Welches Bild der Migrantinnen wird uns in den Medien vermittelt und wie wird dieses konstruiert? Welche Probleme entstehen bei dieser Darstellung und welche Folgen haben diese für das Leben der Migrantinnen und das Alltagsbewusstsein? Diese Fragen werden in dieser Arbeit anhand einiger Beispiele, unter der Berücksichtigung der Kategorie "Geschlecht", veranschaulicht und beantwortet.
Wichtige Aspekte, die aufgegriffen werden, sind geschlechtsspezifische Stereotypisierungen von Migrantinnen, sowohl in der Auffassung der Gesellschaft, als auch in den Medien; auftauchende Schwierigkeiten innerhalb gesellschaftlicher Strukturen im Bezug auf die Position der Frau einerseits und auf die Position der Frau mit einem Migrationshintergrund andererseits und auftauchende Identitätsbildung beziehungsweise Identitätsverslust der Migrantinnen.
Inhaltsverzeichnis
1.0. Einleitung
2.0. Konstruktion des weiblichen Geschlechts
2.1. Frauenleitbilder in den Medien
2.1. Frauen und Migration
2.2. Migration und Medien
3.0 Typen der Migrantinnen
3.1 Formen der Akkulturation der Migrantinnen
3.2. Vermittlung der Bilder der Migrantinnentypen in den Medien
4.0. Fazit
5.0. Literaturverzeichnis:
5.1. Artikel aus Zeitschriften:
1.0. Einleitung
Welches Bild der Migrantinnen wird uns in den Medien vermittelt und wie wird dieses konstruiert? Welche Probleme entstehen bei dieser Darstellung und welche Folgen haben diese für das Leben der Migrantinnen und das Alltagsbewusstsein? Diese Fragen beschäftigen das Feld der Soziologie, Kulturwissenschaft und Anthropologie. Im Folgenden versuchen wir unter der Anlehnung an die kritische Diskursanalyse anhand einiger Beispiele die Konstruktion des Bildes von Migrantinnen unter der Berücksichtigung der Kategorie „Geschlecht“ zu veranschaulichen und die Implikation der Rolle von den Medien im gesamtgesellschaftlichen Diskurs zu definieren. Wichtige Aspekte, die aufgegriffen werden, sind geschlechtsspezifische Stereotypisierungen von Migrantinnen, sowohl in der Auffassung der Gesellschaft als auch in den Medien; auftauchende Schwierigkeiten innerhalb gesellschaftlicher Strukturen im Bezug auf die Position der Frau einerseits und auf die Position der Frau mit einem Migrationshintergrund andererseits und auftauchende Identitätsbildung bzw. Identitätsverslust der Migrantinnen.
Einführend ist es wichtig die Definition der Migrantin zu bestimmen. Es ist relevant den Begriff „Migrantin“ aus verschiedenen Ansichten zu betrachten, so dass diverse Auffassungen des Bildes der Frau mit Migrationshintergrund eine gemeinsame Grunddefinition haben, die dann abhängig von der Herkunft, Erziehung, Alter und Geschlecht beliebig interpretiert werden kann. Nächster Schritt ist die Gegenüberstellung des Konstrukts der Frau in den Medien mit dem Konstrukt der Migrantin in den Medien. In diesem Teil werden Theorien analysiert und verschiedene Darstellungen der Migrantinnen in den Medien illustriert, wobei der Fokus auf Printmedien gesetzt wird.
Im Anschluss daran werden unterschiedliche Typen der Migrantinnen geschildert. Bei den Typen der Migrantinnen beschränken wir uns auf Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern und aus Ländern des mittleren Ostens. Erstmals werden die Typen in Gruppen kategorisiert und anschließend wird jede Gruppe grundlegend analysiert: wie hat die Migration erfolgt, welche Formen der Akkulturation weisen die Gruppen auf, was für Bilder jener Gruppe werden uns in den Medien vermittelt und wie werden diese Gruppen durch die Medien in das Alltagsbewusstsein integriert und von der Gesellschaft akzeptiert.
