Der Erfolg eines Unternehmens wird maßgeblich von seinen Anfängen beeinflusst, angefangen bei grundlegenden Entscheidungen wie dem Standort und der Unternehmensform bis hin zur Ausprägung der Corporate Identity und der effektiven Teamentwicklung. In dieser Arbeit wird ein umfassender Blick auf die strategischen Entscheidungen und Strukturen einer Sport-Beratungsagentur geworfen.
Im ersten Abschnitt werden die Schlüsselaspekte des Standortes und der gewählten Unternehmensform beleuchtet. Dabei wird aufgezeigt, dass die Entscheidung für einen Standort eine weitreichende konstitutive Entscheidung darstellt, die den langfristigen Handlungsrahmen eines Unternehmens festlegt. Die Auswahl eines geeigneten Standortes erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren, darunter bereits vorhandene Infrastrukturen, gesetzliche Vorschriften, und die Zielgruppe des Unternehmens. Hierbei wird besonders auf die Zielgruppe, die Infrastruktur und die Netzwerkstruktur des Standortes eingegangen.
Der zweite Abschnitt dieser Arbeit befasst sich mit der Corporate Identity des Unternehmens. Die Corporate Identity umfasst die Gesamtheit der Merkmale, die das Selbstverständnis und das Image eines Unternehmens prägen. Es wird erläutert, wie eine klare und konsistente Corporate Identity dazu beiträgt, das Unternehmen von anderen zu unterscheiden und eine starke Markenpräsenz zu etablieren.
Der dritte Abschnitt widmet sich den Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman. Hierbei werden die vier Phasen – Forming, Storming, Norming und Performing – analysiert und in den Kontext von Teamarbeit in Unternehmen gesetzt. Es wird erörtert, wie Teams diese Phasen durchlaufen und welche Herausforderungen in jeder Phase auftreten können.
Im vierten Abschnitt werden mögliche Probleme in Team- und Projektarbeiten betrachtet. Hierbei werden Schwierigkeiten identifiziert, die in der Zusammenarbeit von Teams auftreten können, und es werden Lösungsansätze vorgeschlagen, um diesen Problemen zu begegnen.
Der fünfte Abschnitt beschäftigt sich mit der Rollenverteilung und dem Verhaltenskodex für Teamarbeit. Es wird erläutert, wie eine klare Rollenverteilung und ein Verhaltenskodex dazu beitragen können, effektive Teamarbeit zu fördern und Konflikte zu minimieren.
Inhaltsverzeichnis
1 STANDORT & UNTERNEHMENSFORM
1.1 Standort
1.2 Unternehmensform
2 CORPORATE IDENTITY
3 TEAMENTWICKLUNGSPHASEN NACH TUCKMAN
4 MÖGLICHE PROBLEME IN TEAM- UND PROJEKTARBEITEN
5 ROLLENVERTEILUNG & VERHALTENSKODEX FÜR TEAMARBEIT
5.1 Rollenverteilung
5.2 Verhaltenskodex
6 LITERATURVERZEICHNIS
7 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
1 Standort & Unternehmensform
1.1 Standort
Der Standort eines Unternehmens zählt laut Wöhe und Döring (2005, S. 247) zu den konstitutiven Entscheidungen, welche grundlegende Entscheidungen sind, „die den langfristigen Handlungsrahmen des Unternehmens festlegen“ (Olfert & Rahn, 2010, S. 48). Gerade die Wahl eines geeigneten Standortes kann als eine Besonderheit unter den konstitutiven Entscheidungen bezeichnet werden, da hiermit oft kostenintensive Maßnahmen verbunden sind, welche außerdem nur schwer zu revidieren sind (Wöhe & Döring, 2005, S. 304).
Einige der Faktoren, welche bei der Entscheidung für oder gegen einen möglichen Standort mitwirken, sind die Beschaffenheit bereits vorhandener Immobilien, die Infrastruktur in der Umgebung, mögliche Auflagen und Vorschriften oder auch die Konkurrenzsituation vor Ort (Wöhe & Döring, 2005, S. 304), wobei die Gewichtung der Faktoren zur Entscheidungsfindung unterschiedlich erfolgen sollte, je nach Wirtschaftsbereich, in dem das Unternehmen tätig sein wird.
