Das Thema Moderation, eine Methode, um Teams und Gruppen bei Problemlösungen, Ideenfindungen und Themenbearbeitungen zu unterstützen und zu führen, stellt den Kern dieser Studienarbeit dar. Dazu werden die Begriffe Team und Gruppe abgegrenzt und Teamentwicklung und Moderation definiert. Außerdem werden der Moderationszyklus und die Teamentwicklungsphasen nach Tuckman theoretisch dargestellt und anhand des praktischen Beispiels „Erstiwochenende“ erläutert. Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um eine Teamentwicklungsmaßnahme, die mit Hilfe der Methode Moderation durchgeführt wird. Ziel ist es, ein gemeinsames Reiseziel und Aktivitäten für das „Erstiwochenende“ zu finden und die Gruppe Studenten damit zusammen zu schweißen. Hierbei durchleben die Teilnehmer verschiedene Phasen und es entstehen unterschiedlichste Beziehungen untereinander. Angeleitet wird dies durch einen älteren Studenten, der die Rolle des Moderators übernimmt. Es soll betrachtet werden, wie die Gruppe agiert und in wie weit jemand sich auf diese Situation vorbereiten bzw. darauf reagieren kann als Moderator. Das Hauptaugenmerk gilt aber der Frage: Was muss beachtet werden, wenn eine Moderation im Rahmen einer Teamentwicklung durchgeführt werden soll?
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2 Theoretischer Teil
2.1 Begriffsdefinitionen
2.2 Kompetenzprofil eines Moderators
2.3 Vorbereitung einer Moderation
2.4 Durchführung einer Moderation
2.5 Nachbereitung einer Moderation
2.6 Kritische Situationen während einer Moderation
3. Praktischer Teil
3.1 Anwendungsbeispiel „Erstiwochenende“
3.2 Vorbereitung auf die Moderation
3.3 Durchführung der Veranstaltung
3.4 Nachbereitung
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
1. Einführung
Das Thema Moderation, eine Methode um Teams und Gruppen bei Problemlösungen, Ideenfindungen und Themenbearbeitungen zu unterstützen und zu führen, stellt den Kern dieser Studienarbeit dar. Dazu werden die Begriffe Team und Gruppe abgegrenzt und Teamentwicklung und Moderation definiert. Außerdem werden der Moderationszyklus und die Teamentwicklungsphasen nach Tuckman theoretisch dargestellt und anhand des praktischen Beispiels „Erstiwochenende“ erläutert. Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um eine Teamentwicklungsmaßnahme, die mit Hilfe der Methode Moderation durchgeführt wird. Ziel ist es, ein gemeinsames Reiseziel und Aktivitäten für das „Erstiwochenende“ zu finden und die Gruppe Studenten damit zusammen zu schweißen. Hierbei durchleben die Teilnehmer verschiedene Phasen und es entstehen unterschiedlichste Beziehungen untereinander. Angeleitet wird dies durch einen älteren Studenten, der die Rolle des Moderators übernimmt. Es soll betrachtet werden, wie die Gruppe agiert und in wie weit jemand sich auf diese Situation vorbereiten bzw. darauf reagieren kann als Moderator. Das Hauptaugenmerk gilt aber der Frage: Was muss beachtet werden, wenn eine Moderation im Rahmen einer Teamentwicklung durchgeführt werden soll?
2. Theoretischer Teil
Im Folgenden sollen Begriffe definiert und die Rolle der Moderation als „Werkzeug“ für erfolgreiche Teamentwicklung dargestellt werden. Des Weiteren wird die Rolle des Moderators herausgearbeitet und der Ablauf einer Moderation skizziert.