Schließlich werden in einem Fazit die Aspekte des Konstrukts des Bildes der Migrantinnen zusammengefasst, die wichtigsten Methoden und Beispiele der Darstellung in den Medien erwähnt und die dadurch entstehenden (Stereo-) Typen der Migrantinnen nochmals aufgezählt. Letztendlich wird nochmal differenziert, ob es das medienvermittelte Bild der Migrantinnen in den Medien gibt und wie die dabei entstehenden Komplikationen in dem gesamtgesellschaftlichen Diskurs gelöst werden können.
2.0. Konstruktion des weiblichen Geschlechts
Zu Beginn dieses Kapitels möchten wir auf das Geschlecht als ein biologisches und gesellschaftliches Konstrukt eingehen, wobei dieser Unterschied eng mit den geschichtlichen Hintergründen zusammenhängt. Historisch betrachtet unterlag das Frauengeschlecht ständigen Veränderungen, die unmittelbar mit dem Status des Mannes, der Regierungssysteme, der Gesellschaft und weiteren Faktoren zusammenhingen.
Aus der biblischen Sicht stellt Eva die erste Frau auf Erden dar, aber nur den zweiten Menschen, der dem ersten Manne Adam zur Seite stehen sollte, ihm die Kinder schenken sollte und ihn bei guter Laune halten sollte. Der christliche Glaube basierte lange Zeit auf der Überlegenheit des Mannes. Ähnlich wurden in den gesellschaftlichen Bewegungen wie dem Humanismus oder der Reformation Mensch und Mann als selbstverständlich zusammengesetzt. Menschenrechte wurden demgemäß auch nur für die Männer eingefordert, wohingegen die Frau, besonders in den ehelichen Zwängen, dem Mann und eigenem Vater dienen sollte.1
Zusammenfassend lässt sich die patriarchalische Vorherrschaft des Mannes feststellen, die einen wesentlichen Grund für die Benachteiligung der Frauen darstellt. Die niedere Position der Frauen gegenüber den Männern wurde so über die Jahrhunderte geprägt.
Fälschlicherweise unterliegt das Geschlecht der sogenannten natürlichen Zweigeschlechtlichkeit, denn im Alltag wird von zwei natürlichen Geschlechtern, die biologisch bedingt sind, ausgegangen. Doch es wird zwischen dem biologischen und dem sozialen Geschlecht unterschieden. Sex führt auf die biologischen Unterschiede zwischen dem Mann und Frau zurück, wohingegen Gender sozialer Konstruktion bedarf. Gender bezeichnet das Frau- oder Mannsein, indem bestimmte Verhaltensweisen von diesen Kategorien seitens der Gesellschaft erwartet werden. Langsam nähern wir uns an die Geschlechterrollen an, die unmittelbar mit den bestehenden gesellschaftlichen Diskursen bzw. Strukturen zusammenhängen.
Stereotypen zu den Frauen- und Männerbildern gibt es zur Genüge, wie zum Beispiel, dass Frauen den Eigenschaften wie Emotionalität und Privatheit zugeordnet werden. Männer sind eher für Charakterzüge wie Aktivität in der Öffentlichkeit und Rationalität begabt.2
Spätestens mit den Frauenbewegungen am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verursachte das Geschlecht Frau eine Umwälzung der patriarchalischen Gesellschaft. Sicherlich befinden wir uns immer noch in einem Kampf um die Gleichstellung oder Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, wobei die totale Gleichstellung zwischen Mann und Frau eine utopischer Anspruch sei, so Petrus Han in seinem Buch „Frauen und Migration“.3
An dieser Stelle möchte ich auf die Differenzen, die den Hauptaspekt unserer Arbeit darstellen, eingehen. Geschlechtliche Differenzen ließen sich aus dem obenerwähnten Kontext entnehmen. Differenzen innerhalb des weiblichen Geschlechts blieben bis jetzt außer Acht, dennoch spielen sie sowohl für unser Thema als auch für die Frauenforschung eine wichtige Rolle.
