15% der deutschen Kinder weisen ein erhöhtes Gewicht auf (Kersting 2009) – die eine Hälfte ist übergewichtig, die andere bereits adipös (BZgA). Hinzu kommt ein weit verbreiteter Bewegungsmangel. Diese Kombination legt bereits im frühen Kindesalter den Grundstein für schwerwiegende gesundheitliche Probleme, die jedoch durch gezielte Präventionsmaßnahmen und Aufklärung verhindert werden können.
Ziel dieser Arbeit ist es, ein Bewusstsein für die Gefahren frühkindlicher Adipositas zu schaffen und geeignete pädagogische Präventivmaßnahmen aufzuzeigen, die bereits in Kindertagesstätten, vor dem Schuleintritt, angewendet werden können. Es gilt, Adipositas so früh wie möglich zu vermeiden, um Kinder vor den langfristigen Folgen zu schützen. Die Kita ist als Lebensmittelpunkt ein geeigneter Ort, um sich der Problematik der Adipositas zu stellen.
Zunächst erfolgen Hintergrundinformationen zum Thema Ernährung. Das Ernährungsverhalten und die Lebensumwelten von Kindern bilden die Basis, um Fehlernährungen und Problematiken zu verstehen. Anschließend erfolgt eine Einordnung der Begriffe Übergewicht und Adipositas. Mithilfe der Kieler Adipositasstudie wird die Problematik einer kindlichen Adipositas weiter verdeutlicht. Außerdem erfolgt eine Betrachtung von Ernährungskonzepten für Kitas. Den Abschluss bildet die pädagogische Prävention, die im Rahmen von Kindertagesstätten stattfinden kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Einordnung
2. Ernährungsverhalten und Lebenswelten von Kinder
2.1 Prägung des Essverhaltens im Kindesalter
2.2 Mahlzeiten im Familienalltag
2.2.1 Das Frühstück
2.2.2 Das Mittagessen
2.2.3 Das Abendessen
3. Übergewicht im Kindesalter und Folgen
3.1 Klassifizierung
3.2 Entstehung
3.3 Folgen
4. Kieler Adipositasstudie
4.1 Aufbau der Studie
4.2 Zentrale Ergebnisse
4.3 Übergewicht bei 5-7 jährigen Kindern
5. Ernährungskonzepte
5.1 Anforderungen an eine "gesunde Ernährung"
5.2 optimiX: Das Konzept der Optimierten Mischkost
5.3 "Lecker essen - gut ernähren"
6. Pädagogische Prävention in der Kita
6.1 Wie wird "Gesundheit" definiert?
6.2 Prävention von Übergewicht und Adipositas
6.3 Bewegung als Bildungsbereich
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung und Einordnung
15% der deutschen Kinder weisen ein erhöhtes Gewicht auf (vgl. Kersting 2009, S. 6) – die eine Hälfte ist übergewichtig, die andere bereits adipös (vgl. BZgA, o.J.). Hinzu kommt ein weit verbreiteter Bewegungsmangel. Diese Kombination legt bereits im frühen Kindesalter den Grundstein für schwerwiegende gesundheitliche Probleme, die jedoch durch gezielte Präventionsmaßnahmen und Aufklärung verhindert werden können. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Bewusstsein für die Gefahren frühkindlicher Adipositas zu schaffen und geeignete pädagogische Präventivmaßnahmen aufzuzeigen, die bereits in Kindertagesstätten, vor dem Schuleintritt, angewendet werden können. Es gilt, Adipositas so früh wie möglich zu vermeiden, um Kinder vor den langfristigen Folgen zu schützen. Die Kita ist als Lebensmittelpunkt ein geeigneter Ort, um sich der Problematik der Adipositas zu stellen. Zunächst erfolgen Hintergrundinformationen zum Thema Ernährung. Das Ernährungsverhalten und die Lebensumwelten von Kindern bilden die Basis, um Fehlernährungen und Problematiken zu verstehen. Anschließend erfolgt eine Einordnung der Begriffe Übergewicht und Adipositas. Mithilfe der Kieler Adipositasstudie wird die Problematik einer kindlichen Adipositas weiter verdeutlicht. Außerdem erfolgt eine Betrachtung von Ernährungskonzepten für Kitas. Den Abschluss bildet die pädagogische Prävention, die im Rahmen von Kindertagesstätten stattfinden kann.