2.1 Begriffsdefinitionen
Als Erstes ist es wichtig den Unterschied zwischen einer Gruppe und einem Team deutlich zu machen. „Ein Nebeneinander von Einzelpersonen wird nicht anhand rein organisatorischer Spielregeln und Strukturen zu einer funktionierenden Gruppe, noch viel weniger zu einem Team. Um aus einer Ansammlung von einzelnen Personen eine Gruppe zu machen, braucht es zweierlei: Erstens, ein gemeinsames Ziel, ein übergreifendes inhaltliches Interesse oder ein gemeinsames Anliegen. Zweitens, eine Qualität der Beziehungen untereinander, die ein grundsätzliches Interesse füreinander bedeutet.“1
Manfred Sader definiert Teams folgendermaßen: „Die Mitglieder erleben sich als zusammengehörig, definieren sich explizit als zusammengehörig, verfolgen gemeinsame Ziele, teilen Normen und Verhaltensvorschriften für einen bestimmten Verhaltensbereich, entwickeln Ansätze von Aufgabenteilung und Rollendifferenzierung, identifizieren sich mit einer gemeinsamen Bezugsperson oder einem gemeinsamen Sachverhalt oder einer Aufgabe, sind räumlich und / oder zeitlich von anderen Individuen der weiteren Umgebung abgehoben.“2
Es kann festgehalten werden, der Unterschied eines Teams zu einer Gruppe ist das gemeinsame Ziel, welches die Teilnehmer verbindet.
Sobald ein Team fest steht, kann sich mit dem Begriff Teamentwicklung auseinander gesetzt werden. Teamentwicklung bezeichnet den gemeinsam gewollten, bewussten und gesteuerten Prozess, an dem alle Teammitglieder in angemessener Form beteiligt sind.3 Sie ist auch als Teambildung oder Teambuilding bekannt und hat das Ziel die Kooperation und Effektivität in bestehenden oder neuen Teams zu steigern. Dies wird mit Hilfe von Teamentwicklungsmaßnahmen erreicht, die auf der Analyse der Situation und der Aufarbeitung dieser basieren. Passende Übungen unterstützen die Teilnehmer die Mechanismen von Teamarbeit und Gruppendynamik bewusst zu erleben und die Kommunikation, Interaktion und Organisation zu thematisieren.4
Das Wort Moderation wird aus dem lateinischen „moderatio“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie lenken, leiten oder mäßigen.5 In Gablers Wirtschaftslexikon wird Moderation wie folgt definiert: „Moderation ist ein Instrument, welches die Kommunikation in Teams in der Art und Weise unterstützt und ordnet, dass die Ressourcen der Teilnehmer bestmöglich zum Einsatz kommen. Sie ist weiterhin eine Arbeits- und Darstellungstechnik, die der Moderator in Arbeitsgruppen, bei Konferenzen oder in ähnlichen Situationen einsetzt. Der Moderator bietet Hilfen methodischer Art zur Problemlösung oder auch Konfliktregelung an, ohne dabei inhaltlich Stellung zu beziehen bzw. Partei zu ergreifen.“6
Die universalen Möglichkeiten der Moderation sollten nicht unterschätzt werden, da sie immer eingesetzt werden kann, wenn mehrere Personen zusammen ein Ziel erreichen sollen.7 In der Teamentwicklung sollen die einzelnen Personen sich selbst durch das Kennenlernen ihrer speziellen Fähigkeiten zu einem besseren Team formen. Das heißt das Ziel, welches es für die Gruppe/ das Team zu erreichen gilt, ist der Aufbau/ die Verbesserung des Teamerfolgs. Dieses Ziel kann und sollte auch durch Moderation unterstützt werden.
