Schafft die Blockchain die Wirtschaftsprüfung ab? Eine kritische Analyse
Seminararbeit 2020 21 Seiten
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Grundlagen der Blockchain-Technologie
3 Grundlagen der Wirtschaftsprüfung
4 Kritische Analyse der möglichen Auswirkungen der Blockchain- Technologie auf Wirtschaftsprüfungsprozesse
4.1 Auswirkungen auf die Prüfungsplanung
4.2 Auswirkungen auf die Prüfungsdurchführung
4.3 Kritische Würdigung
5. Zusammenfassung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Zahlreiche disruptive und vornehmlich technologisch getriebene Innovationen haben in den letzten Jahrzehnten die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft grundlegend verändert. Diese rapide Entwicklung durch die Digitalisierung stellt heutige Unternehmen vor tiefgreifenden Veränderungen entlang der Wertschöpfungskette.1 Die durch das Internet entstandene schnelle und einfache globale Vernetzung dient als Grundlage für neue Innovationen und stellt klassische Unternehmen und Wirtschaftszweige vor großen Herausforderungen.2 So wurde auch die Notwendigkeit eines klassischen Bankensystems durch das im Jahre 2008 veröffentlichte Whitepaper des Pseudonyms Sa- thosi Nakamoto in Frage gestellt. Die im Whitepaper beschriebene Kryptowährung namens Bitcoin basiert auf einer Blockchain, die eine intermediäre Vermittlungspartei wie z.B. eine Bank überflüssig macht.3 Diese Technologie offeriert mit ihrer Dezentralisierung nicht nur einen direkten, sicheren und effizienten Vermögensaustausch im Bereich des Zahlungsverkehrs, sondern positioniert sich zudem als Möglichkeit, Prozesse injeglichen Industriezweigen neu zu erfinden.4 Dieses disruptive Potential wird als revolutionär porträtiert und rückt vermehrt in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses.5 So könnte die Blockchain-Technologie auch die Wirtschaftsprüfung grundlegend verändern.6
Die wissenschaftliche Arbeit verfolgt das Ziel, den Einfluss der Blockchain-Technologie auf die Prozesse der Wirtschaftsprüfung zu untersuchen. Dabei werden zuerst die für die Arbeit relevanten Grundlagen der Blockchain-Technologie beschrieben. Im darauffolgenden Kapitel werden die Grundlagen der Wirtschaftsprüfung dargestellt. Abschließend erfolgt auf Basis der beiden Grundlagenteile die Analyse und kritische Betrachtung der Kernfrage der Arbeit. Hierbei liegt der wesentliche Schwerpunkt in der Analyse der Prozesse der Prüfungsplanung und Prüfungsdurchführung.
2 Grundlagen der Blockchain-Technologie
Die Blockchain lässt sich als eine dezentrale, kryptografisch gesicherte, unveränderbare und ständig wachsende Datenbank definieren.7 Sie besteht aus einer Aneinanderreihung von Blöcken, in der sich jeder Block aus einer Auswahl von logisch gebündelten Transaktionen zusammensetzt. Somit bilden diese chronologisch und kryptografisch miteinander verknüpften Blöcke die vollständige Historie aller bisher durchgeführten Transaktionen ab.8 Diese lückenlose und unveränderbare Transaktionshistorie enthält dabei alle Informationen der Eigentumsverhältnisse von physischen, finanziellen und immateriellen Vermögensgegenständen.9 Die vorhandene Dezentralität wird durch ein Peer-to-Peer Netzwerk erreicht. Dieses besteht aus einer Vielzahl von verbundenen, miteinander kommunizierenden Recheneinheiten. Dadurch entfällt eine zentrale Vermittlungspartei wie eine Bank, da alle Teilnehmer direkt miteinander kommunizieren können.10 Durch die öffentliche Einsehbarkeit der Transaktionsdatenbank kann jeder Nutzer Einsicht in die Transaktionen der Blockchain nehmen, wodurch ein großes Vertrauen entsteht.11 Im