2. Ernährungsverhalten und Lebensumwelten von Kindern
Einführend erfolgt eine Einordnung des weiten Begriffs der Ernährung und wie sich diese in der heutigen Lebenswelt von Kindern einbettet. Um zu verstehen, wie Adipositas und Übergewicht durch Fehlernährung entstehen, muss eine Betrachtung des generellen Ernährungsverhaltens erfolgen.
2.1 Prägung des Essverhaltens im Kindesalter
Vorlieben für Lebensmittel und die Prägung des Essverhaltens sind durch verschiedene Komponenten geprägt. Zum einen sind diese Faktoren genetisch bedingt, zum anderen erfahren sie weitere Ausprägung durch das Essverhalten der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit (vgl. Kersting 2009, S. 67). Vorbilder sorgen für Prägung und Nachahmung im Essverhalten (vgl. ebenda, S. 70): der natürliche Reiz nach Hunger und Durst wird durch feste Mahlzeit und permanente Lebensmittelverfügbarkeit ersetzt; Geschmack von Lebensmitteln wird mit Erfahrung und Aussehen gekoppelt (vgl. ebenda). Positives Imitationslernen entsteht nur durch positives Vorleben (vgl. ebenda, S. 72). Die „spezifisch-sensorische Sättigung“ beim Kind sorgt bei immer gleichen Speisen für Ablehnung (vgl. ebenda, S. 69), sodass der Körper von Natur aus Vielfalt verlangt. Durch den Begriff „gesund“ können negative Konnotationen mit Lebensmitteln entstehen. Häufig ist dieser Begriff mit Zwang und Bevormundung verbunden (vgl. ebenda, S. 72). Gleichzeit fördern Verbote von beispielsweise Zucker den Reiz nach selbigem, der oft außerhalb der Familie, z.B. bei Freunden ausgelebt wird (vgl. ebenda, S.74). Eine „Abschreckungspädagogik“ greift bei Kindern insofern nicht, als dass ihnen langfristige Konsequenzen wie „Karies bei Zuckerkonsum“ nicht verständlich sind oder nicht einmal eintreten (vgl. ebenda, S. 71). Leonhäuser stellt fest, dass Akademikereltern mit mehr Konsequenz versuchen, auf eine gesunde Ernährung zu achten, indem sie qualitativ hochwertigere Lebensmittel kaufen, kindgerechte Gerichte zubereiten und gemeinsam mit den Kindern mehr Obst und Gemüse verzehren (vgl. Leonhäuser 2009, S. 119). In der Kita zeigen sich Kinder durch gemeinsames Essen weniger wählerisch und lernen Neues kennen (vgl. ebenda, S. 125).
2.2 Mahlzeiten im Familienalltag
Bisher existieren in Deutschland nur wenige und unzureichende Studien zur familiären Ernährungsversorgung (vgl. ebenda, S. 89). Generell lassen sich zwei entgegengesetzte Thesen festhalten: Zum einen findet eine Auflösung der klassischen drei Hauptmahlzeiten statt, anstelle derer individuelle und situative Nahrungsaufnahmen treten (vgl. ebenda); zum anderen findet die Forschung nach wie vor eine „kulturelle Persistenz fester Mahlzeiten“ (ebenda) vor. Im Zuge dessen unternahmen Leonhäuser et al eine qualitative Befragung auf Basis von 56 Interviews (von denen 48 ausgewertet wurden), um Antworten zur Ernährungsversorgung in Familienhaushalten zu finden (vgl. ebenda).