2.1. Frauenleitbilder in den Medien
Alexandra Kühte führte eine Studie zur Darstellung der Frauenbilder in der feministischen Zeitschrift Emma durch, um unterschiedliche Darstellungstypen der Frauen von heute herauszufinden. Hierzu fügt sie eine Problematik der Studie an, dass Frauen generalisierend als homogene Gruppen bezeichnet werden, jedoch Unterschiede und Ungleichheiten zwischen den einzelnen Frauen nicht dargestellt werden. Nach Anmerkung der Autorin haben sich diese Unterschiede in den letzten Jahren aufgrund der Schichtzugehörigkeit, des Bildungs-und Sozialstatus innerhalb des weiblichen Geschlechts zunehmend vergrößert.4
Eine repräsentative Leitbildstudie „Frauenleitbilder am Rande des Jahrtausends. Aus dem Leben für die Werbung.“ liefert interessante Ergebnisse, indem sie vier Haupttypen der Frauen aufstellen versuchten. Es handelte sich um Kategorien der „Traditionellen Frau“, „Karriere-Frau“, „Super-Frau“ und „Partnerschaftlichen Frau“, wobei die Hälfte der befragten Frauen sich am meisten mit der „Partnerschaftlichen Frau“ identifizierte.5
Im Allgemeinen lassen sich die Typen so interpretieren, dass Frauen in der heutigen Gesellschaft unter ständigem Druck stehen, da sie alle Lebensbereiche erfolgreich bewältigen möchten. Familie, Haushalt, Karriere und Freizeitbeschäftigung sollen kombiniert werden. „Diese mehrdimensionalen und multioptionalen Lebensweisen von Frauen haben zu Folge, dass insbesondere junge Frauen heute in ihrem Alltagsumfeld keine geeigneten Leitbilder vorfinden.“6 Aus diesem Grund finden wir unzählige Zeitschriften und Frauenmagazine vor, die sich ausgiebig mit der Persönlichkeit, der Partnerschaft und natürlich dem „Look“ der Frauen beschäftigen. Printmedien übernehmen indirekt die Rolle der Identitätsbildung, indem sie einen gewissen Maßstab setzen, der viel zur sozialen Norm beisteuert. Menschen streben nach der individuellen Identitätsbildung, die sozialer, kultureller, beruflicher oder anderer Art ist. Jeder Mensch möchte seine eigene Identität finden, die den eigenen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Dies kann nur unter den Anforderungen seitens der Gesellschaft geschehen, weil sie auf den vorhandenen sozio-kulturellen Mustern von Personen oder auch Persönlichkeiten basiert.7
Ein großer Teil des weiblichen Geschlechts konstruiert die Identität nach den Stereotypen, die in den Printmedien, wie Modemagazine, vorgegeben werden. Es wird das Schönheitsideal propagiert, das nicht nur gut aussieht, sondern auch intelligent, charmant und erfolgreich in allen Lebensbereichen ist. Sabine Winter schlägt den Begriff der „vierten Gewalt“ für Massenmedien vor, da sie unterschiedliche Teilgewalten oder Funktionen in der Gesellschaft innehaben oder wahrnehmen.8 Anhand dieser Aussage stellte sie eine präzise Analyse der führenden Nachrichtenmagazine – Spiegel und Fokus – vor, die nach ihrer Hypothese sexistisch orientiert seien, indem sie sich weitgehend an der männlichen Leserschaft orientieren und Frauen in sexistischer Weise darstellen. Frauen kommen in diesen meinungsbildenden Magazinen als HandlungsträgerInnen seltener vor als Männer.9 Winters Analysen zeigen, dass das weibliche Geschlecht im prozentualen Verhältnis häufiger bei den Themen wie sexuelle Gewalt, Sexualität, Beziehungen, Seele, Gefühle, Emotionen, Körper, Schönheit und Medizin abgebildet wird als das männliche Geschlecht.10
An dieser Stelle sollten möglicherweise wirtschaftliche Aspekte der Printmedien angesprochen werden, die sich oftmals an den Verkaufszahlen orientieren oder orientieren müssen.