Gegensatz zu einer klassischen Datenbank werden die Transaktionen nicht zentral auf einem Server gespeichert, sondern dezentral verwaltet, da die Architektur der Blockchain-Technologie es vorsieht, dass jeder Teilnehmer innerhalb des distributiven Netzwerks eine vollständige Kopie der Transaktionsdatenbank besitzt.12 Dadurch wird es nahezu unmöglich, bereits getätigte Transaktionen zu verändern, da Manipulationen gleichzeitig an vielen Stellen stattfinden müssten.13 Durch einen Konsensmechanismus wird sichergestellt, dassjede Kopie der Datenbank die richtigen Eigentumsverhältnisse widerspiegelt.14 Damit ein neuer Block an die Blockchain gehangen werden kann, muss Konsens zwischen den Netz- werkteilnehmem über die Korrektheit der durchgeführten Transaktionen herrschen.15 Dieser rechenintensive Verifikationsprozess erfolgt durch die sogenannten „Miner“.16 Eine asymmetrische Kryptografie sorgt durch die Verwendung von verschlüsselten Hash-Werten für Sicherheit und Datenschutz. Aufgrund der deterministischen Eigenschaften von Hashing-Algorithmen werden identische Hash-Werte bei gleichen Eingabedaten ausgegeben. Eine Kollisionsresistenz sorgt dafür, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Hashing-Algorithmus einen identischen Hash-Wert bei unterschiedlichen Daten ausgibt. Es ist unmöglich, von einem Hash-Wert zurück auf den Inhalt der verschlüsselten Daten zu schließen. Außerdem geben Hash-Referenzen eine zusätzliche Sicherheit und Aufschluss darüber, ob Dateninhalte verändert wurden. Eine Public-Private-Key Verschlüsselung dient der digitalen Signatur und ermöglicht es, Konten zu identifizieren und Transaktionen zu autorisieren. Verschlüsselte Daten können nur durch den Private-Key des rechtmäßigen Empfängers entschlüsselt werden. Der Public-Key, der allen Teilnehmern zur Verfügung steht, ermöglicht es, die Integrität und Authentizität der Daten zu verifizieren.17 Smart Contracts ermöglichen eine automatisierte Abwicklung von Transaktionen bei Erfüllung von zuvor festgelegten Vertragsbedingungen.18 Dies führt in vielen Anwendungsbereichen unter anderem zu erheblichen Zeitersparnissen und Effizienzgewinnen.19
Insgesamt lässt sich die Blockchain in drei Arten klassifizieren. Eine permissionless Blockchain stellt allen Nutzern die gleichen Rechte zur Verfügung. Sie können den Inhalt der Blockchain einsehen, Transaktionen ausführen und die Blockchain verifizieren.20 Die Steuerung und Verwaltung durch eine zentrale Instanz zeichnet die permissioned Blockchain aus. Die Identität der Teilnehmer ist hier im Gegensatz zur permissionless Blockchain bekannt und die Rechte der Nutzer werden durch individuelle Berechtigungen gesteuert. Die hybride (Konsortium-) Blockchain ähnelt der permissioned Blockchain. Der größte Unterschied liegtjedoch bei der Validierung von Transaktionen. Diese erfolgt nicht direkt bei der zentralen Instanz, sondern bei einer definierten Gruppe.21
Grundlagen der Wirtschaftsprüfung
Das Ziel der Wirtschaftsprüfung kann wie folgt definiert werden: „ein Prozess zur Gewinnung eines vertrauenswürdigen Urteils über gegebene wirtschaftliche Sachverhalte durch Vergleich eines vom Prüfer nicht selbst herbeigeführten Istobjekts mit einem vorgegebenen oder zu ermittelnden Sollobjekt und anschließender Urteilsbildung und der Urteilsmitteilung an diejenigen, die aufgrund der Prüfung Entscheidungen fällen“.22 Die Wirtschaftsprüfung stellt eine wichtige Sicherungsfunktion für die Wirtschaft darund schafft als Vertrauensdienstleistung Sicherheit bei Stakeholdern.23 Hierbei erfüllt sie auch eine Informations- und Rechenschaftsfunktion.24 Eine Erhöhung der Glaubhaftigkeit soll mit der Bestätigung der Verlässlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der im Jahresabschluss und Lagebericht enthaltenen Informationen erfolgen (IDW PS 200.8). Sie erhöht zum einen durch ihre Kontrollfunktion die Qualität der Rechnungslegung und fördert zum anderen durch ihre Präventivfunktion die Vermeidung von unbewussten und bewussten Fehlern.25
