Schwimmanfängerunterricht
Referat (Ausarbeitung) 1999 3 Seiten
Leseprobe
Schwimmtrainingsstunden erstellen, aber wie ?
Stundenaufbau und zeitliche + inhaltliche Vorgaben
© by Marcus Lüpke 1997
Einleitender Teil: 10 Minuten
Einleitungsteil jeder Stunde
Ziele:
- Erwärmung der Muskulatur (Erhöhung der Muskeltemperatur) Vorbereiten der Muskulatur und des Nervensystems auf die nachfolgenden Stundeninhalte
- Anregung des Herz-Kreislaufsystems.
Beispielhafte Inhalte:
Spiele im Wasser (Fang- und Tauchspiele etc.)
Laufen, Gehen, Springen, Gleiten
Gymnastikübungen am Beckenrand und im Wasser (Wassergymnastik, Aquajogging)
Merke : Das Aufwärmen sollte die Übenden nicht zu hoch belasten, da ansonsten folgende Teilziele einer Trainingseinheit wie z.B. Übungen zur Verbesserung der Schwimmtechnik behindert werden können (hohe Laktatwerte). Oftmals verausgaben sich die Übenden schon zu Beginn einer Übungsstunde in hohem Maße.
Hauptteil: 30-40 Minuten
Übungen zur Verbesserung der Schwimmtechnik
Ziel:
- Verbesserung von bestimmten schwimmerischen Bewegungsabläufen
- Kennenlernen neuer und bekannter Gerätschaften.
Beispielhafte Inhalte:
Schwimmen um Hindernisse herum (Bretter, Pull-buoys etc.)
Beinschlagübungen mit Brett Armzugübungen mit Pull-buoy Partnerübungen im Schwimmen (Handfassung)
Merke : Um die richtige Schwimmtechnik zu vermitteln ist es sehr hilfreich, besonders bei sehr jungen Schwimmschülern eine altersgemäße Sprache zu wählen. Hier einige Beispiele:
Brustschwimmarmzug = Maulwurfarmzug Brustschwimmbeinschlag = Froschbeinschlag
Kraularmzug = Windmühlenschlagen (Demonstration an Land "Windmühle") Kraulbeinschlag = Strampelbeinschlag
Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt !
Wichtig: Vor das Techniktraining sollten keine stark beanspruchenden Übungsformen gestellt werden, da die Konzentration der Schwimmschüler darunter leidet. Weiterhin ist es im Sinne der Motivation immer wichtig ein abwechslungsreiches Üben zu gewährleisten. Konzentrationsphasen sollten im Wechsel zu "lockeren" Phasen stehen. Nach neuerer Schwimmmethodik ist nicht mehr das Brustschwimmen die Technik Nr. 1, vielmehr sollte ein ganzheitliches Vermitteln aller Schwimmtechniken (bei sehr jungen Schwimmschülern ohne Delphin) angestrebt werden; in jeder Stunde !.
Ausdauertraining (aerob und anaerob)
Ziel: Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit.
Beispielhafte Inhalte:
Ausdauerndes Schwimmen in verschiedenen Lagen (Rücken, Brust, Kraul etc.)
Traingsmethoden zur Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit Dauerschwimmen (z.B. 10' Schwimmen ohne Pause).
Extensives Intervalltraining (z.B. 5 x 2 Bahnenschwimmen mit einer Pause von 1:1 (Belastung : Pause)). Intensität: Mittel, Pause: kurz.
Tempowechseltraining oder Fahrtspiel (z.B. 9 Bahnen schwimmen davon jede 3. deutlich schneller als die anderen).
kleine Spiele mit Einlagen (z.B. Wasserball mit der Auflage nach jedem erzielten Tor 2 Bahnen zu schwimmen).
Transportieren, Ziehen und Schieben von Geräten und Partnern (vorbereitung für wichtige Rettungsübungen).
Merke : Durch regelmäßiges Ausdauertraining erfolgen Anpassungen des Herz-Kreislaufsystems (Senkung der Herzfrequenz in Ruhe, Ökonomisierte Herz und Kreislaufarbeit). Das Herz wird kräftiger und besser durchblutet. So trägt es wesentlich dazu bei, daß die körperliche Versorgung mit Sauerstoff effektiv erfolgt. Die Schwimmstrecken sollten im Laufe des Trainingsprozesses immer etwas länger werden (z.B. nach dem Seepferdchen für das 200m Schwimmen des "Bronzeschwimmabzeichens" trainieren). Den Umfang und die Intensität der Übungen sollte man gering halten, dafür lieber einen Schwerpunkt auf langandauernde Übungen mit ausreichend langen Pausen legen.
Schlußteil: 10 Minuten
Ziel: Einleitung der Regenerations (Erholungs-)phase. Spaßiger Stundenabschluß
Beispielhafte Inhalte:
Entspannung im Wasser oder an Land (Sporthalle, ruhige Musik, Auftriebshilfen). Zusätzlich trägt dieser Teil der Stunde dazu bei, daß die Schwimmschüler die Stunde gut in Erinnerung behalten (freudvoller Stundenausklang !)
lockeres (!) Ausschwimmen
Ausgleichsgymnastik im Wasser oder an Land (Streching, Dehnübungen etc).
Ausschwimmen ohne Geräte (z.B. ohne Flossen = Entlastung der z.B. stark beanspruchten Fußgelenke).
kleine Spiele im Wasser mit geringer Intensität.
Merke : Angehäufte Milchsäure wird durch lockere Muskelarbeit, Dehnübungen etc. schneller abgebaut als ohne. Desweiteren laden sich die durch Training entleerten Energiespeicher des Körpers schneller auf, die Muskeln erholen sich schneller. Nicht zu vernachlässigen ist auch die psychische Entspannung für die Übenden. Nach dem Training völlig ausgepumpt aus dem Wasser zu wandern ist für eine Leistungsverbesserung nicht sinnvoll.
Wichtige Regeln für den Unterricht im Bereich Anfängerschwimmen:
- Partnerbeobachtung sollte besonders bei Tauchübungen immer gefördert werden (Tauche nie allein !)
- Beim Streckentauchen auf die Gefahren durch Hyperventilation hinweisen, beim Tieftauchen den Druckausgleich berücksichtigen/ erklären/ demonstrieren.!
- Abwechslungsreiche Stunden vorbereiten, den Spaßfaktor in einer Stunde gegenüber dem monotonen Üben akzentuieren !
- Übungen mit überhohen Intensitäten in den Hauptteil legen (Immer nach dem Techniktraining)
- Den Unterricht immer entsprechend der Zielgruppe planen (Betreue ich -Anfänger, Fortgeschrittene, Kinder, Jugendliche ?).
- Altersgerechte Formulierungen wählen !
Meine Grundsätze !
So oft wie möglich variiere, so wenig wie mö'glich korrigiere ! Viel üben, wenig reden !
[...]
Details
- Seiten
- 3
- Jahr
- 1999
- ISBN (eBook)
- 9783638076838
- Dateigröße
- 366 KB
- Sprache
- Deutsch
- Katalognummer
- v95003
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- Schwimmanfängerunterricht Lehrerausbildung Arnsberg anfängerschwimmen schwimmen schwimmsport kinderschwimmen