In der Spiegel und Fokus – Studie unterstreicht die Autorin die Kommerzialisierung, die als verkaufsfördernde Wirkung oder „sex sales“ bezeichnet wird.11 Beispielhaft lässt sich der Human Interest – Nachrichtenfaktor mit Element „Sex/Liebe“ untersuchen, wobei die am häufigsten genannten Personen bei dieser Art Berichterstattung weiblichen Geschlechts sind.12 Die Aspekte der Darstellungsweise der Frauen in den Medien werden in dem nachstehenden Kapitel näher untersucht und erläutert.
Dennoch können wir aufgrund der erwähnten Annahmen feststellen, dass nur gesellschaftlich relevante bzw. sozialerwünschte Diskurse in die engere Themenwahl der Nachrichtenmagazine und vor allem der Boulevardpresse kommen, die wiederrum bestimmte Meinung innerhalb der Bevölkerung bilden bzw. aufrechterhalten. Der mediale und diskursive Kreislauf stellt somit eine unausweichliche Lebenssituation innerhalb der Gesellschaftszwänge dar.
2.1. Frauen und Migration
Aufgrund einiger politischer Systeme und teilweise unterdrückender Gesellschaftsstrukturen versuchen Menschen wortwörtlich von diesen zu fliehen. Migration wird als ein Ausweg in ein neues Leben betrachtet, der oftmals mit den neuen Identitätsbildungsprozessen zusammenhängt. 13
Migrationsgründe können sowie kultureller, politischer als auch ökonomischer Art sein. In den meisten Fällen scheint das letzte Argument für die Migration der Frauen ausschlaggebend zu sein. „Ihr primäres Migrationsmotiv liegt in der Verbesserung ihres Lebensstandards sowie in der Unterstützung von zuhause gebliebenen Familienangehörigen.“14
Petrus Han stellt klare Zusammenhänge zwischen dem Geschlecht und der Migration.
„Aufgrund ihres [weiblichen] Geschlechts sind die Migrantinnen sowohl in ihrem Herkunftsland als auch in ihrem Aufnahmeland kulturellen und sozialen Diskriminierungen ausgesetzt, die mit den Benachteiligungen in der Familie, Bildung, Erwerbsarbeit sowie im sozialen Bereich verbunden ist.“15
Dieses Zitat weist darauf hin, dass sich zur Migration entschlossene Frauen doppelt belastet fühlen, indem sie geschlechtlichen und kulturellen Diskriminierungen unterliegen. Hinzu fügt der Autor die Problematik der Wertevorstellungen des jeweiligen Landes an; sowohl in dem Herkunftsland als auch in dem Aufnahmeland sind die Migrantinnen gesellschaftlichen Diskriminierungen ausgesetzt.16
Im vorigen Kapitel handelte es sich um die Konstruktion des weiblichen Geschlechts innerhalb der Gesellschaft, wobei dieser Aspekt in diesem Kapitel ebenfalls eine der wichtigen Stellungen einnehmen wird.
Individuelle Identität ist nicht angeboren, sondern wird mittels der gesellschaftlichen Strukturen erlangt und aufgebaut, ohne sie teilweise zu hinterfragen. Es handelt sich vielmehr um eine Art Identifikation in der Welt, die durch die Abgrenzung von den anderen geschieht.
