Ernährungsberatung bei Übergewicht. Entwicklung eines Kursprogrammes zur Gewichtabnahme
Zusammenfassung
Übergewicht und Adipositas gehören laut WHO zu den gravierendsten Problemen des 21. Jahrhunderts. An den Folgen sterben jährlich weltweit mindestens 2,8 Millionen Menschen. Adipositas im Erwachsenenalter betrifft ca. 20 % der Bevölkerung in Deutschland. Übergewicht und Adipositas sind wichtige Risikofaktoren für eine Reihe chronischer Krankheiten wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und bestimmte Karzinomarten. Auch Vorurteile gegenüber Übergewichtigen und die Stigmatisierung adipöser Menschen stellt ein großes Problem dar.
Aus betrieblicher Sicht spielt der Erfolg des Kurses eine große Rolle. Die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen stellt das oberste Ziel dar. Sind die Teilnehmerinnen begeistert vom Kurs, so werden sie das Unternehmen weiter empfehlen und mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Kurse buchen. Auch wird das Vertrauen in das Unternehmen gestärkt, da sie feststellen, dass hier Mitarbeiter sind, die sich auskennen in dem was sie tun. Ebenfalls kann sich der Erfolg des Gruppenkurses positiv auf den Produktverkauf im Fitnessstudio auswirken. Erkennen die Teilnehmerinnen ihren Nutzen aus den im Kurs vorgestellten Produkten, so werden diese meist ohne vorherigen Preisvergleich im Internet mitgenommen.
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1 DATEN ZUM SCHWERPUNKTTHEMA DES KURSKONZEPTES
1.1 Definition von Übergewicht und Abgrenzung zur Adipositas mit den daraus resultierenden Konsequenzen für die Beratung / Betreuung
1.2 Daten zur Häufigkeit von Übergewicht in Deutschland und Entwicklungstrends
1.3 Allgemeine Ziele des Kurskonzeptes
1.4 Daten und Informationen zur Zielgruppe
1.5 Ausschlusskriterien
2 ORGANISATION DES KURSKONZEPTES
2.1 Ernährungsform
2.2 Makronährstoffverhältnis
2.3 Werbemaßnahmen
2.4 Gesamtkursdauer und Gruppengröße
2.5 Anzahl der Treffen pro Woche, Kurszeit und Dauer eines Treffens
2.6 Räumlichkeit
2.7 Geräte bzw. Hilfsmittel und eingesetzte Vortragsmedien
3 INHALTE UND GLIEDERUNG DES KURSKONZEPTES
3.1 Eingangscheck
3.2 Re-Tests
3.3 Inhalte Theorie und Praxis
3.4 Motivationsstrategien für die Kursteilnehmerinnen
3.5 Zusammenhang von Theorie und Praxis
3.6 Grobplanung der theoretischen und praktischen Inhalte
4 PRAKTISCHE UMSETZUNG DES ERNÄHRUNGSKONZEPTES
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis
1 Daten zum Schwerpunktthema des Kurskonzeptes
Übergewicht und Adipositas gehören laut World Health Organisation (WHO) zu den gravierendsten Problemen des 21. Jahrhunderts. An den Folgen sterben jährlich weltweit mindestens 2,8 Millionen Menschen (WHO, 2017).
Adipositas im Erwachsenenalter betrifft ca. 20 % der Bevölkerung in Deutschland. Übergewicht und Adipositas sind wichtige Risikofaktoren für eine Reihe chronischer Krankheiten wie Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen und bestimmte Karzinomarten. Auch Vorurteile gegenüber Übergewichtigen und die Stigmatisierung adipöser Menschen stellt ein großes Problem dar (Bischoff, 2018, S. 619).
1.1 Definition von Übergewicht und Abgrenzung zur Adipositas mit den daraus resultierenden Konsequenzen für die Beratung / Betreuung
Die Körpermasse wird international durch den Body-Mass-Index (BMI) definiert und klassifiziert. Er wird berechnet, indem das Körpergewicht durch die Körpergröße zum Quadrat dividiert wird. Die aktuelle Klassifikation des Körpergewichts von der WHO bei Erwachsenen mittels BMI lassen sich aus Tabelle 1 ablesen.
