der konkret
2.1 Formations- und Formulierungsregeln im Diskurs über den Vietnam-Krieg
2.2 Herausarbeitung der medialen Ästhetik durch den Vergleich zweier Artikel aus konkret und twen
3. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die 1960er-Jahre waren geprägt durch Protestbewegungen, die vor allem in der westlichen Welt, durch die junge Generation und politisch linksgerichtete Gruppierungen, vorangetrieben wurden. In dieser Zeit entstanden sowohl die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner als auch die Protestbewegung gegen den von den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) geführten, Vietnam-Krieg. In West-Deutschland waren es vor primär Studenten, die eine politisch Linke und gesellschaftskritische Protestbewegung organisierten. Ziel dieser Bewegung war es einerseits Widerstand gegen die politische Elite zu leisten, welche zum Teil noch aus Akteuren des ehemaligen NS-Regimes bestand, andererseits aber auch einen Umbruch in der Gesellschaft zu erreichen, da die junge Generation sich von den Erwachsenen abgrenzen wollte. Konsum sollte als etwas Positives angesehen und Sexualität nicht mehr tabuisiert werden. Im heutigen Sprachgebrauch werden diese Ereignisse unter dem Begriff der 68er-Bewegung zusammengefasst. Es war das erste Mal, dass Massenmedien eingesetzt wurden, um eine Protestbewegung voranzutreiben1. Auch die Zeitschrift konkret spielte dabei eine Rolle. „[…] Hervorgegangen aus der Flugblatt-Zeitschrift Der Untertan, dem literarischen Intelligenzblatt Zwischen den Kriegen sowie den Studentenzeitschriften Das Plädoyer und Studenten-Kurier wurde die Zeitschrift konkret 1957 von einer Gruppe kommunistisch-pazifistischer Studenten gegründet […]“2. Der Vietnam-Krieg war unter anderem eine Thematik, mit welcher sich die Autoren/-innen der konkret intensiv beschäftigten.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine mediensemiotische Untersuchung des konkret -Jahrgangs von 1968, unter Verwendung des Werkes Medien und Kommunikation – Eine Einführung aus semiotischer Perspektive (2017) von Hans Krah/ Michael Titzmann. Schwerpunkt dieser Untersuchung ist die Art und Weise, wie Prägungen der medialen Ästhetiken sowie die Formations- und Formulierungsregeln des Diskurses über den Vietnam-Krieg in die Zeitschrift konkret übernommen und dargestellt wurden und welche Wirkungen dies auf die Rezipienten hatte.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Artikeln, welche sich mit dem Vietnam-Krieg auseinandersetzten. Zusätzlich werden zur Veranschaulichung einzelner Aspekte auch Artikel herangezogen, welche andere Themenfelder abdecken, aber für das Gesamtbild des Diskurses über den Vietnam-Krieg essentiell sind. Außerdem werden für die Beschreibung der medialen Ästhetik die Artikel „ FUCK THE ARMY – Zerfall der amerikanischen Moral in Vietnam“ von Donald Duncan aus der konkret und „ Vietnam überleben: Sagt Charlie, wir gehen nach Hause“ von Marielouise Jurreit aus der Zeitschrift twen untersucht. Zur Verknüpfung der herausgearbeiteten Merkmale mit den historischen Hintergründen dient die Arbeit von Frederik Obermaier (2011) Sex, Kommerz und Revolution. Vom Aufstieg und Untergang der Zeitschrift „konkret“ (1957-1973). Aufgrund des beschränkten Umfangs der vorliegenden Arbeit, können nicht alle fachspezifischen Begriffe sowie historische und politische Hintergründe ausführlich erklärt und erläutert werden.