Als Standort unserer Sport-Beratungsagentur haben wir uns für den Fritz-Walter-Weg 19 in 70372 Stuttgart entschieden. An dieser Adresse ist das sogenannte „SpOrt - Sport-, Bildungs- und Dienstleistungszentrum“ zu finden, in dem viele Organisationen sitzen, die in der Sportbranche tätig sind. Es stehen gut ausgestattete Büroräumlichkeiten zur Verfügung und die interne Infrastruktur ist gut konzipiert.
Folgende drei Argumente haben dazu beigetragen, dass wir uns für diesen Standort für unsere Beratungsagentur entschieden haben:
Zielgruppe
Als Sport-Beratungsagentur sind Unternehmen, Organisationen, Vereine o.Ä. mit Bezug zur Sportbranche unsere Zielgruppe.
In Baden-Württemberg gibt es 11.325 Sportvereine, die als potenzielle Kunden in Frage kommen. Zusätzlich gibt es drei große Sportbünde, 85 Fachverbände und acht weitere Verbände (Landessportverband Baden-Württemberg e.V., 2019). Aufgrund dieser Datenlage haben wir Organisationen, Unternehmen und Vereine in der Sportbranche mit Sitz in Baden-Württemberg zu unserer erweiterten Zielgruppe erklärt.
Die Kernzielgruppe für unser Unternehmen ist in der Stadt Stuttgart zu finden. In der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung gibt es 300 bis 400 Vereine. Zahlreiche Verbände und Sportunternehmen sind ebenfalls vor Ort.
Infrastruktur
Im SpOrt ist sowohl die interne, als auch die externe Infrastruktur sehr vorteilhaft und attraktiv.
Intern sind ausreichend sanitäre Anlagen vorhanden, welche täglich gereinigt werden, die Büroräumlichkeiten sind modern ausgestattet und bieten, je nach Bedarf, auch einen Ausbau der Räumlichkeiten oder deren flexible Gestaltung an (Sport-, Bildungs- und Dienstleistungszentrum GbR, 2019). Die Parkplatzsituation ist hervorragend, da sowohl für die ansässigen Unternehmen und deren Mitarbeiter Plätze reserviert werden können, als auch Tagesgäste konstenfrei die Parkplätze direkt vor dem Gebäude nutzen können.
Die externe Infrastruktur ist ebenfalls gut ausgebaut. Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel kann über die nahegelegene S-Bahn-Station oder auch die nächste Busstation erfolgen. Um andere Städte Baden-Württembergs schnell erreichen zu können, ist lediglich eine 7-minütige S-Bahn-Fahrt zum Hauptbahnhof notwendig. Von dort aus kann es mit zahlreichen Fernverbindungen weiter gehen. Auch zum Flughafen Stuttgart sind es vom Hauptbahnhof nur weitere 30 Minuten mit der Bahn. Die Anfahrt mit dem Auto ist ebenfalls möglich, da die nächste Bundesstraße nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt ist.
Gerade durch die gute Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist gewährleistet, dass sowohl Kunden innerhalbs Stuttgarts, als auch in ganz Baden-Württemberg schnell und zuverlässig erreicht werden können.
Netzwerkstruktur
Durch das enge Beisammensein vieler Organisationen aus der Welt des Sports im Fritz- Walter-Weg 19 bieten sich für unser Unternehmen einige Chance der Zusammenarbeit auf einigen Ebenen.
Zunächst wäre die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement zu nennen, welche dort ihre Präsenzphasen für Studierende in der Sport-, Fitness- und Gesundheitsbranche abhält. Die Studenten können Einblicke in unsere Arbeit erhalten und möglicherweise besteht die Möglichkeit, Absolventen der Hochschule nach Ihrem Studium anzustellen oder Praktikantenstellen zu besetzen.
Weiterhin ist es hilfreich, dass durch das Netzwerk an verschiedensten Unternehmen und Einrichtungen die Möglichkeit besteht, besser an benötigte Kontakte heranzukommen. Beispielsweise könnten auf der Suche nach einer Steuer- oder Rechtsberatung mit einem Fokus auf die Sportbranche die ansässigen Verbände dazu beitragen, geeignete Dienstleister ausfindig zu machen.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Tatsache, dass auch die weiteren Mieter von Büros im SpOrt von unseren Dienstleistungen profitieren können. Durch die kurzen Wege wäre es möglich, auch kurzfristig oder bei speziellen Fragen bzw. Beratungsangelegenheiten, schnell und persönlich helfen zu können.