Das Handeln eines Prüfers wird maßgeblich durch Prüfungsnormen beeinflusst. Die Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung (GoA) haben den Anspruch das Verhalten des Prüfers zu steuern.26 Zur Beantwortung der Kernfrage der Arbeit sind insbesondere die Ziele und allgemeinen Grundsätze der Durchführung von Abschlussprüfungen des IDW PS 200 von besonderer Bedeutung. Die Abschlussprüfung wird unter Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit durchgeführt und zielt auf die Bildung einer Aussage über das Prüfungsergebnis mit hinreichender Sicherheit ab (IDW PS 200.9). Dabei muss gemäß dem Grundsatz der Wesentlichkeit die Prüfung so ausgerichtet sein, dass Unrichtigkeiten oder Verstöße, die einen Einfluss auf den Aussagewert der Rechnungslegung für die Abschlussadressaten haben, mit hinreichender Sicherheit aufgedeckt werden (IDW PS 200.4). Die Grundsätze der Planung von Abschlussprüfungen nach IDW PS 240 sowie die Feststellung und Behandlung von Fehlerrisiken nach IDW PS 261 n.F. spielen ebenfalls eine besondere Rolle.
Um das Ziel der Wirtschaftsprüfung zu erreichen, lässt sich die Jahresabschlussprüfung in vier wesentliche Phasen unterteilen.27 Der Prüfungsprozess beginnt mit der Erteilung und Annahme des Auftrags durch den Prüfer. Dieser wird gemäß § 318 Abs. 1 HGB von den Gesellschaftern eines Unternehmens gewählt. Anhand verschiedener Kriterien und insbesondere unter Beachtung des IDW PS 220 entscheidet der Prüfer, ob er das Prüfungsmandat annimmt. Das zu erwartende Prüfungshonorar, die Prüfungskosten und die resultierenden Risiken der Prüfung beeinflussen hierbei maßgeblich die Entscheidung der Annahme.28 Darauf folgt die Prüfungsplanung und Prüfungsdurchführung. Diese Phase wird aufgrund der besonderen Bedeutung für diese Arbeit im nachfolgenden Kapitel detaillierter betrachtet und analysiert. In der anschließenden Urteilsbildung setzt sich das Gesamturteil aus zahlreichen Einzelurteilen zusammen und der Prüfer gibt eine Beurteilung über die Normenkonformität des Jahresabschlusses ab.29 Die letzte Prozessphase der Jahresabschlussprüfung umfasst die Urteilsmitteilung an die Adressaten. In dem gemäß § 321 HGB zu erstellenden Prüfungsbericht berichtet der Prüfer über Art, Umfang und Ergebnis der Prüfung und nimmt Stellung zur Lage des Unternehmens. Dieser Prüfungsbericht wird nur dem Aufsichtsrat vorgelegt und weist ebenfalls auf eventuelle bestandsgefährdende Tatsachen oder Verstöße hin. Der Öffentlichkeit ist nach § 322 HGB ein sogenannter Bestätigungsvermerk vorzulegen. In diesem soll die Beurteilung des Prüfungsergebnisses allgemein verständlich und problemorientiert erfolgen.30
Von besonderer Bedeutung in Bezug auf die Anwendbarkeit der Blockchain-Techno- logie auf die Wirtschaftsprüfungsprozesse ist die Risikoanalyse in der Prüfungsplanung. Außerdem wird im nachfolgenden Analyseteil der Einfluss der Blockchain- Technologie auf die Systemprüfung in der Prüfungsdurchführung untersucht. Die Anwendbarkeit auf die Prozesse der Auftragserteilung und Auftragsannahme sowie der Urteilsbildung und Urteilsmitteilung werden aufgrund der geringen Standardisierungsmöglichkeiten im nachfolgenden Analysekapitel nicht behandelt.