2.2 Kompetenzprofil eines Moderators
In Besprechungen und Meetings geht es um zwischenmenschliche Kommunikation. Diese gestaltet sich bei einer großen Gruppe schwierig, da jeder ein Mitspracherecht hat und mit einbezogen werden soll. Doch je stärker sich ein Einzelner einbringt, desto weniger ist es möglich sachlich und gemäßigt zu bleiben und auf ein Ergebnis hin zu arbeiten. Hier wird ein Moderator notwendig, um effektiv zu sein.8
Der Moderator ist der Leiter einer Gruppe, welcher sich durch eine gewisse Grundhaltung einbringt. Er versteht sich als Helfer und nicht als Mitglied und urteilt nicht über richtig oder falsch, sondern unterstützt bei eigenverantwortlichem Arbeiten. Der Moderator kennt viele Methoden, die dafür sorgen, dass die Gruppe gut zusammen arbeitet und Ergebnisse erzielt. Er koordiniert also die emotionalen und sachlichen Gruppenprozesse.9
Das Selbstverständnis und das Verhalten des Moderators sind entscheidend für den Erfolg. Wichtig sind unter Anderem folgende Punkte:
- Gesteht jedem Autonomie zu, wer Hilfe braucht, darf sich an jeden wenden
- Fühlt sich nicht verletzt oder in seiner Autorität eingeschränkt, wenn er nicht im Mittelpunkt steht
- Nimmt die Bedürfnisse und Gefühle ebenso wichtig, wie die der Anderen
- Muss nicht alle Fragen selbst beantworten, sondern lässt den Teilnehmern Zeit und Raum zur Entfaltung
- Holt die Teilnehmer dort ab, wo sie stehen
- Ist nicht allein verantwortlich für das was geschieht oder nicht geschieht
- Ist nicht mächtiger, sondern bietet Wissen und Fähigkeiten an, ohne diese aufzuzwingen
- Akzeptiert Störungen und thematisiert diese, wenn sie die gemeinsame Arbeit hindern10 Die Anforderungen an einen Moderator nach Alber Ziegler sind: „Hohe Interaktions, geringe Selbstorientierung, Problemneutralität, auf Vertrauen und Achtung basierende Konzilianz, vorurteilsfreie und unabhängige Einstellung gegenüber den Teilnehmern, Fähigkeit, das Problem in seiner Gesamtheit zu sehen und durch situationsgerechte Fragen zu aktivieren, Kenntnisse über die Auswirkungen gremieninterner Gestaltungsmaßnahmen.“11
Zusammenfassend kommt Albert Ziegler zu dem Ergebnis, dass der Moderator eine maßvolle Persönlichkeit sein soll, die einerseits gemäßigt ist, weil sie selber Maß nimmt, die andererseits mäßigend wirkt, weil sie maßvoll ist, Maß gibt und Maßstäbe setzt.12
2.3 Vorbereitung einer Moderation
„Moderation trägt“, laut Edmüller, „dazu bei, die gesteckten Ziele mit möglichst geringem Aufwand zu erreichen und Ressourcen wie Kreativität, Engagement oder Arbeitszeit optimal zu nutzen.“13 Und Sperling & Wasseveld formulieren treffend: “Durch ein systematisches Vorgehen werden Menschen mit unterschiedlichen Stärken eingebunden.“14 Um diese Theorien zu bestätigen ist eine gute Vorbereitung für eine Moderation wichtig.
