Die Arbeit beschäftigt sich damit, inwiefern Interviews und Fragebögen als Analyseverfahren dienen. Dazu werden folgenden Fragen gestellt: Wie werden Fragebögen gestaltet? Was sind die Inhalte eines Fragebogens? Welche Anforderungen benötigt ein Moderator um ein Interview durchzuführen? Welche Vor- und Nachteile besitzen die beiden quantitativen und qualitativen Analyseverfahren? Welche Prozesse durchläuft ein Interview? Antworten auf diese Fragen stellen einen Teil dieser Seminararbeit dar.
Kapitel 1 stellt die Einleitung und Aufbau der Arbeit dar. In Kapitel 2 beschäftigt sich der Autor mit den Grundlagen der Marktforschung. Abschnitt 3 befasst sich mit dem Fragebogen als Analyseverfahren. Es folgt Kapitel 4, wo Einzel- und Gruppeninterviews als qualitatives Marktforschungsinstrument vorgestellt werden. Kapitel 5 stellt eine Bewertung der beiden Analyseverfahren dar. Das letzte Kapitel beinhaltet die zusammenfassende Schlussbetrachtung und zieht ein Fazit.
Das Ausfüllen von Multiple-Choice-Fragen in einer Klausur, die Bewertung des Professors am Ende eines Semesters hinsichtlich seiner Vorlesung und die Beantwortung von Umfragen zum Thema „Verbesserung der Einlasssituation in Deutschlands Fußballstadien“ sind Beispiele, wo Fragebögen als Marktforschungsinstrument eingesetzt werden. Interviews wiederum sind Befragungen, die auf die individuellen Meinungen, Ansichten und Informationen der Befragungspersonen zielen. Dementsprechend lässt sich erkennen, dass die quantitativen den qualitativen Befragungen in ihrer Höhe und Vorkommnisse überwiegen.
INHALTSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG UND AUFBAU DER ARBEIT
2 GRUNDLAGEN DER MARKTFORSCHUNG
2.1 Der Begriff Marktforschung
2.2 Quantitative Marktforschung
2.3 Qualitative Marktforschung
3 FRAGEBÖGEN ALS ANALYSEVERFAHREN
3.1 Gestaltung des Fragebogens
3.2 Spezifikation des Informationsbedarfs, Festlegung der Befragungsart und des Frageinhalts
3.3 Festlegung der Befragungstaktik
3.4 Festlegung der Fragenformulierung und Antworten
3.5 Festlegung der Reihenfolge und Länge
3.6 Fragebogen-Pretest
4 INTERVIEWS ALS ANALYSEVERFAHREN
4.1 Qualitative Einzelinterviews
4.2 Qualitative Gruppeninterviews
5 BEWERTUNG DER ANALYSEVERFAHREN
6 SCHLUSSBETRACHTUNG UND FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG UND AUFBAU DER ARBEIT
Das Ausfüllen von Multiple-Choice-Fragen in einer Klausur, die Bewertung des Professors am Ende eines Semesters hinsichtlich seiner Vorlesung und die Beantwortung von Umfragen zum Thema „Verbesserung der Einlasssituation in Deutschlands Fußballstadien“ sind Beispiele, wo Fragebögen als Marktforschungsinstrument eingesetzt werden. Interviews wiederum sind Befragungen, die auf die individuellen Meinungen, Ansichten und Informationen der Befragungspersonen zielen. Dementsprechend lässt sich erkennen, dass die quantitativen den qualitativen Befragungen in ihrer Höhe und Vorkommnisse überwiegen.
Wie werden Fragebögen gestaltet? Was sind die Inhalte eines Fragebogens? Welche Anforderungen benötigt ein Moderator um ein Interview durchzuführen? Welche Vor- und Nachteile besitzen die beiden quantitativen und qualitativen Analyseverfahren? Welche Prozesse durchläuft ein Interview? Antworten auf diese Fragen stellen einen Teil dieser Seminararbeit dar.
Kapitel 1 stellt die Einleitung und Aufbau der Arbeit dar.