4 Kritische Analyse der möglichen Auswirkungen der Blockchain-Techno- logie aufWirtschaftsprüfungsprozesse
4.1 Auswirkungen auf die Prüfungsplanung
Um die Abschlussprüfung sowohl ziel- und zeitgerecht als auch wirtschaftlich durchführen zu können, liegt gemäß IDW PS 240.7 die Pflicht einer Prüfungsplanung vor. Diese zielt auf die Sicherstellung eines in sachlicher, personeller und zeitlicher Hinsicht unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit angemessenen Prüfungsablaufs ab. Eine fristgerechte Aussage über das Prüfungsergebnis mit hinreichender Sicherheit soll dadurch ebenso wie die vollständige Erfassung und hinreichende Bearbeitung des Prüfungsstoffes gewährleistet werden.31
Die Prüfungsplanung ist die Grundlage für eine ökonomische Durchführung einer Prüfung. Sie lässt sich grundsätzlich in die Phase der Entwicklung einer mandantenspezifischen Prüfungsstrategie (globale Planung), auch strategische Prüfungsplanung genannt, und der darauffolgenden Erstellung eines in sachlicher, personeller und zeitlicher Hinsicht abgestimmten Prüfungsprogramms (detaillierte Planung) unterteilen. Zentrales Element der gesamten Prüfungsplanung ist die Risikoanalyse. Zunächst hat sich der Wirtschaftsprüfer unter Beachtung der Besonderheiten des Unternehmens und des Unternehmensumfeldes ausreichend Kenntnis über das zu prüfende Unternehmen anzueignen, um anschließend die wesentlichen Prüfungsobjekte identifizieren zu können. Besonders die in IDW PS 240.17 vorgestellten Aspekte der risikoorientierten Prüfungsstrategie sind dabei zu berücksichtigen. Dazu zählen z.B. die Geschäftstätigkeit des Unternehmens, die Koordination, Leitung, Überwachung und Nachschau oder das interne Kontrollsystem (IKS). Die Risiken einer wesentlichen Falschdarstellung der Rechnungslegung müssen ebenfalls identifiziert und eingeschätzt werden, um mit einer hierauf angepassten Prüfungshandlung reagieren zu können (IDW PS 240.7-17).32 Dabei setzt sich das Prüfungsrisiko aus dem Fehlerrisiko und dem Entdeckungsrisiko zusammen. Das Fehlerrisiko repräsentiert die Wahrscheinlichkeit, dass ohne Einwirkung des Abschlussprüfers wesentliche Fehler oder Falschaussagen im Jahresabschluss enthalten sind. Dabei wird es zum einen von der Risikosituation des geprüften Mandanten und zum anderen von der Effektivität des IKS beeinflusst. Im Rahmen der Prüfung kann das Fehlerrisiko vom Abschlussprüfer analysiertjedoch nicht beeinflussen werden. Es lässt sich in das inhärente Risiko und das Kontrollrisiko klassifizieren. Das inhärente Risiko zeigt hierbei die Anfälligkeit eines Prüffeldes für das Auftreten von Fehlern ohne Berücksichtigung des IKS. Dabei kann es quasi als „natürliches“ Untemehmensrisiko gesehen werden. Daneben gibt das Kontrollrisiko das Risiko aus der vom Management geschaffenen Organisationsstruktur an. Dies stellt die Wahrscheinlichkeit dar, dass wesentliche Fehler und Manipulation in Bezug auf ein Prüfungsfeld durch das IKS nicht verhindert, aufgedeckt oder korrigiert werden. Das durch den Abschlussprüfer beeinflussbare Entdeckungsrisiko kann als sogenanntes „Berufsrisiko“ bezeichnet werden. Es stellt das Risiko dar, dass der Prüfer Fehler in der Rechnungslegung nicht entdeckt, die für sich oder zusammen mit anderen falschen Angaben wesentlich sind (IDW PS 261 n.F.6).33 Das Prüfungsrisiko steht in einem wechselseitigen Zusammenhang mit der Wesentlichkeitsgrenze. Der Abschlussprüfer wägt dabei Prüfungsaufwand und Prüfungsrisiko miteinander ab (IDW PS 250.15). Hierbei steht besonders der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und der Grundsatz der Wesentlichkeit für den Abschlussprüfer im Fokus.
