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Eine Unternehmens- und Branchenanalyse am Beispiel des Unternehmens Air Berlin

©2006 Studienarbeit 9 Seiten

Zusammenfassung

In der vorliegenden Studienarbeit wird am Beispiel des Unternehmens Air Berlin eine Unternehmens- und Branchenanalyse erstellt.
Die Unternehmensanalyse umfasst die innerbetrieblichen Stärken und Schwächen der Airline und wird durch Vergleichsdaten von Mitbewerbern komplettiert. Die Branchenanalyse soll die externen Chancen und Risiken, die für das Unternehmen bestehen, analysieren, um Strategien für den weiteren Unternehmenserfolg ableiten zu können.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Allgemeines zum Unternehmen

3. Geschäftstätigkeit

4. Unternehmensanalyse
4.1 Stärken
4.2 Schwächen

5. Branchenanalyse
5.1 Chancen
5.2 Risiken

6. Ausblick

Quellenverzeichnis

Internetquellen

1. Einleitung

In der vorliegenden Studienarbeit wird am Beispiel des Unternehmens Air Berlin eine Unter­nehmens- und Branchenanalyse erstellt.

Die Unternehmensanalyse umfasst die innerbetrieblichen Stärken und Schwächen der Airline und wird durch Vergleichsdaten von Mitbewerbern komplettiert. Die Branchenanalyse soll die externen Chancen und Risiken, die für das Unternehmen bestehen, analysieren, um Strategien für den weiteren Unternehmenserfolg ableiten zu können.

2. Allgemeines zum Unternehmen

Air Berlin ist in Bezug auf Flottengröße, Passagierzahlen und Umsatzerlöse Deutschlands größte Billigfluggesellschaft sowie Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft. Es sind weiterhin die Begrifflichkeiten Billigairline, Billigflieger, Low-Cost-Carrier und No-Frills-Airline bekannt.[1]

Europaweit schafft es das Unternehmen derzeit auf Platz drei der Low-Cost-Carrier.

Durch den Börsengang im Mai 2006 stehen die Aktien von Air Berlin jedem zum Kauf zur Verfügung.

3. Geschäftstätigkeit

Die Flugstrecken von Air Berlin umfassen Kurz- und Mittelstreckenflüge, die sich hauptsäch­lich auf den europäischen Kontinent beschränken.

Neben dem Heimatflughafen Berlin-Tegel sind derzeit innerhalb Deutschlands 17 weitere Startplätze, wie beispielsweise die Flughäfen Stuttgart, München, Paderborn/Lippstadt, Hannover und Nürnberg, in Benutzung.

Die stärksten Mitbewerber sind die irische Ryanair, welches die größte Billigfluggesellschaft in Europa ist, die britische Fluggesellschaft easyJet sowie die deutschen Fluggesellschaften Condor, Germanwings, dba, LTU, Hapagfly und HLX.[2]

4. Unternehmensanalyse

Im Folgenden werden die Stärken und Schwächen des Unternehmens Air Berlin erörtert.

4.1 Stärken

Eine außergewöhnliche Stärke von Air Berlin ist der auffallend gute Service. Das Unterneh­men wurde im Jahr 2005 vielfach zum Sieger bei unabhängigen Tests und Gästebefragungen gekürt. Air Berlin wurde beispielsweise Testsieger bei der Stiftung Warentest, beim Vergleich von 15 Fluggesellschaften, im Januar 2005. Weiterhin wurde das Unternehmen als bester Low-Cost-Carrier und Ferienflieger durch die Fachzeitschrift Reise & Preise ausgezeichnet.[3]

Air Berlin bietet den Fluggästen des Weiteren eine Reihe kostenloser Zusatzleistungen, die bei anderen Billigfluggesellschaften entweder überhaupt nicht oder nur gegen Entgelt ange­boten werden. Das sehr gute Preis-Leistungsverhältnis ist deshalb ursächlich für das Wachstum und den Unternehmenserfolg.

Ersichtlich wird dies, wenn man die Entwicklung der Passagier- und Umsatzzahlen näher betrachtet.