2. Darstellung der Basisprämissen bezüglich des Diskurses über den Vietnam-Krieg in der konkret
Dieses Kapitel zeigt die Basisprämissen des Diskurses über den Vietnam-Krieg in der konkret auf. Diese sind ein essentieller Bestandteil um den Diskurs über den Vietnam-Krieg verstehen zu können. Die Autoren der konkret bewegten sich am linken politischen Rand der Bundesrepublik Deutschland (BRD). Bekannte Autoren waren unter anderem Ulrike Meinhof, spätere RAF-Terroristin, und der ehemalige Spiegel -Chefredakteur Stefan Aust. Ursprünglich als Studentenblatt gestartet, entwickelte sich die Zeitschrift zu einem „[…] Sprachrohr der APO […]“3. So diente sie in den 1950er-Jahren als Plattform der Atomkraftgegner, um dann während der 68er-Bewegung, als eines der reichweitenstärksten Magazine mit einer Auflagenzahl von bis zu 173 000 Exemplaren verschiedenen Autoren ein Forum zu bieten4. Immer wieder sahen sich die Verantwortlichen der konkret dem Vorwurf ausgesetzt enge wirtschaftliche Beziehungen zur Deutsch Demokratischen Republik (DDR) zu unterhalten. Doch erst 1974 bestätigte Klaus Rainer Röhl, dass die Zeitung Geldspenden von Kommunisten aus der DDR erhalten hatte.
Diese finanzielle Unterstützung endete allerdings im Jahre 19645. In den darauffolgenden Jahren musste sich die konkret durch Werbung und den Erlösen aus Kioskverkäufen finanzieren. Um die Auflagenzahlen zu steigern, entschied man sich auf den Titelbildern immer freizügigere Frauen abzubilden. So sind in den 17 Ausgaben des Jahres 1968 auf 16 Titelbildern leicht bekleidete oder nackte Frauen zu sehen. Daraus bildete sich neben dem politischen auch ein sexueller Diskurs in der konkret. Ein Diskurs ist dabei als ein Konstrukt aus „[…] einer Menge von Texten semiotisch manifestiertes und von ihnen abstrahierbares und in einer Kultur bzw. Epoche relevantes – System des Denkens und Argumentierens […]“6 zu verstehen. Dabei können, wie im Beispiel der konkret, auch zwei Diskurse innerhalb eines Magazins nebeneinander behandelt werden. Innerhalb eines einzelnen Diskurses können gegensätzliche Meinungen über ein und dasselbe Themenfeld existieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass zwei Diskurse miteinander verknüpft sind. Beispielsweise ist in der konkret der Diskurs über den Vietnam-Krieg in der BRD eng mit dem über die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik verbunden und überschneidet sich teilweise mit diesem. So vertraten west-deutsche Politiker die gleichen Positionen wie ihre amerikanischen Kollegen in Bezug auf den Vietnam-Krieg7. Dies nutzten die Autoren der konkret um Artikel, die sich sowohl gegen die BRD als auch gegen die USA richteten, zu veröffentlichen. So schreibt Ulrike Meinhof in ihrem Artikel „Kampf den Metropolen“ über den „[…] amerikanischen Imperialismus […]“8,der die Welt, die er beherrscht zerstören und die Berliner „[…] Bürokratie und Administration […]“9, welche die Demokratie zerstören will. Aber um den Diskurs über den Vietnam-Krieg in der konkret verstehen zu können, ist es wichtig die Zielgruppe und deren Beweggründe und den daraus resultierenden Basisprämissen, nachvollziehen zu können. Denn der von Knut Hickethier verwendete Begriff der „Protestkultur“ bezog sich vor allem auf die Studenten, welche die Anfänge der 68er-Bewegung mitprägten. Sie waren es, die sich zu Beginn der Proteste in Gruppen organisierten und unter anderem gegen die politische Führung der BRD protestierten. Für die Entstehung dieser Protestkultur waren, laut Hickethier, fünf Strömungen verantwortlich. Zum einen war es der Protest gegen das „[…] verdeckte Weiterleben der NS-Tradition […]“10. Die Politiker der BRD grenzten sich zwar immer wieder vom Regime des dritten Reiches ab, dennoch hatten viele ehemalige Parteifunktionäre der NSDAP wichtige Aufgaben in der noch jungen Bundesrepublik. Des Weiteren wurde der politische Widerstand gegen