Han beschreibt die Definition der eigenen Identität durch die Abgrenzung gegenüber anderen als innewohnenden Vorgang, der immer dann aktuell wird, wenn es um die Klärung und Bestimmung der hierarchischen Über- und Unterordnung zwischen einzelnen Menschen und Gruppen geht.17
Der Autor spricht von dem Unterschied zwischen der „Eigengruppe“ und der „Fremdgruppe“, in denen sozio-kulturelle Muster der Gesellschaften deutlich werden, indem die Eigengruppenmitglieder das Wir-Gefühl vermittelt bekommen und sich von den Fremdgruppenmitgliedern fern halten bzw. ihnen gegenüber negativ eingestellt sind.18
Jeder Mensch hat das Gefühl sich von den anderen abgrenzen zu brauchen, um eigene Identität zu sichern bzw. zu vervollständigen. In der Mutterschaft möchte jede Frau gerne, dass ihr Kind sich von den anderen Kindern abgrenzt bzw. unterscheidet, indem es zum Beispiel ein Bild kreativer gestaltet oder außergewöhnliche sportliche Leistungen hat. Diese alltäglichen Beispiele sollen verdeutlichen, dass unsere Gesellschaft einerseits Individualität fördert, aber andererseits Anpassung an den Maßstab erwartet.
„Der einzelne wird damit gefördert, zugleich so sein wie alle anderen, indem er sich den Erwartungen anderer anpasst und so zu sein wie niemand, indem er sich gegenüber anderen abgrenzt, um seine Einzigartigkeit zu bewahren.“19
Paradoxale gesellschaftliche Diskurse erlauben es den Menschen nicht, sich anders zu verhalten, als sich indirekt anpassen zu müssen. Es hört sich wie eine harte Kritik an, aber anders lässt sich die moderne Gesellschaft nicht beschreiben. Bezüglich dieses Beispiels möchte ich Bundesrepublik Deutschland anfügen, die sich zwar nicht als ein Einwanderungsland präsentiert, faktisch aber eins geworden ist. Den statistischen Daten zu Folge fand und findet in Bundesrepublik Deutschland eine stetige Zuwanderung statt.20
Es lässt sich eine strenge Beziehung zwischen den gesellschaftlichen und medialen Diskursen, die migrationsorientiert sind, feststellen. Migrantin unterliegt zweierlei Diskriminierungen sowie in den Medien als auch in der Gesellschaft. Medienbezogen stellt sich heraus, dass Migrantin einen besonderen Stellenwert in dem aktuellen Einwanderungsdiskurs erhält. Das Bild der fremden Frau in den Medien wird anhand der (Stereo-) Typisierungen konstruiert.
Schahrzad Farrokhzad bezieht sich in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit dem medial vermittelten Bild von Frau als einer Exotin, Unterdrückter und Fundamentalistin auf die Mediendiskurse, die mit den bestehenden gesellschaftlichen Diskursen einhergehen. „In der Bundesrepublik […] ist der Mediendiskurs mit dem politischen Diskurs eng verzahnt.“21 Sie greift die von Jäger beschriebenen Mediendiskurse, die auf den herrschenden Machtverhältnissen beruhen, auf. Insofern werden die Massenmedien nicht nur als „vierte Gewalt“ bezeichnet, sondern auch als „Botschafter“ oder „Meinungsmacher“, die in den gesellschaftlichen Strukturen verortet sind.22
2.2. Migration und Medien
Um auf den Aspekt der Medien zurück zu kommen, werden wir auf die Darstellung der Migrantin in den Medien eingehen, die sich unmittelbar an den vorhin beschriebenen Diskursen orientiert. Im ersten Kapitel wurden ebenfalls Typisierungen bzw. Kategorisierungen der Frauen in den Medien dargestellt, wobei die Darstellungsweise der Frauen mit Migrationshintergrund noch teilweise außer Acht blieb.
Das weibliche Geschlecht wird in der Berichterstattung typisch weiblichen Themen zugeordnet. Diese Themen sind Mode, Medizin, Körper, Seele usw., wobei solche Themen wie Politik den Frauen als Handlungsträgerinnen vorenthalten bleiben. Sabine Winter bestätigt diese Annahme in ihrer Spiegel-und Fokusstudie, dass bei dem am zahlreichsten präsentierten Thema „Politik“ in diesen Nachrichtenmagazinen das weibliche Geschlecht signifikant seltener abgebildet wird als das männliche Geschlecht.23
[...]