2.2.1 Das Frühstück
Die Hauptverantwortung für das Frühstück in Familien tragen Mütter, da die Väter meist berufsbedingt bereits früh außer Haus sind (vgl. ebenda, S. 90). Im Schnitt wird für das Frühstück ein Zeitaufwand von etwa 20 Minuten betrieben (vgl. ebenda). Mütter mit Schulkindern frühstücken häufiger gemeinsam, als Mütter mit Kita-Kindern. Als Gründe dafür werden „Zeitnot, Hektik, Aufsicht und Diskussionen“ (ebenda) genannt. Wenn ein Kind zu Hause nicht isst, so erhält es zumindest eine Versorgung für den Vormittag (vgl. ebenda, S. 91). Als Kompensation für ein kurzes Frühstück innerhalb der Woche dient das Wochenende (vgl. ebenda). Hierbei dient das Frühstück nicht nur als Mahlzeit, sondern als sozial-kommunikativer Faktor (vgl. ebenda). Die Zeit ist nebensächlich und auch die Dauer ist deutlich ausgiebiger, als im beruflichen Alltag (vgl. ebenda).
2.2.2 Das Mittagessen
Voll erwerbstätige Mütter greifen auf eine Vielzahl an Arrangements für die Verpflegung ihrer Kinder zurück. Neben dem Mittagessen in der Kita oder im Hort sorgen Großeltern, befreundete Mütter, Haushaltshilfen oder Kindermädchen für die Kinder (vgl. ebenda, S. 93). Je älter das Kind, desto selbstständiger seine Verpflegung (vgl. ebenda). Alternativ erhalten Schulkinder neben einer ausreichenden Verpflegung von zu Hause kleine Geldbeträge (vgl. ebenda). Ein warmes Mittagessen zwischen 12-14 Uhr am Wochenende scheint keine kulturelle Norm mehr zu sein (vgl. ebenda, S. 95). Wenn es stattfindet, dann schnell und unkompliziert, da das Frühstück oft so spät und ausgiebig war, dass das Mittagessen übersprungen wird und die nächste Mahlzeit nachmittags in Form von Kaffee und Kuchen stattfindet (vgl. ebenda).
2.2.3 Das Abendessen
Die Studie belegt, dass das Abendessen als wichtigste Mahlzeit gesehen wird (vgl. ebenda, S. 96). Es dient dem Zusammensein, gemeinsamen Gesprächen und findet mehrmals pro Woche für 30 Minuten und länger während der Zeit zwischen 18-20 Uhr statt (vgl. ebenda). Je kleiner die Kinder, desto früher findet das Abendessen statt (vgl. ebenda). Mehrheitlich wird abends Brot, Wurst und Käse verspeist. Ein warmes Abendessen wird nur dann eingenommen, wenn es zuvor kein warmes Mittagessen gab (vgl. ebenda, S. 96). Außerdem sehen manche Mütter die Verpflegung in Kita und Schule als qualitativ unzureichend an oder es gehört in Familien mit Migrationshintergrund zum kulturellen Standard, ein warmes Abendessen einzunehmen (vgl. ebenda). Am Wochenende bildet das gemeinsame Abendessen mehrerer Familien mit Kindern eine Form der Sozialkontaktpflege (vgl. ebenda, S. 98). In Arbeiterfamilien findet zusätzlich häufiger der Konsum von Fast Food statt (vgl. ebenda). Wenn das Abendessen zu Hause eingenommen wird, dann häufig im Wohnzimmer beim Fernsehen (vgl. ebenda).
3. Übergewicht im Kindesalter und Folgen
Die Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) gibt an, dass 15% der 3-17-jährigen Kinder zu dick sind. Das folgende Kapitel beschreibt die Begriffe „Übergewicht“ und „Adipositas“ unter den Aspekten der Klassifizierung, der Entstehung und den Folgen.