die konservative Bundesregierung immer stärker. Funktionäre der KPD und der SPD kehrten in den 1950er-Jahren nach Deutschland zurück und waren gegen die Politik des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer (1949-1963) eingestellt. Es entstand eine neue politische Linke, die zumeist nicht in den Parlamenten vertreten war. Diese neue politische Bewegung kritisierte vor allem die Gründung der Bundeswehr im Jahre 1955 und den NATO-Beitritt. Eine dritte Bewegung entstand im kulturellen Bereich. Man wollte sich zunehmend der „[…] kulturellen und künstlerischen Moderne […]“11 zuwenden. Allerdings dominierte in den meisten Köpfen der deutschen Bevölkerung noch die „entartete Kunst“ des NS-Regimes und erschwerte ein Umdenken und Zulassen neuer Künste und Ausdrucksformen. Eine vierte Strömung entstand durch die Entwicklung der Konsumkultur. Erstmals überstieg das Warenangebot die Nachfrage. Die Kauf- und Essgewohnheiten der Bürger änderten sich, sowie sich der Alltag medialisierte. Alte Traditionen verschwanden und die Konflikte zwischen den Generationen innerhalb der Familien nahmen zu. Die letzte Strömung war die „[…] Entstehung einer neuen Jugendkultur […]“12. Sie orientierte sich an neuer Musik, den Medien und versuchte sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen. Diese fünf Strömungen führten zu einer neuen Protestkultur13. Sie verhalf Zeitschriften wie der konkret zu ihrer großen Reichweite in den 60er-Jahren. Diese orientierte sich an diesen Bewegungen, indem sie Themen auswählte, welche die Sympathisanten und Unterstützer der verschiedenen Strömungen interessierte und ansprach.
Die Entstehung einer Protestbewegung in den 60er-Jahren war ein Zusammenspiel aus vielen verschiedenen Einflussfaktoren. Die junge Generation wollte sich nicht mehr durch die Erwachsenen bevormunden lassen. Politisch brisante Themen und die noch frische NS-Vergangenheit der BRD spielten dabei eine große Rolle. Konkret -Autoren wie Ulrike Meinhof oder Stefan Aust wurden mit ihren Texten zu einflussreichen Persönlichkeiten dieser Bewegung.
2.1 Formations- und Formulierungsregeln im Diskurs über den Vietnam-Krieg
Das folgende Kapitel beschreibt die Art und Weise, wie Aussagen in den Diskurs übernommen wurden. Außerdem soll beleuchtet werden, wie die Argumentationsstruktur innerhalb der Artikel aufgebaut ist. Wegen des Sprachgebrauchts und der teilweise sensationsorientierten Aufmachung, ähnelte die konkret dem Stil von Boulevardzeitungen. Nach Ansicht von Hermann L. Gremliza, Herausgeber der konkret seit 1974, wollten die Autoren/-innen dieser Zeitschrift „[…] dem politischen und kulturellen Betrieb der Bundesrepublik linken Widerstand leisten […]“14. Sie wollten keine neutrale Berichterstattung. Ihr Ziel war es sich mit ihren Texten der politischen Führung in der Bundesrepublik zu wiedersetzen und andere Menschen dazu zu bringen, sich ihrer Meinung anzuschließen. So schreibt Ulrike Meinhof in ihrem Artikel Der Kampf in den Metropolen:
„[…] Es sind Gerüchte im Umlauf, daß die Vereinigten Staaten von Amerika in Vietnam taktische Nuklearwaffen einsetzten wollen (NZZ 12.2). Es sind Gerüchte im Umlauf, daß die Berliner Polizei in Zukunft auch Tränengaskommandos und Judo-Trupps gegen Studenten einsetzten wird (BZ 7.2) […]“[15].
Durch die stilistische Verwendung des Parallelismus erweckt Ulrike Meinhof hier den Anschein der Parallelität der beiden Themenbereiche. Sie vergleicht den Einsatz von Nuklearwaffen mit dem von Tränengaskommandos und Judo-Trupps. Der Hinweis, dass die Informationen aus der Neuen Züricher Zeitung und der BZ aus Berlin entnommen sind, erzeugt für die Leser/-innen ein Authentizitätssignal. Die Auseinandersetzungen der Studenten mit der Berliner Polizei wird dadurch auf eine Stufe mit dem Vietnam-Krieg gestellt und kann als Aufruf eines bewaffneten Widerstandes gegen die Staatsgewalt interpretiert werden.