1 Vgl. Winter, Sabine (2001): Sexismus in deutschen Nachrichtenmagazinen. Geschlechtsspezifische Darstellungskonventionen in Spiegel und Fokus. In: Klaus, Elisabeth / Röser, Jutta: Medien-und Geschlechterforschung. Münster: LIT. S. 24
2 Vgl. ebd. S. 26
3 Han, Petrus (2003): Frauen und Migration. Strukturelle Bedingungen, Fakten und soziale Folgen der Frauenmigration. Stuttgart: Lucius&Lucius. S. 211
4 Vgl. Kühte, Alexandra (2005): Das Frauenbild der feministischen Zeitschrift Emma. Eine Untersuchung über die Darstellung von Frauen und die Behandlung frauenspezifischer Themen. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag Berlin. S. 29f.
5 Vgl. ebd. S. 107ff.
6 Ebd. S. 106
7 Vgl. Hoffmann, Dagmar (2006): Identitätsverlust oder Identitätsgewinn über mediale Welten. In: Hugger, Kai-Uwe / Hoffmann, Dagmar: Medienbildung in der Migrationsgesellschaft. Beiträge zur medienpädagogischen Theorien und Praxis. Bielefeld: Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur. S. 30ff.
8 Vgl. Winter, Sabine (2001): Sexismus in deutschen Nachrichtenmagazinen. Geschlechtsspezifische Darstellungskonventionen in Spiegel und Fokus. In: Klaus, Elisabeth / Röser, Jutta: Medien-und Geschlechterforschung. Münster: LIT. S. 38
9 Vgl. ebd. S. 17
10 Vgl. Winter, Sabine (2001): Sexismus in deutschen Nachrichtenmagazinen. Geschlechtsspezifische Darstellungskonventionen in Spiegel und Fokus. In: Klaus, Elisabeth / Röser, Jutta: Medien-und Geschlechterforschung. Münster: LIT. S. 19 f.
11 Vgl. ebd. S. 35 f.
12 Vgl. ebd. S. 54
13 Dieses Kapitel ist nach dem Buch von Petrus Han „Frauen und Migration“ genannt.
14 Niesner, Elvira (1997): Ein Traum vom besseren Leben. Migrantinnenerfahrungen, soziale Unterstützung und neue Strategien gegen Frauenhandel. In: Lenz, Ilse / Mae, Michiko / Metz-Göckel, Sigrid / Müller, Ursula / Stein-Hilbers, Marlene: Geschlecht und Gesellschaft. Opladen: Leske + Budrich. S. 28
15 Han, Petrus (2003): Frauen und Migration. Strukturelle Bedingungen, Fakten und soziale Folgen der Frauenmigration. Stuttgart: Lucius&Lucius. S. 205
16 Ebd. S. 205
17 Vgl. Han, Petrus (2003): Frauen und Migration. Strukturelle Bedingungen, Fakten und soziale Folgen der Frauenmigration. Stuttgart: Lucius&Lucius. S. 210
18 Vgl. ebd. S. 210
19 Ebd. S. 211
20 Huth-Hildebrandt, Christina (2001): Das Bild von der Migrantin. Auf den Spuren eines Konstrukts. Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel., S. 12
21 Farrokhzad, Schahrzad (2006): Exotin, Unterdrückte und Fundamentalistin. Konstruktionen der „fremden Frau“ in deutschen Medien. In: Butterwegge, Christoph / Hentges, Gudrun (Hg.): Massenmedien, Migration und Integration. Herausforderung für Journalismus und politische Bildung. 2., korrigierte und aktualisierte Aufl. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Interkulturelle Studien, 17), S. 59
22 Vgl. ebd. S. 58-59
23 Vgl. Winter, Sabine (2001): Sexismus in deutschen Nachrichtenmagazinen. Geschlechtsspezifische Darstellungskonventionen in Spiegel und Fokus. In: Klaus, Elisabeth / Röser, Jutta: Medien-und Geschlechterforschung. Münster: LIT. S. 161