In Kapitel 2 beschäftigt sich der Autor mit den Grundlagen der Marktforschung.
Abschnitt 3 befasst sich mit dem Fragebogen als Analyseverfahren. Es folgt Kapitel 4, wo Einzel- und Gruppeninterviews als qualitatives Marktforschungsinstrument vorgestellt werden.
Kapitel 5 stellt eine Bewertung der beiden Analyseverfahren dar.
Das letzte Kapitel (6) beinhaltet die zusammenfassende Schlussbetrachtung und zieht ein Fazit.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich in meiner Arbeit die grammatikalisch männliche Sprachform verwende, jedoch sind immer weibliche und männliche Personen gemeint.
2 GRUNDLAGEN DER MARKTFORSCHUNG
Als Hinführung und Erklärung für die folgenden Kapitel soll zunächst der Begriff der Marktforschung erklärt werden. Es folgt dann die Differenzierung in quantitativer und qualitativer Marktforschung.
2.1 Der Begriff Marktforschung
Zu diesem Begriff lässt sich in der Literatur eine Vielzahl von Definitionen finden.
Dr. Claudia Fantapié Altobelli, Professorin für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Marketing, versteht unter diesem Begriff: „Marktforschung ist die systematische und zielgerichtete Sammlung, Aufbereitung, Auswertung und Interpretation von Informationen über Märkte und Marktbeeinflussungsmöglichkeiten als Grundlage für Marketing- entscheidungen.1 "
Marktforschung lässt sich auch wie folgt definieren: „ Die Marktforschung ist ein Teilgebiet der Marketingforschung. Marktforschung und Marketingforschung haben den gleichen Untersuchungsgegenstand, sofern sie sich auf Absatzmärkte beziehen. Während (...), kann sich Marktforschung auch auf andere Märkte, z. B. Beschaffungsmärkte beziehen. Marktforschung ist die systematisch betriebene Erforschung eines konkreten Teilmarktes (Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage) einschließlich der Erfassung der Bedürfnisse aller Beteiligten unter Heranziehung v.a. externer Informationsquellen.2 “
2.2 Quantitative Marktforschung
Unter der quantitativen Marktforschung lässt sich folgendes verstehen: „ Die quantitative Marktforschung ist das, was man im Rahmen von Umfragen und Meinungsforschung geheimhin unter Marktforschung versteht. Die Stichproben sind groß und repräsentativ. Die Erhebung folgt einem eher statischen, geschlossenen und starren Schema, in dem so gut wie möglich alle Faktoren standardisiert werden. Im Rahmen der Auswertung wird versucht, eine vorher bestehende Theorie zu prüfen, also zu verifizieren oder zu falsifi- zieren.3 “
Quantitative Studien finden ihre Anwendung z. B. bei Befragungen zum Marktvolumen, zu Marktanteilen und zur Beschreibung von Käufergruppen.4
2.3 Qualitative Marktforschung
Bei dieser Art von Marktforschung handelt es sich bspw. um Einzel- oder Gruppeninterviews. Werden bei der quantitativen Marktforschung meist BWLer oder Statistiker eingesetzt, so fokussieren sich weitestgehend Psychologen auf die qualitative Marktfor- schung.5 Doch was wird unter qualitativer Marktforschung verstanden?
„Bei diesem Ansatz werden deutlich weniger Personen der Zielgruppe berücksichtigt, die Bandbreite reicht je nach Zielgruppe und Inhalt von zehn bis maximal hundert Interviews. Die Interviews werden intensiver, länger und tiefergehend geführt, und der Forscher versucht, typische Inhalte und Verhaltensmuster in Bezug auf das Forschungsziel („weiche“ Daten) herauszufinden. Die Befragung kann als Einzel- oder Gruppeninterview durchgeführt werden, je nachdem, ob man die gruppendynamischen Prozesse einer Diskussionsrunde nutzen oder lieber auf einzelne Gesprächspartner eingehen möchte. Qualitative Studien liefern oft den Input für quantitative Studien.6 “
3 FRAGEBÖGEN ALS ANALYSEVERFAHREN
Kapitel 3 fokussiert sich auf die Gestaltung sowie den Aufbau eines Fragebogens. Die Festlegung der Befragungsart oder des Frageinhalts sind z. B. einzelne Aspekte des Gestaltungsprozesses. Auf diese und weitere Bestandteile eines Fragebogens wird in Kapitel 3 eingegangen.
