Währungs- und Wechselkursprobleme stehen häufig in der öffentlichen Diskussion. Unter den Ökonomen herrschen unterschiedliche Meinungen bezüglich der Vorteilhaftigkeit verschiedener Wechselkurssysteme. Diese Arbeit analysiert zunächst Grundformen flexibler und fester Wechselkursysteme sowie deren Vor- und Nachteile, bevor konkret die Mischsysteme „Managed Flaoting“, die „Bandbreitenfixierung mit Stufenflexibilität“ im Bretton-Woods-System und das „Currency Board“ insbesondere im Zusammenhang mit der Argentinienkrise beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2.Grundlagen
2.1 Definition eines Wechselkurssystems
2.2 Devisenmarkt und Wechselkurs
3. Grundsätzliche Unterscheidung von Wechselkurssystemen
3.1 Wechselkurssystem flexibler Wechselkurse
3.2 Währungssystem fester Wechselkurse
4. Analyse flexibler und fester Wechselkurse
4.1 Auswirkungen von geldpolitischen Maßnahmen
4.1.1 Geldpolitik bei flexiblem Wechselkurs
4.1.2 Geldpolitik bei festem Wechselkurs
4.2 Inflations- und Konjukturübertragungen
4.2.1 Inflations- und Konjunkturübertragung bei flexiblem Wechselkurs
4.2.2 Inflations- und Konjunkturübertragungen bei festem Wechselkurs
4.3 Wechselkursschwankungen – Risiken und Kosten
4.4 Abwertungswettlauf und Abwertungsinflationsspirale bei flexiblem Wechselkurs
4.5 Die Gefahr spekulativer Attacken im System fester Wechselkurse
5. Mischsysteme
5.1 Managed Floating
5.2 Bandbreitenfixierung mit Stufenflexibilität: Bretton Woods
5.3 Das Currency Board
6. Fazit
8. Internetquellenverzeichnis
1. Einleitung
Währungs- und Wechselkursprobleme stehen häufig in der öffentlichen Diskussion. Unter den Ökonomen herrschen unterschiedliche Meinungen bezüglich der Vorteilhaftigkeit verschiedener Wechselkurssysteme. Diese Arbeit analysiert zunächst Grundformen flexibler und fester Wechselkursysteme sowie deren Vor- und Nachteile, bevor konkret die Mischsysteme „Managed Flaoting“, die „Bandbreitenfixierung mit Stufenflexibilität“ im Bretton-Woods-System und das „Currency Board“ insbesondere im Zusammenhang mit der Argentinienkrise beschrieben werden.
2.Grundlagen
2.1 Definition eines Wechselkurssystems
Als ein Wechselkurssystem versteht man eine internationale Vereinbarung, die Wechselkursbildung der beteiligten Währungen nach einheitlichen Prinzipien zu gestalten. Grundformen bilden die Systeme vollständig freier und fester Wechselkurse.[1]
2.2 Devisenmarkt und Wechselkurs
Unter Devisen versteht man im Allgemeinen auf fremde Währungen lautendes Geschäftsbankengeld. Devisen werden auf dem Devisenmarkt gehandelt.[2] „Der nominale Wechselkurs ist der relative Preis der Währungen zweier Länder“.[3] Dieser lässt sich auf zwei verschiedene Arten ausdrücken. Eine Variante stellt die Preisnotierung dar. Hier wird der Preis der Auslandswährung in Inlandswährung ausgedrückt, weshalb dieser Kurs auch als Preiswechselkurs oder Devisenkurs bezeichnet wird. Die andere Variante stellt die Mengennotierung bzw. der Mengenwechselkurs dar, bei der der Wechselkurs dadurch ausgedrückt wird, dass man die Menge von Auslandswährung angibt, die für eine inländische Währungseinheit zu zahlen ist. Preis- und Mengennotierung stehen also im umgekehrten Verhältnis zueinander.[4]
3. Grundsätzliche Unterscheidung von Wechselkurssystemen