1.2 Unternehmensform
Als Unternehmensform für unsere Sport-Beratungsagentur haben wir uns für die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) entschieden. Im folgenden werden drei Gründe dargestellt, die zur Entscheidung für diese Rechtsform beigetragen haben:
Haftungsbeschränkung
Ein Grund dafür war die Haftungsbeschränkung. Bei einer GmbH haften die Gesellschafter nur bis in Höhe ihrer Einlagen von insgesamt mindestens 25.000€ und nicht darüber hinaus. Mit der Gründung einer Beratungsagentur müssen zwar im Normalfall keine großen Investitionen verbunden sein, allerdings ist beispielsweise monatlich die Miete im SpOrt zu leisten und auch die Gehälter der angestellten Berater stellen einen großen Kostenfaktor dar, welcher bereits nach wenigen Wochen die Summe der Einlagen übersteigen kann.
Besseres Image
Aufgrund der Voraussetzungen, die nötig sind, um eine GmbH zu gründen, hat diese im Geschäftsleben ein höheres Ansehen, als beispielsweise eine GbR. Sie gelten als seriös und es wird eine gewisse Ernsthaftigkeit hinter dem geschäftlichen Treiben deutlich, da der oder die Gesellschafter bereits zur Gründung einiges an Geld in das Unternehmen investiert haben müssen „Das Stammkapital der Gesellschaft muss mindestens fünfundzwanzigtausend Euro betragen“ (§5 GmbHG).
Gerade im Bereich der Unternehmensberatungen ist es wichtig, dass Vertrauen zwischen Kunde und Dienstleister herrscht, da oft sensible Unternehmensdaten eingesehen werden können und nur auf Vertrauensbasis gute Ergebnisse erzielt werden können. Das Vertrauen kann unter anderem durch die seriöse Rechtsform einer GmbH von Anfang an erzeugt werden.
Mehrere Gesellschafter
In einer GmbH können mehrere juristische Personen als Gesellschafter auftreten, die allerdings alle nur in Höhe ihrer Einlagen haften. Dadurch können beispielsweise in der Sport-Beratungsagentur schnell Entscheidungen von den einzelnen Gesellschaftern getroffen werden, ohne, dass es erst der Zustimmung eines Vorgesetzten bedarf. Zusätzlich kann das Vertrauen der Kunden und das professionelle und qualitativ hochwertige Image des Unternehmens gestärkt werden, wenn an Beratungsprojekten immer auch Gesellschafter mitarbeiten.
2 Corporate Identity
Die Corporate Identity, auch als Unternehmensidentität bezeichnet (Birkigt & Stadler, 2013, S. 15-22), setzt sich aus den Begrifflichkeiten der Unternehmenskommunikation, des Unternehmenserscheinungsbilds und des Unternehmensverhaltens zusammen (Birkigt & Stadler, 2013, S.19) und zielt sowohl auf die innere, als auch äußere einheitliche Darstellung des Unternehmens ab. Birkigt und Stadler (2013, S. 18) beschreiben die Corporate Identity als „die strategisch geplante und operativ eingesetzte Selbstdarstellung und Verhaltensweise eines Unternehmens nach innen und außen auf Basis einer festgelegten Unternehmensphilosophie, einer langfristigen Unternehmenszielsetzung und eines definierten (Soll-)Images - mit dem Willen, alle Handlungsinstrumente des Unternehmens in einheitlichem Rahmen nach innen und außen zur Darstellung zu bringen“.
In Bezug auf die Aufgabenstellung werden im Folgenden vier der Bestandteile einer Corporate Identity für unsere Sport-Beratungsagentur entworfen bzw. begründet dargestellt.
Name des Unternehmens
Wir haben uns für den Namen „Sportconsulting GmbH“ entschieden, da es eine prägnante Darstellung dessen ist, was unser Kerngeschäft ist, nämlich die Beratung, also „consulting“, in der Sportbranche. Durch diesen allgemeinen Namen soll vermittelt werden, dass wir DIE Beratungsagentur in der Sportbranche sind. Ein weiterer Grund dafür war, dass 5/14 es mit Kontinuität verbunden wird, einen festen Unternehmensnamen zu haben. Nach außen wird gezeigt, dass, auch wenn wichtige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen sollten, die Marke „Sportconsulting“ dieselbe bleibt, für dieselben Werte steht und auch die Qualität der Arbeit auf demselben hohen Level ist. Beispielsweise könnten bei häufigerem Wechsel des Unternehmensnamens durch sich ändernde Namenspartner die Kontinuität und das damit verbundene Image darunter leiden.