Auch im Interview „Jean Paul Sartre klagt an: Die Verbrechen der USA“16 mit Jean Paul Sartre über das von Bertrand Russell initiierte Vietnam-Tribunal finden sich Stilmittel aus Boulevardzeitungen. Obwohl das von Dagobert Lindlau geführte Interview eigentlich in der Fernsehsendung report München ausgestrahlt wurde und anschließend für konkret in Schriftform gebracht wurde, wird dies als ein „[…] Exklusiv Interview mit Jean Paul Sartre / Von Dagobert Lindlau […]“17 bezeichnet. Jean Paul Sartre hatte, als Exekutivpräsident, die Aufgabe die erste Sitzungsperiode zu eröffnen. Das Vietnam-Tribunal hatte sich für die Untersuchung und die völkerrechtliche Verurteilung des Vorgehens der USA in Vietnam zusammengefunden. Es bestand aus Linken, zumeist prokommunistischen Intellektuellen und Aktivisten. Allerdings hatte es kein völkerrechtliches Mandat und bestand nicht aus juristisch oder politisch einflussreichen Personen18. Trotz der nicht vorhandenen Legitimation steht in der Unterzeile, dass „[…] [d]ie USA […] für schuldig befunden [wurden], in Vietnam Völkermord zu begehen, verbotene Vernichtungswaffen anzuwenden und Gefangene zu foltern […]“19. Diese Formulierung lässt die Leser/-innen vermuten, dass es sich hierbei um ein rechtskräftiges Urteil handelt. Allerdings sahen sich die Teilnehmer des Vietnam-Tribunals als ein Bürgertribunal, welches auf die katastrophalen Zustände in Vietnam, hervorgerufen durch die amerikanische Vorgehensweise, aufmerksam machen und eine Fortsetzung des Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg von 1946/1947 und dem daraus resultierenden Völkerstrafrechts inszenieren wollte20. Diese Informationen werden den Lesern/-innen in diesem Artikel nicht zur Verfügung gestellt. Die Verantwortlichen der konkret legten demnach wenig Wert auf die Vollständigkeit von grundlegenden Informationen. Großen Wert legte man allerdings auf das zur Verfügung stellen von Inhalten, die als exklusiv betitelt wurden. So wurden im Artikel „[…] Augenzeuge in Saigon […]“21 exklusive Notizen des konkret Mitarbeiters Pierre Noir über die Zustände in der südvietnamesischen Metropole Saigon veröffentlicht. Saigon, heute eher bekannt als Ho-Chi-Minh-Stadt, war während des Vietnam-Krieges Stützpunkt für tausende von amerikanischen Soldaten. Dies führte zu einem Aufschwung der lokalen Wirtschaft, aber auch zu einem enormen Anstieg der Prostitution. Saigon war dabei immer wieder Schauplatz für schwere Kämpfe zwischen der US-Armee und den Untergrundkämpfern der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (NFB), auch Vietcongs genannt. Der Artikel selbst ist aus Sicht des Autors Pierre Noir und im Präsens geschrieben. Er beschreibt 11 Szenerien, die er wahrscheinlich nur zum Teil selbst miterlebt hat, welche aber zusammen ein brutales und gefährliches Bild erzeugen. Kinder, die sich prostituieren; Männer, die auf den Reisfeldern hart arbeiten; Babys, die von Granatensplittern getroffen wurden und Massengräber, die durch einen Bombentreffer freigelegt worden sind22. All diese Beschreibungen erzeugen in den Köpfen der Leser/-innen Bilder vom harten und gefährlichen Leben der Menschen in Vietnam. Durch das Schreiben in der Ich-Perspektive und der Verwendung des Präsens erscheinen die Schilderungen den Lesern/-innen noch näher, persönlicher und emotionaler. In der 15. Ausgabe vom 18. November 1968 veröffentlichte konkret einen Artikel mit dem Titel „[…] Geheimdokument aus Prag: Die Amis waren einverstanden […]“23. Dieser wird bereits auf dem Titelbild der Ausgabe angekündigt. Der Inhalt dieser Geheimdokumente bezieht sich auf die Intervention der Sowjetunion in der Tschechoslowakei. Wörtlich heißt es darin:
[...]