Die Anwendung der Blockchain-Technologie könnte die Prüfungsplanung grundlegend verändern. Dabei könnte sich diese meist einmalig jährlich durchgeführte Risikoanalyse hin zu einer permanenten und kontinuierlichen Risikoidentifikation und -bewertung entwickeln.34 Dabei würden auch die einzelnen Risiken beeinflusst werden. So ermöglichen Smart Contracts eine automatisierte Abwicklung von Prozessen bei Eintritt bestimmter Bedingungen, wodurch ein menschliches Eingreifen nicht mehr nötig wäre. Ebenfalls können Smart Contracts über Schnittstellen an außerhalb liegende Systeme, wie Dokumentmanagementsysteme, angebunden werden.35 Die automatisierte Vertragsabwicklung unter Beachtung der zuvor festgelegten Vertragsbedingungen könnte eine bessere Einschätzung des inhärenten Risikos ermöglichen. Dazu tragen auch neue Verbesserungsmöglichkeiten der strategischen und operativen Steuerung durch die Digitalisierung bei. Big Data ermöglicht hier beispielsweise die Gewinnung von neuen Erkenntnissen über die Marktpositionierung, Risikominimierung oder Kundenbindung.36 Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass nach wie vor bei der Beurteilung von qualitativen Faktoren, Ermessensspielräumen oder politischen Rahmenbedingungen die Expertise des Wirtschaftsprüfers gefordert wird. Der technologische Fortschritt wird sich auch auf das interne Kontrollsystem des Mandanten auswirken. Automatisierungen ermöglichen hierbei eine Senkung des manuellen Aufwands und führen zu einer Steigerung der Effizienz und Effektivität. Dadurch können Kontrolllücken sowie potenzielle und vorhandener Prozesslücken schneller identifiziert werden.37 Die Veränderungen des IKS erfordern dabei auch eine Anpassung der Abschlussprüfung, um das Kontrollrisiko angemessen beurteilen zu können. Dabei steigt die Bedeutung einer kontinuierlichen Prüfung der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des IKS.38 Die vollständige und unveränderbare Transaktionshistorie in Verbindung mit der Dezentralität der Blockchain könnten eine Echtzeitprüfung ermöglichen und Stichprobentests überflüssig machen. Diese Echtzeitprüfung könnte sämtliche Transaktionen des Unternehmens prüfen, Auffälligkeiten erkennen und bei Unklarheiten den Wirtschaftsprüfer benachrichtigen.39 Dies könnte sich positiv auf das Entdeckungsrisiko auswirken, da die hochautomatisierte Form der Abschlussprüfung selbständig das interne Buchführungssystem mit dem Inhalt der Blockchain abgleichen würde. Bewertungsfragen und anspruchsvolle Prüfungstätigkeiten würden damit für den Wirtschaftsprüfer immer mehr in den Fokus rücken.40
[...]