3.1 Gestaltung des Fragebogens
Damit der Fragebogen aufgebaut werden kann wird „der zu untersuchende Sachverhalt (.) in einzelne Variablen zerlegt und in konkrete Fragen umgesetzt.7 “ Der Fragebogen ist bei quantitativen Befragungen standardisiert, d.h. das alle Teilnehmer der Befragung dieselben Fragen und dieselbe Reihenfolge der Fragen erhalten.8
Abbildung 1 zeigt die unterschiedlichen Prozesse der Fragebogengestaltung auf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Prozess der Fragebogengestaltung
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Altobelli, Marktforschung, 2017, S.67
3.2 Spezifikation des Informationsbedarfs, Festlegung der Befragungsart und des Frageinhalts
Der Marktforscher benötigt bei quantitativen Befragungen bzw. Studien gewisse Vorkenntnisse zu dem jeweiligen Thema, „um geeignete Hypothesen als Grundlage für die Erhebung zu formulieren.9 “ Je intensiver sich der Marktforscher mit dem Forschungsproblem und Forschungsziel vor der Befragung auseinandergesetzt hat, desto einfacher ist es zu diesem Zeitpunkt den exakten Informationsbedarf zu bestimmen. Der Forscher sollte sich über die Teilnehmer der Befragung Gedanken machen, denn die Kompetenz der Befragungspersonen ist ausschlaggebend für die Gestaltung des Fragebogens (inhaltliche und sprachliche Ausrichtung).10
Der zweite Schritt ist die Festlegung der Befragungsart. Der Marktforscher muss sich entscheiden, in welcher Form er die benötigten Daten abfragt. Ob die Befragung schriftlich, face-to-face, telefonisch oder elektronisch abläuft ist abhängig von z. B. der Fragenformulierung, den Antwortmöglichkeiten und der Länge des Fragebogens. Bspw. sollten schriftliche Befragungen sehr detailliert und einfach zu verstehen sein, denn es besteht für die Befragungspersonen nicht die Möglichkeit, bei Unklarheiten nachzufragen. Dementsprechend lässt sich festhalten, dass die Festlegung der Antwortmöglichkeiten und der zu ermittelnde Informationsbedarf die Befragungsart beeinflussen kön- nen.11
Der nächste Punkt ist die Festlegung des Frageinhalts mit dem Ziel, den Inhalt der Frage zu konkretisieren. Der Gestalter des Fragebogens muss sich für den Untersuchungszweck hinterfragen, ob jede gestellte Frage auch wirklich einen Nutzen liefert oder einige Fragen überflüssig sind. In vielen Fällen ist es aber notwendig, Fragen zu stellen, die mit dem eig. Forschungsthema nicht einhergehen, um eine positive Atmosphäre für die Befragungsperson zu erzeugen.12
3.3 Festlegung der Befragungstaktik
Ziel der Befragungstaktik ist es, die „Auskunftsfähigkeit und Auskunftsbereitschaft der Befragten zu fördern.13 “
Der Marktforscher sollte davon ausgehen, dass die Befragungspersonen bestimmte Fragen nicht beantworten können aufgrund von unzureichenden Informationen, fehlendes Erinnerungsvermögen oder wegen der Unfähigkeit sich auszudrücken.14
Hierzu ein Beispiel: „Im Rahmen einer US-amerikanischen Studie wurden die Befragten (...) Ausmaß ihrer Zustimmung (...): „Das National Bureau of Consumer Complaints ist ein wirksames Mittel für (...). 96,1% der Rechtsanwälte und 95% des allgemeinen Publikums äußerten hierzu eine Meinung. (. ). Das National Bureau of Consumer Complaints existierte allerdings nicht.15