Für das Passagieraufkommen von Air Berlin ergab sich seit dem Jahr 2003, mit 10,0 Mio. Passagieren, dem Jahr 2004, mit 12,1 Mio. Passagieren und dem Jahr 2005, mit 13,5 Mio. Passagieren, ein kontinuierlicher Anstieg. Insgesamt haben sich die Passagierzahlen in den genannten 3 Jahren um 35 Prozent erhöht. Aufgrund der Tatsache, dass viele Billigfluggesell­schaften noch nicht lange auf dem Markt existieren, wird zudem auf die Entwicklung des Passagieraufkommens in den Jahren 2004 und 2005 eingegangen. In diesem Zeitraum ver­zeichnete Air Berlin bei den Fluggastzahlen ein Wachstum von ca. zwölf Prozent.[4]

Um einen adäquaten Vergleich anstellen zu können, wird nun die Entwicklung der Passagier­zahlen des Mitbewerbers Condor in den Jahren 2004 und 2005 näher untersucht. Sie lagen dort mit 6,93 Mio. sowie mit 7,25 Mio. Fluggästen deutlich unter den Werten von Air Berlin. Bei Condor fand somit lediglich eine Steigerung um 4,6 Prozent statt.[5]

Die Hinzugewinnung neuer Passagiere wirkt sich bei Air Berlin nicht nur auf die Anzahl der Flugzeuge und die Mitarbeiterzahl positiv aus, sondern es wurden auch große Umsatzstei­gerungen verzeichnet. Ein Drei-Jahresvergleich zeigt, dass der Umsatz von 863,2 Mio. € im Jahr 2003, über 1.033,9 Mio. € im Jahr 2004, auf 1.215,2 Mio. € im Jahr 2005 anstieg.[6]

Auffällig ist jedoch auch, dass ein positiver Jahresüberschuss letztmalig im Jahr 2003 mit 36,7 Mio. € ausgewiesen wurde. Im Folgejahr 2004 verzeichnete Air Berlin einen Jahresfehl­betrag in Höhe von 2,9 Mio. € und im Jahr 2005 in Höhe von 115,9 Mio. €. Der deutliche Verlust im Jahr 2005 wird zum einen durch die hohen Treibstoffpreise und zum anderen durch Einmalbelastungen in Höhe von ca. 100 Mio. €, die aus der Umstellung der Bilanzie­rung für den Börsengang resultieren, erklärt. Für das Jahr 2006 wird, einer Studie der Commerzbank zufolge, mit einem Gewinn in Höhe von 51 Mio. € gerechnet.[7]

Die deutsche Fluggesellschaft Condor konnte ihre Umsätze in den Jahren 2004 und 2005 leicht erhöhen. Der Umsatz lag im Jahr 2004 bei 1.123 Mio. € und stieg im Jahr 2005 auf 1.131 Mio. € an. Auffällig ist, dass das Unternehmen Condor mit deutlich geringerer Passa­gierzahl nahezu denselben Umsatz wie Air Berlin aufweist. Erklärbar ist dies dadurch, weil Condor finanzielle Mehrbelastungen des Unternehmens an die Passagiere weitergibt.[8]

4.2 Schwächen

Betrachtet man das Unternehmen Air Berlin im internationalen Vergleich mit dem Markt­führer Ryanair, so werden vorhandene Schwächen des Unternehmens ersichtlich.

Die Zahl der beförderten Passagiere entwickelte sich bei Ryanair von 15,7 Mio. im Jahr 2003, über 23,1 Mio. im Jahr 2004, auf 27,6 Mio. im Jahr 2005.[9] Im Drei-Jahresvergleich ergibt sich damit ein Anstieg des Passagieraufkommens um über 75 Prozent. Ferner stiegen die Passagierzahlen vom Jahr 2004 zum Jahr 2005 um knapp 20 Prozent.[10]

Vergleicht man weiterhin die Entwicklung des Jahresüberschusses, ist festzustellen, dass dieser bei Ryanair im Jahr 2004 mit 206,6 Mio. € und im Jahr 2005 mit 266,7 Mio. € deutlich höher ist, als der von Air Berlin.[11]

Aus den vorliegenden Daten wird daher ersichtlich, dass Air Berlin die Wachstumspotenziale des Marktes noch nicht ausgeschöpft hat.