Logo
Da der Sport unmittelbar mit Sieg oder Niederlage und gewinnen oder verlieren verbunden wird, haben wir das aufgegriffen und einen goldenen Pokal als unser Logo ausgewählt, welcher beim Betrachter positive Emotionen hervorruft und das Gefühl verleiht, dass es sich um ein erfolgreiches Unternehmen handelt. Außerdem wird sofort der Bezug zur Sportbranche klar, da in verschiedenen Sportarten das Überreichen eines Pokals an die Sieger ausgiebig und medienwirksam zelebriert wird. Der Pokal ist in der Farbe gold gehalten, da dies die Farbe des ersten Platzes ist und sich farblich an die Unternehmensfarben anlehnt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Schriftzug und Logo des Unternehmens
Farben
Als Unternehmensfarben haben wir schwarz-gelb gewählt. Grundsätzlich war der Gedanke dahinter, den regionalen Bezug zum Bundesland Baden-Württemberg darzustellen, dessen Landesfarben mit schwarz-gold sehr ähnlich sind (Staatsministerium Baden-Württemberg, 2019). Da Sportinstitutionen, Unternehmen und Vereine aus Baden-Württemberg unsere Zielgruppe sind, ist es sinnvoll, auf diesen Bezug aufmerksam zu machen und die Verbundenheit zum Bundesland deutlich zu machen, um Vertrauen bei potenziellen und bestehenden Kunden zu erwecken.
Weiterhin steht die Farbe gelb für das Positive und ist u.a. Symbol für Erfolg. „Gelb hat eine stark anregende Wirkung (...). Das reine Gelb ist die hellste Farbe im Farbkreis und das Symbol für Fruchtbarkeit, Segen, Überfluss und - wenn es sich zum Gold steigert - 6/14 Ausdruck von Macht, Glorie und Majestät. (...) Gelb hat eine dominierende Wirkung“ (Küthe & Küthe, 2014). Diese Attribute tragen dazu bei, dass beim Betrachter beim ersten Kontakt mit dem Unternehmen positive Gefühle hervorgerufen werden.
Slogan
Unser Slogan „Mehr Qualität im Sport“ ist, genau wie unser Unternehmensname, auf das Wesentliche konzentriert und sagt genau das aus, was wir im Grund mit unserer Arbeit erreichen möchten. Da in der Sportbranche, vor allem bei Betrachtung kleinerer Vereine, häufig ehrenamtlich und ohne professionelle Strukturen gearbeitet wird, ist es von großer Bedeutung, diesen Kunden helfend zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen, damit sie wiederum in ihrem Kerngeschäft, beispielsweise den wöchentlichen Sportangeboten für Mitglieder, eine höhere Qualität gewährleisten können.
3 Teamentwicklungsphasen nach Tuckman
Tuckman hat im Jahr 1965 ein Modell entwickelt, das die verschiedenen Phasen beschreibt, in denen sich Teams befinden können. Es geht darin um die Zusammenarbeit der einzelnen Teammitglieder, deren Position in der Gruppe und die Produktivität. Er hat die vier Phasen Forming, Storming, Norming und Performing gebildet, welche zu Beginn einer neuen Teamzusammensetzung oder durch das Hinzukommen neuer Aufgaben durchlebt werden.
In der Formierungsphase, auch Forming genannt, versucht jedes Teammitglied seine Position in der Gruppe zu finden. Es herrscht eine gewisse Unsicherheit, weshalb häufig die Nähe zu anderen Teammitgliedern oder dem Teamleiter gesucht wird. Die Gruppe ist noch sehr abhängig vom Gruppenleiter.
Die Konfliktphase (Storming) ist gekennzeichnet durch Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und die zunehmende Selbständigkeit in Bezug auf den Gruppenleiter. Diese Phase dauert jedoch nur sehr kurz an, vorausgesetzt, die Sozialkompetenz der Beteiligten ist hoch. Es wird sich im Vergleich zur ersten Phase immer mehr der inhaltlichen Arbeit zugewandt.
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