Es gibt verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, die alle für ein gutes Ergebnis erforderlich sind. Hierzu gehören die inhaltliche Vorbereitung, die methodische Vorbereitung, die organisatorische Vorbereitung und die persönliche Vorbereitung. Die erste Frage sollte aber sein, ob die eigene Person als Moderator für diese Gruppe geeignet ist. Es kann nämlich an der nötigen Akzeptanz fehlen, wenn der Moderator nicht ausreichend neutral ist, nicht erfahren genug ist oder in einer schwierigen hierarchischen Ebene angesiedelt ist, aus Sicht der Teilnehmer.15
Die inhaltliche Vorbereitung beschäftigt sich mit dem Thema des Treffens, der Zielsetzung und den Teilnehmern. Da der Moderator am besten mit Fragen steuern kann, muss er sich mit dem Thema und dem gewünschten Ziel auseinander setzen. Außerdem ist es wichtig, die Teilnehmer so genau wie möglich einschätzen zu können, um auf eventuell auftretende Probleme richtig zu reagieren. Denn jede Gruppe ist einzigartig in ihrer Zusammensetzung und Interaktion. Fragen, die hierzu gestellt werden sollten, sind: Wie ist die Gruppe zusammengesetzt? Wer ist mit dabei? Welches Interesse hat der Einzelne? Welche Einstellung hat er zum Thema? Welche Einstellung hat er zu mir als Moderator? Welche Schwierigkeiten, welche Konflikte können auftreten? Welche Erfahrungen haben die Teilnehmer mit Moderationsmethoden? Welche Vorabinformation haben sie erhalten?16
Methodisch vorbereiten lässt sich am effektivsten mit der Erstellung eines Moderationsplans. Das bedeutet genau festzulegen, welches Ziel erreicht werden soll, welche Methoden dafür eingesetzt werden und welche Hilfsmittel hierfür benötigt werden. Auch zeitlich sollte der Ablauf strukturiert werden, um am Ende nicht in Zeitnot zu geraten. Ein gute Vorbereitung ermöglicht die Absicherung durch mögliche Alternativen, falls es zu Komplikationen kommt.17
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die organisatorische Vorbereitung umfasst unter anderem Zeitpunkt und Zeitrahmen, Pausen, Ort und Raum, Hilfsmittel, Bestuhlung und Verpflegung. Der Umfang der Vorbereitung dieser Punkte hängt von der Gruppe, vom Thema und der Zielsetzung ab. Außerdem gehört zum Organisatorischen die Einladung der Teilnehmer. Die Veranstaltung sollte frühzeitig angekündigt werden und muss zumindest Zeitpunkt, Zeitrahmen, Ort, Thema, Moderator und Initiator enthalten.18
Persönlich bereitet sich ein professioneller Moderator vor, indem er darauf achtet, dass er körperlich und geistig fit ist. So ist es förderlich für die Konzentration ausreichend Pausen einzuplanen und diese zur Reflexion und Regeneration zu nutzen. Außerdem kann in dieser Zeit der Moderationsplan durchgegangen werden, um zu sehen wo die Gruppe steht und mögliche Abweichungen nachbessern.19
2.4 Durchführung einer Moderation
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Durchführung einer Moderation kann mit Hilfe der Sechs Schritte der Moderation bzw. des Moderationszyklus gegliedert werden. Die einzelnen Schritte sind Einsteigen, Sammeln, Auswählen, Bearbeiten, Planen und Abschließen. Dieser Zyklus ist in sich stimmig und geschlossen, damit die Teilnehmer mit einem guten Gefühl das Treffen verlassen. Alle sechs Schritte können auch in eine Phase des Teamentwicklungsprozesses nach Tuckman eingeordnet werden.20 Diese zwei Modelle harmonieren sehr gut miteinander und unterstützen die Arbeit in einer Gruppe maßgeblich.21
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wichtig zu erwähnen ist, dass einzelne Phasen je nach Stand der Teilnehmer auch übersprungen werden können. Im Folgenden werden die einzelnen Phasen kurz erläutert und mögliche Moderationsmethoden genannt.