1 Vgl. Samulat, P., Die Digitalisierung der Welt, S. 1-6.
2 Vgl. Scheer, A.-W., Unternehmung 4.0, S. 14-15.
3 Vgl. Nakamoto, S., A Peer-to-Peer Cash System, 2008, S. 1-8.
4 Vgl. Swan, M., Blockchain, S. 27.
5 Vgl. Brühl, V., Bitcoins, BlockchainundDistributedLedgers, S. 135.
6 Vgl. Emst & Young (Hrsg.), Echtzeitprüfung durchBlockchain, 2016, S. 1-4.
7 Vgl. Bashir, I., Mastering Blockchain, S. 16.
8 Vgl. Sixt, E., Bitcoins und andere dezentrale Transaktionssysteme, S. 7-8.
9 Vgl. Swan, M., Blockchain, S. 13-14.
10 Vgl. Drescher, D., BlockchainBasics, S. 21-22.
11 Vgl. Bashir, I., MasteringBlockchain, S. 24.
12 Vgl. Bashir, I., MasteringBlockchain, S. 17.
13 Vgl. Lewrick, M./ Di Giorgio, C., Krypto-Valley, S. 19.
14 Vgl. Sixt, E., Bitcoins und andere dezentrale Transaktionssysteme, S. 31-32.
15 Vgl. Prinz, W., u. a., Blockchain, S. 312-316.
16 Vgl. Bashir, I., MasteringBlockchain, S. 167.
17 Vgl. Drescher, D., BlockchainBasics, S. 71-101.
18 Vgl. Carson, B., u. a., Blockchainbeyondthe hype, 2018, S. 3-4.
19 Vgl. Ream, J./ Chu, Y./ Schatsky, D., Upgrading blockchains, 2016, S. 3-4.
20 Vgl. Düring, T./Fisbeck, H., Einsatz der Blockchain-Technologie, S. 454.
21 Vgl. InstitutderWirtschaftsprüfer(Hrsg.), Auswirkungender Blockchain, 2019, S. 8-10.
22 Leffson, U., Wirtschaftsprüfung, S. 13.
23 Vgl. Wirtschaftsprüferkammer (Hrsg.), Wirtschaftsprüferundvereidigte Buchprüfer, 2019, S. 4.
24 Vgl. Lück, W., Zusammenarbeit von Interner Revision und Abschlussprüfer, S.ll.
25 Vgl. Herkendell, A., Regulierung der Abschlussprüfung, S. 49-50.
26 Vgl. Marten, K.-U./ Quick, R./ Ruhnke, K., Wirtschaftsprüfung, S. 124-125.
27 Vgl. Wagenhofer, A./ Ewert, R., Externe Untemehmensrechnung, S. 412-417.
28 Vgl. Marten, K.-U./ Quick, R./ Ruhnke, K., Wirtschaftsprüfung, S. 270-272.
29 Vgl. Marten, K.-U./ Quick, R./ Ruhnke, K., Wirtschaftsprüfung, S. 552-554.
30 Vgl. Wagenhofer, A./ Ewert, R., Externe Untemehmensrechnung, S. 417.
31 Vgl. Lück, W., Prüfung derRechnungslegung, S. 75.
32 Vgl. Marten, K.-U./ Quick, R./ Ruhnke, K., Wirtschaftsprüfung, S. 274-276.
33 Vgl. Graumann, M., Wirtschaftliches Prüfungswesen, S. 207-208.
34 Vgl. Arbeitskreis Externe und Interne Überwachung, Einfluss derDigitalisierung, S. 332-333.
35 Vgl. Griebel, A., Smart Contracts und Blockchain, 2019, S. 5.
36 Vgl. PwC (Hrsg.), Big Data, 2013, S. 9-10.
37 Vgl. PwC (Hrsg.), Einfluss derDigitalisierung, 2019, S. 1-4.
38 Vgl. Zaeh, P. E., Abschlussprüfung 2.0, S. 451.
39 Vgl. Emst & Young (Hrsg.), Echtzeitprüfung durchBlockchain, 2016, S. 3.
40 Vgl. Fink, C./ Kunath, O., Digitale Transformation im Finanz- und Rechnungswesen, S. 278.
Details
- Seiten
- 21
- Jahr
- 2020
- ISBN (eBook)
- 9783346280985
- ISBN (Buch)
- 9783346280992
- Sprache
- Deutsch
- Katalognummer
- v941498
- Institution / Hochschule
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster
- Note
- 2,1
- Schlagworte
- schafft blockchain wirtschaftsprüfung eine analyse