Benchmarking in Unternehmen
Zusammenfassung
In dieser Arbeit werden die Grundlagen, die Basiselemente sowie das Vorgehen bei der Anwendung dieses Instrumentes dargestellt. Abschließend wird Benchmarking kritisch gewürdigt. Die Grundidee des Vergleichs von Methoden, Produkten und Prozessen zur Verbesserung der eigenen Leistung stellt eine lange Tradition dar. Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben besonders die Japaner Vergleiche und Analysen dazu genutzt, die Stärken und Schwächen von Konkurrenzprodukten zu identifizieren. Die Umsetzung der neuen Erkenntnisse brachte ihnen damals Wettbewerbsvorteile, die noch heute vorhanden sind.
Der entscheidende Beitrag zur Entstehung des Benchmarking als Managementkonzept ist auf die Firma Xerox in den siebziger Jahren zurückzuführen. Das Unternehmen verlor innerhalb kürzester Zeit erheblich an Marktanteil und damit seine dominante Stellung als Marktführer im Bereich der Fotokopierer. Die japanische Konkurrenz war bereits zu dieser Zeit in der Lage, qualitativ hochwertigere Kopiergeräte zu Verkaufspreisen anzubieten, welche unter den Herstellkosten der Firma Xerox lagen. Durch verschiedene Analysen von Konkurrenzprodukten (z. B. Zerlegung und Analyse von Konkurrenzprodukten) wurde versucht herauszufinden, wo die Gründe für die eklatanten Kostenunterschiede lagen. Da diese Analysen keine eindeutigen Erklärungen lieferten, wurde dazu übergegangen, die internen Unternehmensprozesse der Firma Xerox genauer zu betrachten und zu vergleichen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung und Problemstellung
2. Grundlagen des Benchmarking
2.1. Historische Entwicklung des Benchmarking
2.2. Definition und begriffliche Abgrenzung des Benchmarking
2.3. Ziele und Funktionen des Benchmarking
3. Basiselemente des Benchmarking
3.1. Benchmarking-Parameter
3.2. Formen des Benchmarking nach dem Vergleichspartner
3.2.1. Übersicht der Benchmarking-Formen
3.2.2. Internes Benchmarking
3.2.3. Externes Benchmarking
3.3. Erfolgsfaktoren eines Benchmarking-Projektes
4. Der Benchmarking-Prozess
4.1. Planungsphase
4.2. Analysephase
4.3.Umsetzungsphase
4.4. Kontrollphase
5. Kritische Würdigung
5.1. Gründe für Benchmarking und Vorteile für Unternehmen
5.2. Widerstände und Probleme durch Benchmarking
6. Zusammenfassung und Ausblick
Literaturverzeichnis:
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Benchmarking-Parameter
Abb. 2: Benchmarking-Formen nach dem
Parameter ,,Benchmarking-Partner“
Abb. 3: Der Benchmarking-Prozess
1. Einleitung und Problemstellung
In Zeiten von zunehmender Globalisierung und internationaler Arbeitsteilung wird es für Unternehmen immer wichtiger, die richtigen Managementwerkzeuge anzuwenden. Die Unternehmensrealität ist geprägt durch veränderte Rahmenbedingungen, beschleunigte Innovationsprozesse und wachsende internationale Konkurrenz. Ein altes chinesisches Sprichwort ,,Lernen ist wie schwimmen gegen den Strom, wenn man damit aufhört, treibt man zurück.“ hat auch heute noch seine Gültigkeit. Um eine Kultur der Lernbereitschaft, den Willen zur Verbesserung und den Wandel voranzutreiben, ist es notwendig, die richtigen Managementwerkzeuge im Unternehmen zu nutzen.[1],,Benchmarking - das Lernen von den Besten - stellt ein solches Werkzeug dar, das hilft, schnell und rationell gute Lösungen zu entdecken und zu integrieren.“[2]
In dieser Arbeit werden die Grundlagen, die Basiselemente sowie das Vorgehen bei der Anwendung dieses Instrumentes dargestellt. Abschließend wird Benchmarking kritisch gewürdigt.