Bei einem Fragebogen wäre es auf dieses Bsp. bezogen sinnvoll eine Antwortkategorie „weiß ich nicht“ hinzuzufügen und so könnte der Anteil an Falschantworten reduziert werden. Ein weiterer Grund von Falschantworten ist - wie oben beschrieben - das fehlende Erinnerungsvermögen was abhängig ist von der subjektiven Wichtigkeit und der Länge des vergangenen Zeitraums. Bspw. wäre die Frage „Wie viel Liter Bier haben Sie die letzten 4 Wochen getrunken?“ unglücklich formuliert. Der Zeitraum von 4 Wochen ist zu lange und wer kann sich spontan daran erinnern, wie viel er die letzten 4 Wochen konsumiert hat. Besser wäre die Frage „Wie häufig trinken Sie Bier in einer typischen Woche?“ mit den Antwortmöglichkeiten 0, 1-3, 4-6 Mal die Woche oder täglich. Außerdem kann das Erinnerungsvermögen durch visuelle oder verbale Gedächtnishilfen aufgefrischt werden.16
Auf der anderen Seite könnte es möglich sein, dass die Befragungspersonen gewisse Fragen beantworten könnten, dazu jedoch nicht bereit sind. Dies lässt sich möglicherweise so begründen:
- Die Beantwortung der Frage nimmt viel Zeit und Anstrengung in Anspruch.
- Die Frage berührt einen sensiblen Sachverhalt.
- Ein gerechtfertigter Grund für die geforderten Informationen wird nicht ersicht- lich.17
Da viele Befragungspersonen nicht bereit sind eine gewisse Zeit in den Fragebogen zu investieren, gilt es für den Forscher den Bearbeitungszeitraum so gering wie möglich zu halten. Ist dieser zu hoch, könnte es dazu führen, dass die Teilnehmer nicht oder ungenau beantworten oder im schlimmsten Fall die Beantwortung des Fragebogens ab- brechen.18
Für den Forscher stellt die Befragung von sensiblen Sachverhalten ein Problem dar, denn in den meisten Fällen haben Befragungspersonen mit der Abfrage von z. B. dem Einkommen oder der politischen Einstellung ein Problem. Dementsprechend muss der Forscher mit einer gewissen Sorgfalt an die Fragestellung herangehen, denn sonst könnte es passieren, dass es - wie bereits oben erwähnt - zum Abbruch der Befragung kommt. Dem Forscher stehen jedoch einige Techniken zur Verfügung, wie er dem Problem entgegen wirken kann. Er könnte z. B. sensible Fragen am Ende des Fragebogens stellen, denn durch die bereits aufgebaute Beziehung zwischen Forscher und Befragungsperson ist die Wahrscheinlichkeit höher für die Beantwortung solcher Fra- gen.19
Interessiert sich der Forscher z. B. für das Einkommen des Befragten empfiehlt es sich nicht nach dem genauen Gehalt zu fragen, sondern verschiedene Antwortkategorien anzubieten (z. B. unter 1000€, zwischen 1000 - 2000€ usw.). Die Fragestellung ist hier auch entscheidend, denn wer fragt „Wie hoch ist Ihr monatliches Bruttoeinkommen?“ wird vermutlich darauf keine oder Falschantworten bekommen. Vielmehr sollte die Frage so lauten: „Wenn Sie einmal zusammenrechnen, was nach Abzug von (...) im Monat übrig bleibt: Wie hoch ist ihr Nettoeinkommen?“20
3.4 Festlegung der Fragenformulierung und Antworten
Der nächste Prozess der Fragebogengestaltung ist die Fragenformulierung sowie der Antwortmöglichkeiten. Fragen müssen so präzise wie möglich formuliert sein, damit es nicht zur Falschbeantwortung bzw. Antwortverweigerung kommt. Sollten die Fragen nicht genau gestellt sein, könnte es bei der Datenanalyse zu Verzerrungen der Ergebnisse bzw. sogenannten Missing Values kommen. Dementsprechend müssen einige Grundsätze zwingend beachtet werden. Folgende stellen einen Teil dieser dar:
- Exakte Definition des Fragegegenstands,
- Saubere und verständliche Wortwahl,
- Vermeidung unklarer Formulierungen,
- Vermeidung mehrdeutiger Formulierungen und
- Vermeidung von Suggestivfragen.21
Was ist mit einer exakten Definition des Fragegegenstands gemeint? Werden alle W- Fragen (Wer? Was? Wo? usw.) in der Fragestellung ersichtlich, so ist der Fragegegenstand konkret definiert. Folgendes Bsp. soll verdeutlichen, wie eine Frage unklar bzw. exakt definiert ist.