1 Fahlenbrach, Katrin (2008): Zwischen Faszination, Grauen und Vereinnahmung. Die wechselvolle Resonanz der Massenmedien auf die Proteste von ´68. Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn (68er-Bewegung). Online verfügbar unter http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/68er-bewegung/51830/68-und-die-medien?p=all, zuletzt aktualisiert am 06.02.2008, zuletzt geprüft am 24.04.2019.
2 Obermaier, Frederik (2011): Sex, Kommerz und Revolution. Vom Aufstieg und Untergang der Zeitschrift "konkret" (1957-1973). Marburg: Tectum Verlag. S. 9.
3 Bohrmann, Hans (Hg.) (1975): Strukturwandel der deutschen Studentenpresse. Studentenpolitik und Studentenzeitschriften 1848-1974. Pullach/München: Verlag Dokumentation (Kommunikation und Politik, 4). S. 132.
4 Vgl. Obermaier 2011, S. 9–10.
5 Vgl. Röhl, Klaus Rainer (1998): Fünf Finger sind keine Faust. Eine Abrechnung. 3. Aufl. München: Universitas-Verlag. S. 9.
6 Krah, Hans; Titzmann Michael (Hg.) (2017): Medien und Kommunikation. Eine Einführung aus semiotischer Perspektive. Unter Mitarbeit von Lars Bülow, Günter Koch, Martin Nies, Stephanie Großmann, Karla Müller, Martin Hennig und Jan-Oliver Decker. Passau: Ralf Schuster Verlag (MTS Medien, Texte, Semiotik Passau, 1). S. 92.
7 Hickethier, Knut (2003): Protestkultur und alternative Lebensformen. In: Werner Faulstich (Hg.): Die Kultur der 60er Jahre. Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Unter Mitarbeit von Knut Hickethier, Gerhard Ringshausen, Walter Uka, Jörn Glasenapp, Gunter Grimm, Jörg Tüschmann et al. München: Wilhelm Fing Verlag, S. 20-21.
8 Meinhof, Ulrike Marie (1968): Der Kampf in den Metropolen. In: Konkret 1968, 06.03.1968 (Nr. 3), S. 2.
9 Meinhof 1968, S. 2.
10 Hickethier 2003, S. 11.
11 Ebd.: S. 13.
12 Ebd.: S. 15.
13 Vgl. ebd.: S. 11–15.
14 Gremliza, Hermann L. (1987): Uns geht´s gut. Nämlich schlecht. In: Hermann L. Gremliza (Hg.): 30 Jahre Konkret. Magazin für Politik und Kultur. 1 Band. Hamburg: Konkret Literatur Verlag. S. 9.
15 Meinhof 1968, S. 2.
16 Lindlau, Dagobert (1968): Jean Paul Sartre klagt an: Die Verbrechen der USA. In: Konkret 1968, 25.01.1968 (Nr. 1). S. 28.
17 Ebd.: S. 31.
18 Vgl. Pollmann, Anna (2017): Sartres` Eröffnungsrede zur ersten Sitzung des Vietnam-Tribunals (1967). Hg. v. Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert (Quellen zur Geschichte der Menschenrechte). Online verfügbar unter https://www.geschichte-menschenrechte.de/sartres-eroeffnungsrede-zur-ersten-sitzung-des-vietnam-tribunals-1967/?type=98765, zuletzt aktualisiert am September 2017, zuletzt geprüft am 24.04.2019. S. 1.
19 Lindlau 1968, S. 28.
20 Vgl. Pollmann 2017, S. 1.
21 Noir, Pierre (1968): Augenzeuge in Saigon. In: Konkret 1968, 12.06.1968 (Nr. 6). S. 32.
22 Vgl. Noir 1968, S. 33–34.
23 konkret (1968): Die Amis waren einverstanden. In: Konkret 1968, 18.11.1968 (Nr. 15). S. 6.