Der Einstieg bildet zu Beginn ein ausschlaggebendes Element im Zyklus. Nachdem „der erste Eindruck zählt“, gilt es wichtige Voraussetzungen für die gesamte Moderation zu schaffen, was sich maßgeblich auf den Erfolg des Treffens auswirkt. Ein gegenseitiges Kennenlernen ist die Grundlage für eine gute Zusammenarbeit. Des Weiteren ist dies der Zeitpunkt, um gewisse „Spielregeln“ aufzustellen, an die sich jeder halten soll und eine grobe Orientierung über Ziele, Erwartungen und Ablauf zu geben. Hauptaugenmerk gilt der Schaffung einen angenehmen und förderlichen Arbeitsklimas. Der Einstieg dient auch zur Aufgaben- und Rollenverteilung, einer der Phasen nach Tuckman, und ermöglicht die Festlegung eines gemeinsamen Ziels, was den Unterschied zwischen einer Gruppe und einem Team ausmacht. Als Moderationsmethode bieten sich hier das Kennenlernbingo oder das Stimmungsbarometer an. Bei dieser Methode können die Teilnehmer auf ein vorgefertigtes Plakat mit verschiedenen Smiley einen Klebepunkt befestigen, je nachdem in welcher Stimmung sie sich gerade befinden. Das bietet einen guten Überblick, wo die Gruppe abgeholt werden muss und ermöglicht das Lösen von Problemen im Vorfeld.22
Das Sammeln ist der nächste Schritt im Moderationszyklus. Hier geht es darum Themen zu sammeln, die im weiteren Verlauf bearbeitet werden. Der Moderator muss hierfür eine präzise Fragestellung formulieren und zur Vereinfachung für die Teilnehmer visualisieren. Jeder sollte sich am Sammeln Beteiligen und seine Einfälle und Wünsche mit einbringen, um ein Teil des Ganzen zu werden. Der Moderator wertet nicht, sondern nimmt alle Beiträge mit auf und kann schon eine gewisse Ordnung und Struktur hineinzubringen, damit ein Überblick möglich ist. Nach Tuckman befinden sich die Teilnehmer beim Übergang von Forming zu Storming. Die Gruppe wird zu einer Arbeitsgruppe und es bilden sich Untergruppen mit spezifischer Rollenverteilung. Es kann dabei zu Positionskämpfen kommen, auf die der Moderator mit einem kühlen Kopf reagieren muss. Das Konfliktpotenzial wird thematisiert und nach einer Konfliktlösung gesucht. Unterstützend betont der Moderator das gemeinsame Ziel, das alle verbindet, um eine Basis zu schaffen. Moderationsmethoden für das Sammeln sind z.B. das Aufschreiben auf Zuruf oder die Kartenabfrage.
Der nächste Schritt ist das Auswählen. In dieser Phase wir aus den gesammelten Vorschlägen ausgewählt, welche Themen in welcher Reihenfolge bearbeitet werden sollen. Das Ziel ist es Kernthemen und persönlich Priorisiertes herauszufiltern. Der beste Weg ist eine Rangfolge des Gesammelten zu bilden, um auf den ersten Blick deutlich zu machen, was wichtig ist und was auf nach hinten gestellt werden kann. Bei diesem Schritt befindet sich die Gruppe im Übergang der Teamphasen Storming und Norming. Regeln und Normen werden diskutiert oder akzeptiert und die Teammitglieder finden ihre Rollen. Kooperation stärkt die Beziehungen untereinander und fördert Harmonie und Akzeptanz. In diesem Zustand kann sich das Team der eigentlichen Aufgabe widmen. Methoden die der Moderator verwenden kann sind der Themenspeicher, bei welchem alle Themen mit einem Rang und der Dauer aufgelistet werden oder die Punktabfrage, bei der jeder Teilnehmer ein oder mehrere Punkte für ein bzw. mehrere Themen vergeben darf.22