3.1 Klassifizierung
Ein Mensch gilt als übergewichtig, wenn der „Fettanteil an der Gesamtkörpermasse pathologisch erhöht“ ist (Fröhlich 2007, S. 14). Graf definiert es wie folgt: „Eine Vermehrung des Fettgewebes und damit der Energiespeicher des Körpers tritt auf, wenn die Energiezufuhr den Energieverbraucht übersteigt.“ (Graf 2007, S. 10). Die Spannweite von „Normalität“ lässt bei der Bewertung von Gewicht bei Kindern eine größere Spannweite zu, da sich Kinder im Wachstum befinden und dieses sehr unterschiedlich verläuft (vgl. Kersting 2009, S. 128). Es gibt altersspezifischen Perzentilen für den BMI von Jungen und Mädchen: Werte >90. Perzentile bedeuten Übergewicht, Werte >97. Perzentile bedeuten Adipositas (vgl. ebenda). Auffällig ist, dass mehr Mädchen als Jungen übergewichtig, aber mehr Jungen als Mädchen adipös sind (vgl. ebenda).
3.2 Entstehung
Die Entstehung von Übergewicht im Kindesalter ist ein komplexes Problem, dass sich selten auf eine Ursache zurückführen lässt. Neben Genetik, Prägungen, sozialen Unterschieden, Produktangeboten und der heutigen Überpräsenz vermeintlich sinnvoller „Kinderprodukte“ sind Bewegungsmangel und eine zu hohe Nahrungszufuhr wichtige Determinanten (vgl. ebenda, S. 130). Phasen eines erhöhten Risikos für Übergewicht bilden die Schwangerschaft der Mutter, die frühe postnatale Phase und das Zeitfenster des Adiposity Rebound (der Anstieg des BMIs ab dem 6. Lebensjahr) (vgl. ebenda, S. 14). Eine schnelle Gewichtszunahme im Kindesalter wirkt begünstigend für eine erhöhte Körperfettentwicklung (vgl. ebenda, S. 15). Des Weiteren treten bei Adipositas Korrelationen zwischen dem Fernsehkonsum und der Menge des konsumierten Fetts und gesüßten Getränken auf (vgl. Graf 2007, S. 13). Der soziale Status und ein Migrationshintergrund sind ebenfalls Faktoren für eine höhere Prävalenz für Übergewicht (vgl. Kersting 2009, S. 119).
3.3 Folgen
Neben diabetischen und kardiovaskulären Folgen weisen adipöse Kinder Krankheiten auf, die mit dem Erwachsenenalter assoziiert sind: Kreislauf- und Stoffwechselprobleme, Fettleber oder orthopädische Folgeerkrankungen sind keine Seltenheit (vgl. ebenda, S. 129). Hinzu kommt eine erhöhte Gefahr von psychischen Folgen wie Ausgrenzung, Essstörungen und ein vermindertes Selbstwertgefühl (vgl. ebenda). Ein Bewegungsmangel führt zu generellem Leistungsverlust und verringertem Bewegungserfolg (vgl. Friedrich 2006, S. 11). Weiter Folgen sind Schlafstörungen und damit einhergehende Tagesmüdigkeit, ein frühzeitiges Einsetzen der Pubertät bei Mädchen und ein mögliches Brustwachstum bei Jungen (vgl. ebenda, S. 18).
4. Kieler Adipositasstudie
Die Kieler Adipositasstudie KOPS ist eine Langzeitstudie des Instituts für Humanernährung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie startete erstmals von 1996-2001 als KOPS I (vgl. Czerwinski-Mast 2003, S. 727). In diesem Zeitraum wurden die biologischen, sozioökonomischen, ernährungs- und verhaltensrelevanten Daten von 4997 Kinder im Alter von 5-7 Jahren im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung aufgenommen (vgl. ebenda). Ziel der Studie ist es, Determinanten einer frühkindlichen Adipositas zu erfassen und die Adipositasrate von Kindern und Jugendlichen zu senken (vgl. ebenda).