3.1 Wechselkurssystem flexibler Wechselkurse
In Währungssystemen flexibler Wechselkurse bestimmen allein Angebot und Nachfrage den Preis zwischen zwei Währungen.[5] Die Kursbildung erfolgt ohne Mitwirkung der Zentralbank, oder einer anderen dafür eingerichteten staatlichen Institution, nach den Bedingungen von Angebot und Nachfrage bildet.[6] Der aus dem Zusammentreffen der Angebots- und Nachfragekurve am Devisenmarkt sich bildende Wechselkurs (wk) wird als Gleichgewichtswechselkurs bezeichnet.[7] Die Devisenkursbildung zwischen dem Dollar und dem Euro erfolgt z. B. nach diesem Prinzip.“[8] Erhöht sich die Nachfrage nach US-$ so verschiebt sich die Nachfragekurve von (1) nach (2). Bei einem Wechselkurs wk werden nun entsprechend mehr Dollar nachgefragt (Punkt W). Da aber nur eine Dollarmenge entsprechend Punkt Q angeboten wird, findet aufgrund des Nachfrageüberhangs ein Ansteigen des Wechselkurses auf wk’ statt (Punkt R). Der Dollar wertet auf, der Euro wertet ab, Angebot und Nachfrage in diesem Punkt sind ausgeglichen.[9]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Funktionsweise flexibler Wechselkurse
[Vgl. http://www.uni-tuebingen.de/uni/wwa/download/macro/LehrbriefWechselkursJuli04.pdf ]
3.2 Währungssystem fester Wechselkurse
In Systemen fester Wechselkurse haben Angebots- und Nachfragekonstellationen auf dem Devisenmarkt keinen Einfluss auf den Wechselkurs, da dieser auf einem bestimmten Niveau verharrt.[10] Eine staatliche Stelle, die Zentralbank, garantiert einen bestimmten Umtauschkurs der nationalen Währung zum Gold, einer Leitwährung oder einem Währungskorb.[11] Die Notenbank hat dabei die Aufgabe zu intervenieren, sobald sich der Kurs am Markt von der festgelegten Parität zu entfernen droht.[12] Steigt die Nachfrage nach der eigenen Währung, muss die Zentralbank diese auf dem Devisenmarkt verkaufen und im Gegenzug die Reservewährung kaufen. Bei Nichteingreifen entsteht ein Nachfrageüberhang, der Außenwert der Währung steigt an. Demzufolge muss die Zentralbank bei einem Angebotsüberhang die eigene Währung ankaufen und Devisenreserven in den Markt geben. Reicht der Bestand an Devisenreserven nicht aus, so kann der festgelegte Paritätskurs nicht aufrechterhalten werden.[13]
4. Analyse flexibler und fester Wechselkurse
4.1 Auswirkungen von geldpolitischen Maßnahmen
4.1.1 Geldpolitik bei flexiblem Wechselkurs
Eine restriktive Geldpolitik induziert einen Anstieg des Inlandszinses, was c.p. zu einem Nettokapitalimport führt, da das Ausland die Nachfrage nach inländischer Währung erhöht. Der Wechselkurs sinkt, die inländische Währung wertet auf, was zusätzliche Importe und verringerte Exporte bewirkt. Die Leistungsbilanz wird passiv, das Volkseinkommen geht zurück.
[...]
[1] Vgl. http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_12.pdf
[2] Vgl. Issing (1996), S.138.
[3] Mankiw (2003), S.152.
[4] Vgl. Schäfer (1981), S.21.
[5] Vgl. Weeber (2002), S.114.
[6] Vgl. Issing (1996), S. 138.
[7] Vgl. Wienert (2001), S.226.
[8] Vgl. http://www.bundesbank.de/bildung/bildung_glossar_w.php
[9] Vgl. http://www.uni-tuebingen.de/uni/wwa/download/macro/LehrbriefWechselkursJuli04.pdf
[10] Vgl. Schäfer (1981), S.54.
[11] Vgl. Weeber (2002), S.115.
[12] Vgl. Issing (1996), S.234.
[13] Vgl. Weeber (2002), S.115.