2. Grundlagen des Benchmarking
2.1. Historische Entwicklung des Benchmarking
Die Grundidee des Vergleichs von Methoden, Produkten und Prozessen zur Verbesserung der eigenen Leistung stellt eine lange Tradition dar. Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben besonders die Japaner Vergleiche und Analysen dazu genutzt, die Stärken und Schwächen von Konkurrenzprodukten zu identifizieren. Die Umsetzung der neuen Erkenntnisse brachte ihnen damals Wettbewerbsvorteile, die noch heute vorhanden sind.[3]
Der entscheidende Beitrag zur Entstehung des Benchmarking als Managementkonzept ist auf die Firma Xerox in den siebziger Jahren zurückzuführen. Das Unternehmen verlor innerhalb kürzester Zeit erheblich an Marktanteil und damit seine dominante Stellung als Marktführer im Bereich der Fotokopierer. Die japanische Konkurrenz war bereits zu dieser Zeit in der Lage, qualitativ hochwertigere Kopiergeräte zu Verkaufspreisen anzubieten, welche unter den Herstellkosten der Firma Xerox lagen. Durch verschiedene Analysen von Konkurrenzprodukten (z. B. Zerlegung und Analyse von Konkurrenzprodukten) wurde versucht herauszufinden, wo die Gründe für die eklatanten Kostenunterschiede lagen. Da diese Analysen keine eindeutigen Erklärungen lieferten, wurde dazu übergegangen, die internen Unternehmensprozesse der Firma Xerox genauer zu betrachten und zu vergleichen. Bei dem wohl bekanntesten Benchmarking-Projekt zwischen dem Kopierhersteller Xerox und dem Sportartikelhersteller L. L. Bean im Bereich der Materialentnahme zeigte sich, dass L. L. Bean bei der Kennzahl Gänge pro Manntag im Lagerbereich im das Dreifache besser war.[4]
Durch die Adaption von Prozessen dieses externen Vergleichspartners gelang es Xerox innerhalb kürzester Zeit, die verlorenen Marktanteile zurückzugewinnen. Diese spektakuläre Entwicklung von Xerox führte dazu, dass die Popularität des Benchmarking stieg. Viele internationale Unternehmen (z. B. Ford oder IBM) übernahmen darauf hin diese Managementmethode. Die Anwendung des Benchmarking wurde auf viele Bereiche, wie z. B. das Total Quality Management oder das Kostenmanagement, übertragen.[5]
2.2. Definition und begriffliche Abgrenzung des Benchmarking
Im Zusammenhang mit der Begriffsdefinition von Benchmarking taucht in der einschlägigen Literatur immer wieder der Begriff des Benchmarks auf. Der Benchmark-Begriff kommt aus dem Vermessungs- und Bauwesen und dient dort als Bezugspunkt für Messungen von Höhen und Abständen.[6] Im Unternehmen dienen Benchmarks als Orientierungs- und Zielgrößen (z. B. Ergebnis-Benchmarks wie Kosten- oder Umsatzziele oder Treiber-Benchmarks wie Anzahl der Fehllieferungen), die eine objektive Bewertung der eigenen Leistung im Vergleich zu anderen Unternehmen ermöglichen.[7]
Für den Begriff des Benchmarking gibt es in der Literatur eine Vielzahl von Definitionen.
Das ,,American Productivity & Quality Center”[8] definiert Benchmarking als ,,the process of identifiying, learning and adapting outstanding practices and processes from any organization, anywhere in the world, to help an organization improve its performance.”[9]
[...]
[1] Vgl. Rau, H. (1996), S. 5 und Focken, E./ Hauk, L. (2003), S. 255.
[2] Rau, H. (1996), S. 6.
[3] Vgl. Seibt, D./ Schäfer, S. (1998), S. 369.
[4] Vgl. Kajüter, P. (2000), S. 114-115 und Herter, R. N. (1992), S. 254.
[5] Vgl. Seibt, D./ Schäfer, S. (1998), S. 369-370.
[6] Vgl. Schmitz, J. (1998), S. 407.
[7] Vgl. Kreuz, W. (1995), S. 91.
[8] zu weiterführenden Informationen siehe http://www.apqc.org/ Zugriff: 22.04.2006.
[9] http://www.apqc.org/Portal Zugriff: 22.04.2006.