Hartmann von Aue: Erec
Zusammenfassung
Erzherzogs Ferdinand von Tirol (1529 – 1595) und wurde in der Klosterbibliothek auf Schloss Ambras bei Innsbruck gefunden. Heute wird die Sammelhandschrift in der österreichischen Nationalbibliothek in Wien
aufbewahrt (Wien, Cod. Vind., Ser. nova 2663). Das Ambraser Heldenbuch wurde zwischen 1504 und 1515 von Hans Ried, Zöllner am Eisack bei Bozen, in einem bairischen frühneuhochdeutschen Schreibdialekt der Innsbrucker Kanzleien für Kaiser Maximilian I. angefertigt. Darin sind 25 verschiedene Texte zur mhd. Epik aus dem 12. und 13. Jahrhundert enthalten, 15 davon werden als Unikate angesehen, da sie ausschließlich im Ambraser Heldenbuch überliefert wurden. Die Ambraser Hs. enthält bedeutende, literarhistorische Werke; unter ihnen Heldenepen (z.B. Nibelungenlied, Biterolf, Wolfdietrich, Kudrun), sowie weitere höfische Epen und Verserzählungen (z.B. Hartmanns Iwein und Erec, Strickers Frauenlob und Wernhers Meier Helmbrecht, und Wolframs Titurel). Daneben sind noch drei (mit dem neuen Zwettler-Bruchstück vier) Fragmente aus dem 13. und 14. Jahrhundert überliefert: K, V und W. Außerdem sind noch weitere zwei Hs. urkundlich bezeugt, jedoch nicht überliefert. Die Vermutung, dass mehrere Textzeugen verloren gegangen sind, ist kaum von der Hand zu weisen.
Leseprobe
Höfische mhd. Lit.: Hartmann von Aue: Erec
1. Überlieferung
2. Quellenforschung
3. Zum Autor
4. Inhalt des Romans
1. Überlieferung
DerErec, ein höfischer Roman von 10135 Versen, entstand etwa um 1180/85 und wurde – trotz seines hohen Bekanntheitsgrades nach seiner Entstehung – nur in einer einzigen, annähernd vollständigen Hs. (im sog. Ambraser Heldenbuch,A) überliefert (derIweinin fast 20!). Die Hs. stammt aus der Sammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol (1529 – 1595) und wurde in der Klosterbibliothek auf Schloss Ambras bei Innsbruck gefunden. Heute wird die Sammelhandschrift in der österreichischen Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt (Wien, Cod. Vind., Ser. nova 2663). Das Ambraser Heldenbuch wurde zwischen 1504 und 1515 von Hans Ried, Zöllner am Eisack bei Bozen, in einem bairischen frühneuhochdeutschen Schreibdialekt der Innsbrucker Kanzleien für Kaiser Maximilian I. angefertigt.[1]Darin sind 25 verschiedene Texte zur mhd. Epik aus dem 12. und 13. Jahrhundert enthalten, 15 davon werden als Unikate angesehen, da sie ausschließlich im Ambraser Heldenbuch überliefert wurden. Die Ambraser Hs. enthält bedeutende, literarhistorische Werke; unter ihnen Heldenepen (z.B. Nibelungenlied,Biterolf,Wolfdietrich, Kudrun), sowie weitere höfische Epen und Verserzählungen (z.B. HartmannsIweinundErec, StrickersFrauenlobund WernhersMeier Helmbrecht, und WolframsTiturel). Daneben sind noch drei (mit dem neuen Zwettler-Bruchstück vier) Fragmente aus dem 13. und 14. Jahrhundert überliefert: K, V und W. Außerdem sind noch weitere zwei Hs. urkundlich bezeugt, jedoch nicht überliefert. Die Vermutung, dass mehrere Textzeugen verloren gegangen sind, ist kaum von der Hand zu weisen.
2. Quellenforschung
Als Quelle fürErecberuft sich Hartmann nur im Wolfenbüttel-Fragment (V. 4629) auf die altfranzösische Vorlage von Crétien de Troyes mit dem Titel:Érec et Enide. Diese Vorlage entstand etwa um 1170 (viell. auch 1179 für die Krönung des frz. Königs Philipp August?), wahrscheinlich am Hof von Crétiens Gönnerin, der Gräfin Marie de Champagne, oder aber am Königshof von Heinrich II von England. Wie HartmannsErec, ist auchÉrec et Enideder erste Artusroman seines Landes. Hartmann führt mit demErecund demIweinden Artusroman erstmals in Deutschland ein.
[...]
[1]Weddige, Hilkert: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 6. Aufl. – München: C. H. Beck 2004. Seite 32.
Details
- Seiten
- 3
- Jahr
- 2005
- ISBN (eBook)
- 9783638544047
- DOI
- 10.3239/9783638544047
- Dateigröße
- 422 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Wien
- Erscheinungsdatum
- 2006 (September)
- Note
- Sehr gut
- Schlagworte
- Hartmann Erec