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Bürokratie: Geschichte, Theorie und Empirische Praxis

©2005 Essay 11 Seiten

Zusammenfassung

Das Wort Bürokratie ist ein Kunstwort; zusammengesetzt aus den Wörtern bureau (französisch: Büro) und kratia (griechisch: Herrschaft) und bedeutet somit übersetzt „Büroherrschaft“.

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit:

der Begriffserklärung:
Bürokratie steht für die Verwaltung eines Staates bzw. einer Kommune, aber auch eines Unternehmens bzw. einer Organisation

der Geschichte:
Im 19. Jahrhundert lösen bürokratische Formen das feudalistische System ab. Als Grund für die moderne Ausgestaltung des Amtes sieht Max Weber die Entwicklung der Geldwirtschaft.

der Theorie:
Das Bürokratiemodell von dem Soziologen Max Weber wird vorgestellt. Weber hat sich zwar nicht als erstes mit Bürokratie beschäftigt, aber er ist der Erste, der dies in einer so umfassender und prägnanter Weise tut.

der Empirische Praxis:
Die Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland kommt am ehesten einer Wächter-Bürokratie gleich. Diese definiert als staatstragend und staatsrepräsentierend.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Begriffserklärung

Geschichte

Theorie

Empirische Praxis

Literatur

Begriffserklärung

Das Wort Bürokratie ist ein Kunstwort; zusammengesetzt aus den Wörtern bureau (französisch: Büro) und kratia (griechisch: Herrschaft) und bedeutet somit übersetzt „Büroherrschaft“.

Umgangssprachlich wird das Wort oft als Vorwurf benutzt, um eine übertriebene empfundene Einhaltung von Verwaltungsregeln auszudrücken.

Eigentlich steht Bürokratie jedoch für die Verwaltung eines Staates bzw. einer Kommune, aber auch eines Unternehmens bzw. einer Organisation. Es handelt sich bei Bürokratie um ein „hierarchisches Verwaltungssystem, in dem Kompetenzen und Verantwortung klar festgelegt sind, und in dem Funktionsträger hauptberuflich nach Vorschriften arbeiten. Entscheidungen erfolgen schriftlich und durch Aktenführung nachvollziehbar“ (Lexikon der Sozialpädagogik und Sozialarbeit 2000, S. 107). Die Bürokratie soll durch die festen Regelungen von Abläufen und die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen eine Gleichbehandlung aller Bürger sicherstellen und Willkür unterbinden.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert lösen bürokratische Formen das feudalistische System ab. Als Grund für die moderne Ausgestaltung des Amtes sieht Max Weber die Entwicklung der Geldwirtschaft. Die Geldwirtschaft und das feste Steuersystem führen zu gesicherten Bezügen der Beamten und zu einer amtsgerechten Erfüllung ihrer Aufgaben. Ebenso mindert das Steuer- und Abgabensystem die Gefahr der Bereicherung von Beamten.

Zur Etablierung der Bürokratie helfen die Massenparteien (Beispiel: Sozialdemokratische Partei in Deutschland), die aus rein quantitativen Erwägungen eine straffe bürokratische Verwaltungsstruktur herausbilden.

Ein ebenfalls entscheidender Grund für die Ausgestaltung der Bürokratie ist die qualitative Erweiterung des Aufgabenfeldes der Verwaltung. Der Staat übernimmt im 19. Jahrhundert unter anderem die Sozialpolitik, den öffentlichen Verkehr, die öffentliche Sicherheit. Diese wachsenden Ansprüche an den Staat machen die Bürokratisierung notwendig.

Als ausschlaggebenden Grund für das Vordringen der Bürokratie sieht Max Weber jedoch die ‚technische Überlegenheit’ gegenüber jeder anderen Verwaltungsform. So stellt er den Vergleich zwischen der Bürokratie und einer Maschine an. Vorteile der Bürokratie zeigen sich für ihn durch den Einsatz von geschulten Beamten, Präzision, Schnelligkeit, Eindeutigkeit, Aktenkundigkeit, Kontinuierlichkeit, Diskretion, Einheitlichkeit, straffe Unterordnung, Ersparnisse an Reibung und sachliche sowie persönliche Kosten (vgl. Weber 1956, S. 709 – 719).

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Details

Seiten
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783638517676
ISBN (Buch)
9783638882835
DOI
10.3239/9783638517676
Dateigröße
450 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Trier
Erscheinungsdatum
2006 (Juli)
Schlagworte
Bürokratie Geschichte Theorie Empirische Praxis Seminar
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Titel: Bürokratie: Geschichte, Theorie und Empirische Praxis