Zu kritisieren ist ferner das auffallend hohe Gehalt des Vorstandschefs Joachim Hunold. Ob­wohl das Unternehmen im Jahr 2005 keine Gewinne erwirtschaften konnte, genehmigte er sich zu seinem Jahresgehalt von 500.000 Euro einen Bonus in gleicher Höhe. Im Jahr 2006 erhöht sich sein Jahresgehalt auf 750.000 Euro. Erhält er dieses Jahr ebenfalls einen Bonus in gleicher Höhe, verdient Herr Hunold genauso viel, wie Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber, der jedoch ein zehnmal größeres und rentableres Unternehmen leitet.[12]

5. Branchenanalyse

Der Marktanteil der Billigfluggesellschaften wird sich nach Marktstudien von Boston Consul­ting oder McKinsey in den kommenden zehn Jahren von derzeit 20 Prozent auf 40 Prozent verdoppeln.

Blickt man jedoch auf die Entwicklung in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo eine Reduzierung auf nunmehr 10 Billigfluggesellschaften stattfand, wird ersichtlich, dass in naher Zukunft auch im europäischen Markt, der nur halb so groß ist, wie der amerikanische, und derzeit 50 Low-Cost-Carrier aufweist, mit einer drastischen Reduzierung der Billigfluggesell­schaften gerechnet werden muss.[13]

[...]


[1] Vgl. o. Verf., Billigfluggesellschaft, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Billigfluggesellschaft, 26.04.2006.

[2] Vgl. Hajek, Stefan und Kiani-Kress, Rüdiger: Fliegende Schnitzel, in: Wirtschaftswoche, (2006) 29.4.2006 18. Ausgabe, S. 145.

[3] Vgl. o. Verf., News Air Berlin beschließt Börsengang, URL: http://www.airberlin.com/site/pressnews_dr.php? ID=307&LANG=deu, 25.04.2006.

[4] Vgl. o. Verf., News Air Berlin beschließt Börsengang, URL: http://www.airberlin.com/site/pressnews_dr.php?

ID=307&LANG=deu, 25.04.2006.

[5] Vgl. o. Verf., Geschäftsbericht 2004/2005, URL: http://www7.thomascook.de/tck/downloads/ Geschaeftsbericht_0405_ThomasCookAG_deutsch.pdf, 30.04.2006.

[6] Vgl. o. Verf., URL: http://ipo.airberlin.com/saveas.php?filepath=_files/de/&file=Air_Berlin-Prospectus-060427_12.pdf, 25.04.2006.

[7] Vgl. Hajek, Stefan und Kiani-Kress, Rüdiger: Fliegende Schnitzel, in: Wirtschaftswoche, (2006) 29.4.2006 18. Ausgabe, S. 144.

[8] Vgl. o. Verf., Geschäftsbericht 2004/2005, URL: http://www7.thomascook.de/tck/downloads/ Geschaeftsbericht_0405_ThomasCookAG_deutsch.pdf, 30.04.2006.

[9] Vgl. o. Verf., Ryanair annual report & financial statement 2004, URL: http://www.ryanair.com/site/about/ invest/docs/2004/0304annualreport.pdf, 26.04.2006.

[10] Vgl. o. Verf., Ryanair annual report & financial statement 2005, URL: http://www.ryanair.com/site/about/ invest/docs/2005/050830annualreport.pdf, 26.04.2006.

[11] Ebenda.

[12] Vgl. Hajek, Stefan und Kiani-Kress, Rüdiger: Fliegende Schnitzel, in: Wirtschaftswoche, (2006) 29.4.2006 18. Ausgabe, S. 144.

[13] Vgl. Hajek, Stefan und Kiani-Kress, Rüdiger: Fliegende Schnitzel, in: Wirtschaftswoche, (2006) 29.4.2006 18. Ausgabe, S. 143.

Details

Seiten
Jahr
2006
ISBN (eBook)
9783638823340
DOI
10.3239/9783638823340
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Hof
Erscheinungsdatum
2007 (August)
Note
1,3
Schlagworte
Eine Unternehmens- Branchenanalyse Beispiel Unternehmens Berlin Consulting Revisionswesen
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Titel: Eine Unternehmens- und Branchenanalyse am Beispiel des Unternehmens Air Berlin