Tab. 1: Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen anhand des BMI (nach WHO, 2000, S. 9)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei Erwachsenen beginnt Übergewicht bei einem BMI > 25,0 kg/m2. Ab einem BMI > 30 kg/m2 liegt die Diagnose „Adipositas“ vor. Adipositas, auch „krankhaftes Übergewicht“ genannt, bezeichnet eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts (Bischoff, 2018, S. 619).
Da bei Adipositas meist Folgeerkrankungen vorhanden sind (z.B. Hypertonie, Fettleber, Diabetes mellitus usw.), können diese Personen nicht an Präventionsmaßnahmen teilnehmen, sondern müssen therapeutisch behandelt werden.
1.2 Daten zur Häufigkeit von Übergewicht in Deutschland und Entwicklungstrends
Die nächste Tabelle zeigt den Anteil der Frauen und Männer mit Übergewicht und Adipositas in Deutschland im Jahr 2017. Laut des Mikrozensus 2017 belief sich der Anteil der Frauen in Deutschland mit einem BMI über 25 kg/m2 auf rund 43,1 %. Der Anteil der Männer belief sich auf rund 62,1 % (Statistisches Bundesamt, 2018).
Tab. 2: Anteil Übergewicht und Adipositas im Jahr 2017 in Deutschland
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nachfolgend ist die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas von Frauen und Männern in Deutschland in den Jahren 2005 bis 2017 dargestellt.
Auch die DEGS-Studie des Robert-Koch-Instituts (2008-2011) zeigt, dass sich der Gesamtteil der übergewichtigen Erwachsenen in Deutschland kaum verändert hat. Laut der Studie war er 2011 noch genauso groß wie Ende der Neunzigerjahre. Allerdings ließ sich innerhalb dieser Gruppe eine Verschiebung hin zu höheren Gewichtsklassen feststellen, weshalb die Adipositas im Jahr 2011 häufiger war als im Bundes- Gesundheitssurvey von 1998 (Robert Koch Institut, 2012).
Die Ergebnisse zeigen, dass in Zukunft der Prävention von Adipositas mehr Beachtung geschenkt werden muss. Übergewicht und vor allem Adipositas gehen mit einem erhöhten Risiko für Morbidität, Einschränkung der Lebensqualität, Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen sowie erhöhter Mortalität einher. Außerdem sind die Folgen einer Adipositas durch Gewichtsabnahme nicht immer reversibel.
Primäres Ziel auf Bevölkerungsebene stellt zuerst die Gewichtsstabilisierung und danach die Gewichtsreduktion dar, um die adipositasassoziierten Gesundheitsrisiken und Komorbiditäten zu senken. Ebenfalls soll die Lebensqualität dadurch erhöht werden (Bischoff, 2018, S. 619).
Die Nachfrage an Präventions- bzw. Gewichtsreduktionskursen wird daher in Zukunft steigen, wenn die Bevölkerung weiter an Gewicht zunimmt.
1.3 Allgemeine Ziele des Kurskonzeptes
Aus betrieblicher Sicht spielt der Erfolg des Kurses eine große Rolle. Die Zufriedenheit der Teilnehmerinnen stellt das oberste Ziel dar. Sind die Teilnehmerinnen begeistert vom Kurs, so werden sie das Unternehmen weiter empfehlen und mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Kurse buchen. Auch wird das Vertrauen in das Unternehmen gestärkt, da sie feststellen, dass hier Mitarbeiter sind, die sich auskennen in dem was sie tun. Ebenfalls kann sich der Erfolg des Gruppenkurses positiv auf den Produktverkauf im Fitnessstudio auswirken. Erkennen die Teilnehmerinnen ihren Nutzen aus den im Kurs vorgestellten Produkten, so werden diese meist ohne vorherigen Preisvergleich im Internet mitgenommen.
1.4 Daten und Informationen zur Zielgruppe
In der nachfolgenden Tabelle sind die grundlegenden Daten und Informationen zur Zielgruppe, die für den Kurs primär rekrutiert werden soll, aufgeführt.