Die Frage „Welches Duschgel benutzen Sie?“ ist nicht klar, denn:
- Wer: Der Befragte oder der komplette Haushalt?
- Was: Besteht die Möglichkeit, dass verschiedene Duschgels im Haushalt verwendet werden?
- Wann: Immer? Zuletzt? Welches Duschgel wird am häufigsten verwendet?
- Wo: Zu Hause? Nach z. B. sportlichen Aktivitäten in sanitären Anlagen?
Die Frage sollte so lauten: „Welche der nachfolgenden angeführten Duschgels wurden in den letzten 4 Wochen in ihrem Haushalt verwendet?“22
Damit es während der Beantwortung des Fragebogens nicht zu Missverständnissen kommt, sollte der Marktforscher sich an das Sprachniveau des Befragten anpassen, denn meistens ist der Forscher intellektueller als die Befragungsperson. In der Fragestellung sollte nach Möglichkeit auch auf Fachbegriffe und Fachausdrücke verzichtet werden.
Die Frage: „Halten Sie den Distributionsgrad von Marke Y für adäquat?“ würde bei vielen Befragungspersonen zu Verständnisproblemen führen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Person den Begriff „Distributionsgrad“ nicht kennt, ist ziemlich hoch. „Wenn Sie die Marke Y kaufen wollen, was denken Sie: Ist sie im Handel im Vergleich zu anderen Marken leichter oder schwieriger zu beschaffen?“ Es ist erkennbar, dass diese Art von Fragestellung für die Befragungsperson deutlich verständlicher ist.23 Unklare Formulierungen dürfen im Fragebogen nicht vorkommen. Das bedeutet, dass bei der Frage „Wie häufig nutzen Sie das Internet über Ihr Handy?“ mit den Antwortmöglichkeiten „sehr häufig“, „häufig“, „manchmal“ oder „nie“ nur das „nie“ klar formuliert ist. Besser wären folgende Antwortmöglichkeiten: „täglich“, „mehrmals die Woche“, „mehrmals im Monat“ oder „nie“.24
Um mehrdeutige Formulierungen zu vermeiden, muss aus der Fragestellung ersichtlich werden, was es zu beantworten gilt. „Sind Sie mit der Leistung und dem Aussehen des Laptops zufrieden?“ ist die Antwort „ja“ nicht eindeutig, denn es ist unklar, ob es sich auf die Leistung, das Aussehen oder beides bezieht.25
Eine Suggestivfrage ist so konzipiert, dass der Befragungsperson eine bestimmte Antwort nahe gelegt wird. Solche Fragen sollten vermieden werden, denn so verfälscht der Forscher die Ergebnisse. „Wollen wir nicht alle, dass am Wochenende nicht gearbeitet werden muss?“ stellt ein mögliches Bsp. dar.26
Neben der Frageformulierung nehmen auch die Antwortmöglichkeiten eine zentrale Rolle für die Qualität der Ergebnisse ein. Abbildung 2 veranschaulicht die Fragearten mit den dazugehörigen Antwortarten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Einteilung von Fragen nach der Antwortmöglichkeit
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Altobelli, Marktforschung, 2017, S.79
Es lässt sich aus der Abbildung entnehmen, dass zwischen offenen und geschlossenen Fragen differenziert wird.