Schritt 4, das Bearbeiten kommt als nächster Punkt im Moderationszyklus. Hierbei werden die Themen nach der festgelegten Reihenfolge bearbeitet. Zielsetzungen können unterschiedlich sein, da es sich um verschiedene Themen handelt. Es geht von Informationssammlung, Informationsaustausch, Problemanalyse, Entscheidungsvorbereitung bis zu Entscheidungen. Aufgabe des Moderators ist es eine geeignete Methodik zur Bearbeitung vorzuschlagen und diese einzuleiten. Teamphasentechnisch befindet sich die Gruppe zwischen Norming und Performing. In diesem Übergang pendelt sich die Leistung der Mitglieder auf gleichbleibender Ebene ein und es herrscht eine Atmosphäre von Anerkennung, Akzeptanz und Wertschätzung. Das Team handelt geschlossen und orientiert sich am gemeinsamen Ziel. Die Rollen wechseln flexibel zwischen den Mitgliedern, da alle offen miteinander umgehen, sich helfen und kooperieren. Die Aufgabenbearbeitung funktioniert effektiv, weil eine gute Basis besteht. Moderationsmethoden die verwendet werden können sind die Punktabfrage, Zwei-Felder-Tafel, Vier-Felder-Tafel, Problem-Analyse Schema, Ursache-Wirkungs-Diagramm, Mind Map, Brainstorming oder eine Matrix. Je nach Thema schlägt der Moderator eine passende Methode vor.23
Nun können im nächsten Schritt die erforderlichen Maßnahmen geplant werden. Mit den Ergebnissen aus der Themen Bearbeitung kann bestimmt werden, welche Tätigkeiten folgen müssen, um diese zu realisieren. Ziel ist es Struktur für die weitere Arbeit zu schaffen, die Maßnahmen zu dokumentieren, konkrete Verpflichtungen für Teilnehmer zu schaffen und eindeutige Termine festzuhalten. Das Team befindet sich in der Performing Phase nach Tuckman. Im Zentrum steht das gemeinsame Ziel auf das hingearbeitet wird. Die Bedingungen sind wie bei dem Bearbeitungsschritt und bilden einen Rahmen, in dem das Team die Aufgaben erfolgreich bewältigt. Der Moderator kann für diesen Schritt einen Maßnahmenplan erstellen, da er die alle notwendigen Punkte beinhaltet. Aufgeführt werden damit was zu tun ist, wozu, wer dafür verantwortlich ist, wann etwas getan werden muss und wer für die Kontrolle zuständig ist.24
Der letze Schritt ist der Abschluss. Die inhaltliche Arbeit ist beendet und es ist sinnvoll den Gruppenprozess zu reflektieren und einige Fragen gemeinsam zu besprechen. Wurden meine Erwartungen erfüllt? Habe ich die Arbeit als effektiv empfunden? Bin ich mit dem Ergebnis zufrieden? Habe ich mich in der Gruppe wohlgefühlt? Der Moderator leitet die Gesprächsrunde und beendet anschließend die Veranstaltung mit Dank an die Teilnehmer. Tuckman hat nachträglich die Phase Adjourning, die Auflösungsphase in seinem Modell ergänzt. In dieser Phase machen sich die Teammitglieder oft Gedanken und sind traurig über das Ende der Zusammenarbeit. Deshalb ist es wichtig, Zeit zu haben, um nochmals Wünsche zu äußern, damit jeder besser abschließen kann. „Der erste Eindruck ist wichtig, der letzte bleibt!“. Als Moderationsmethode eignen sich das Stimmungsbarometer oder das Blitzlicht, um den Teilnehmern Verständnis und Fürsorge zu zeigen. Dies erleichtert das Ende und alle verlassen das Treffen mit einem guten Gefühl.25
[...]
1 Doppler, K./ Fuhrmann, H./ Lebbe-Waschke, B./ Voigt, B., 2013, S. 302
2 Sader, M., 2008, S. 21
3 vgl. Doppler, K./ Fuhrmann, H./ Lebbe-Waschke, B./ Voigt, B., 2013, S. 306
4 vgl. Vahs, D./ Weiand, A., 2013, S. 289
5 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 87
6 Gablers Wirtschaftslexikon online
7 Vgl. Edmüller & Wilhelm, 2012, S. 8
8 vgl. Seifert, Josef W., 2010, S.9
9 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 90
10 vgl. Neuland, M., 2003, S. 6072
11 vgl. Neuland, M., 2003, S. 6072
12 vgl. Neuland, M., 2003, S. 6072
13 vgl. Edmüller / Wilhelm, 2012, S.6
14 Sperling / Wasseveld , 2002, S. 35
15 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 93
16 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S.94
17 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 95
18 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 97
19 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 99
20 vgl. Tuckman, B.W.,1965, S. 348 - 399
21 vgl. Seifert, Josef W, 2010, S.32
22 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 16
23 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 17
24 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 18
25 vgl. Seifert, Josef W., 2011, S. 20