4.1 Aufbau der Studie
KOPS zielt darauf ab, die Zahl der übergewichtigen und adipösen Kinder im Rahmen einer Querschnittsstudie zu erfassen und anschließend diesen Kindern und ihren Familien zu gezielten Maßnahmen zu raten und diese in einer Längsschnittstudie zu untersuchen (vgl. ebenda, S. 728). Der Ablauf sieht wie folgt aus:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Zeitplan KOPS
Als relevante Daten gelten hierbei beispielsweise Körpergröße und -gewicht, Umfangsmessungen, Hautfaltendicke und eine Bioimpendanzanalyse (vgl. ebenda, S. 729). Die Daten zum Ernährungsverhalten wurden mittels Fragebogen erfasst (vgl. ebenda). Die gültige Auswertung von KOPS I bezieht sich auf 1841 Datensätze, KOPS II auf 2518 Datensätze (vgl. Johannsen 2009, S. 6).
4.2 Zentrale Ergebnisse
Der Anteil der übergewichtigen Kinder betrug in KOPS I 12,4% (Czerwinski-Mast, S. 729), was annährend mit dem genannten Anteil von ca. 15.% der übergewichtigen Kinder in Deutschland korreliert, in KOPS II betrug der Anteil 12,2% (vgl. Johannsen 2009, S. 23). Als zentrale Determinanten dafür werden das Gewicht der Eltern und der soziale Status genannt (vgl. ebenda). Als Präventionsmaßnahmen wurde für die betroffenen Schüler eine 6-8-stündige Unterrichtseinheit zum Thema Ernährung angeboten und das Konzept der „Bewegten Pause“ vorgestellt (vgl. ebenda, S. 730). Die Eltern wurden von Lehrern, die ein Fortbildung erhalten hatten, bei Informationsabenden aufgeklärt (vgl. ebenda). Die Inzidenz von Übergewicht konnte dadurch um 29% gesenkt werden (vgl. ebenda). Für die Intervention in der Familie, wo ebenfalls mindestens ein Elternteil übergewichtig oder adipös war, fanden Beratungen und zusätzlicher Sportunterricht für die Kinder statt (vgl. ebenda). Auch diese Intervention erwies sich als erfolgreich (vgl. ebenda). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Zahl der übergewichtigen Kinder zwar signifikant ist, durch geeignete Präventionsmaßnahmen jedoch deutlich verringert werden kann. Ungünstige Verhaltensweise, die keinerlei Veränderungen erfahren, werden jedoch weiterhin die Prävalenz von Übergewicht negativ beeinflussen.
4.3 Übergewicht bei 5-7-jährigen Kindern
Anhand der Trendanalyse der Daten zur Schuleingangsuntersuchung lässt sich feststellen, dass Übergewicht in der Zeit von 1996 bis 2005 stetig zugenommen und im Jahr 2005 einen Höchststand erreicht hat (vgl. Johannsen 2009, S. 20). In den darauffolgenden Jahren ist die Prävalenz für Übergewicht zwar gesunken, sie hält sich jedoch auf einem gleichbleibenden Plateau (vgl. ebenda). Gleiche Tendenzen gelten für Adipositas (vgl. ebenda, S. 22). Besonders gefährdet zeigt sich hier die Gruppe der Kinder mit mittlerem sozialem Status: der Anteil der übergewichtigen Kinder sinkt, während der Anteil der adipösen Kinder steigt (vgl. ebenda, S. 37). Steigende Prävalenzen lassen sich besonders bei Mädchen verzeichnen (vgl. ebenda, S. 82). Der Einfluss der Ernährung ist unterschiedlich zu bewerten. KOPS I stellte fest, dass der Konsum von Salzgebäck und Limonade eine hohe Wahrscheinlichkeit für Übergewicht begünstigt, wohingegen diese These in KOPS II nicht bestätigt werden konnte (vgl. ebenda, S. 58). Die Kombination eines seltenen Obstkonsums und gleichzeitig häufigem Verzehr von Fast Food scheint in beiden Studienpopulationen die Tendenz für Übergewicht zu begünstigen (vgl. ebenda). Der Anteil von Gemüse an der Ernährung ist gestiegen (vgl. ebenda, S. 61).
[...]