Offene Fragen besitzen 2 zentrale Merkmale; keine festen Antwortkategorien und die Befragungspersonen können in ihrer Wortwahl frei entscheiden. „Wie alt sind Sie?“ oder „Warum haben Sie ein Auto der Marke X gekauft?“ stellen Bsp. für offene Fragen dar. Normalerweise werden offene Fragen bei qualitativen Untersuchungen eingesetzt, finden aber auch Anwendung bei quantitativen Befragungen bspw. unter der Kategorie „Sonstiges“.27
Geschlossene Fragen sind dadurch charakterisiert, dass die Antwortkategorien fest vorgegeben sind und die Befragungsperson sich für eine Kategorie entscheiden muss. Geschlossene Fragen werden in Alternativ- und Mehrfachauswahlfragen unterschieden.28
Alternativfragen treten entweder in Normal- oder Spezialform auf. Bei der Normalform finden sich 2 Antwortkategorien wie z. B. „ja/nein“ und häufig wird eine neutrale Kategorie (z. B. „weiß ich nicht“) hinzugefügt. Eine neutrale Kategorie wird z. B. bei Wahlprognosen mit einbezogen, um auch die „Unentschlossenen“ mit einzubeziehen.29
Die Spezialform beinhaltet die Dialogfrage, wo den Befragungspersonen 2 Alternativen dargestellt werden und sie sich für eine entscheiden müssen.30 Abbildung 3 soll dies verdeutlichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Beispiel für eine Dialogfrage
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Altobelli, Marktforschung, S.82
Mehrfachauswahlfragen bzw. Multiple-Choice-Fragen weisen folgende Merkmale auf:
- Zulassung von mehreren alternativen Antwortkategorien.
- Befragungsperson soll diejenige(n) Kategorie(n) auswählen, die seine Meinung wiedergibt bzw. wiedergeben und
- die Anzahl der möglichen Antworten sind begrenzt oder unbegrenzt.31
Hierzu ein Bsp. mit folgender Fragestellung: „Wenn Sie ein Smartphone kaufen wollen: Was ist für Sie dabei wichtig?“ Mögliche Antwortkategorien könnten lauten:
- Soll das Handy neu oder gebraucht gekauft werden.
- Garantieleistungen.
- Prozessorgeschwindigkeit.
- Preis im Vergleich zu anderen Modellen und
- Sonstiges, und zwar.32
Desweiteren können die gültigen Antworten durch den Forscher begrenzt werden, indem er z. B. eine unbegrenzte Zahl von Antworten, nach unten begrenzte Zahl von Antworten (z. B. mind. 2 Antworten), nach oben begrenzte Zahl von Antworten (z. B. bis zu 3 Antworten) oder nach oben und unten begrenzte Zahl von Antworten (z. B. 3 Antworten) festlegt.33
[...]
1 Altobelli, Marktforschung, 2017, S.16
2 https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/marktforschung-39843
3 https://www.wiwiweb.de/marketing/forschung/grundlmafo/quantitativ.html#:~:targetText=Die%20qualitative%20M arktforschung%20dagegen%20geht,hier%20vor%20allem%20Psychologen%20Verwendung.
4 vgl. Josef, Kling, Matzka, Einfach Marktforschung, 2017, S.77
5 vgl.https://www.wiwiweb.de/marketing/forschung/grundlmafo/quantitativ.html#:~:targetText=Die%20qualitative%2 0Marktforschung%20dagegen%20geht,hier%20vor%20allem%20Psychologen%20Verwendung.
6 vgl. Josef, Kling, Matzka, Einfach Marktforschung, 2017, S.77
7 Altobelli, Marktforschung, 2017, S.67
8 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.67
9 Altobelli, Marktforschung, 2017, S.67
10 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.67
11 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.68
12 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.68/69
13 Altobelli, Marktforschung, 2017, S.68
14 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.68
15 Altobelli, Marktforschung, 2017, S.70
16 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.70/71
17 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.71
18 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.71
19 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.72/73
20 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.72/73
21 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.76
22 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.76
23 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.76
24 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.77
25 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.77
26 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.77
27 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.79/80
28 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.81
29 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.81
30 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.81
31 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.82
32 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.82
33 vgl. Altobelli, Marktforschung, 2017, S.82/83