Tab. 3: Daten und Informationen zur Zielgruppe
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.5 Ausschlusskriterien
Zu den Ausschlusskriterien des Kurses zählt ein BMI > 30 kg/m2, wenn die Frauen jünger als 20 Jahre und älter als 40 Jahre sind, an einer Essstörung oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, den Anamnesebogen nicht ausgefüllt oder den Vertrag nicht unterzeichnet haben. Ebenfalls dürfen Frauen, die schwanger sind oder sich in der Stillzeit befinden, nicht teilnehmen, da hier eine Gewichtsreduktion nicht empfehlenswert ist.
2 Organisation des Kurskonzeptes
Nachfolgend wird die Organisation des Kurskonzeptes vorgestellt. Dabei wird auf die Ernährungsform, Makronährstoffverteilung, Werbemaßnahmen, Gesamtkursdauer, Anzahl der Treffen pro Woche mit Kurszeit und Dauer eines Treffens, Räumlichkeit, eingesetzte Geräte bzw. Hilfsmittel und Vortragsmedien eingegangen.
2.1 Ernährungsform
Für das Kurskonzept wird die Ernährungsform nach der LOGI-Methode ausgewählt. Es handelt sich hierbei um eine kohlenhydratreduzierte, eiweiß- und fettbetone Ernährungsweise mit einem hohem Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Dadurch entstehen keine extremen Schwankungen im Blutzucker- und Insulinspiegel und Heißhungerattacken werden vermieden. Der hohe Eiweiß- und Ballaststoffanteil in der Nahrung führt außerdem zu einer langen Sättigung. Die Kombination der Lebensmittel bremst Hungergefühle aus und Zwischenmahlzeiten werden Überflüssig.
Die Teilnehmerinnen müssen dabei keine Kalorien zählen oder komplizierte Pläne einhalten, was die Durchführbarkeit im Alltag leicht macht. Für eine Gewichtsreduktion wird empfohlen, die tägliche Kohlenhydratzufuhr auf ca. 80 g zu reduzieren (Schmieder, 2014)
2.2 Makronährstoffverhältnis
Laut LOGI-Methode werden die Nährstoffe wie folgt verteilt (ausgehend von der Gesamtenergie):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3 Werbemaßnahmen
Um potenzielle Interessentinnen auf den Gewichtsreduktionskurs aufmerksam zu machen, werden zwei verschiedene Werbemaßnahmen verwendet.
Zum einen die Plakatwerbung im Studio und in den Kooperationsfirmen. Allein die Größe macht die Plakatwerbung zu einer ganz besonderen Werbeform, da sie kaum zu übersehen ist. Weitere Vorteile sind hohe Reichweite, zielgruppenorientierte Steuerung und schnelle sowie zielgerichtete Kommunikation durch kurze Werbeaussagen (SAXO- PRINT GmbH, 2018).
Als zweite Werbemaßnahme werden Anzeigen auf dem sozialen Netzwerk Facebook geschaltet. Die Vorteile hier sind die genaue Zielgruppenansprache mit nur sehr geringen Streuverlusten und die hohe Reichweite. Außerdem kann so, im Vergleich zu anderen Werbemöglichkeiten im Internet, das zur Verfügung stehende Budget viel effektiver einsetzt werden (Facebook, 2018).
2.4 Gesamtkursdauer und Gruppengröße
Der Kurs erstreckt sich insgesamt über einen Zeitraum von 8 Wochen. Die Gruppengröße liegt bei 8 - 15 Teilnehmerinnen. Diese Größe ist ideal, denn so bekommt der Gruppenkursleiter vieles von den Teilnehmerinnen und der Gruppendynamik mit und kann entsprechend darauf reagieren. Die Frauen finden sich zudem zurecht und können sich aufeinander beziehen. Ebenfalls ermöglicht diese Gruppengröße Methodenwechsel, lässt Kleingruppenarbeit zu und bietet ausreichend „ Stoff ‘ für Austausch und Diskussion. Es kann außerdem vorkommen, dass eine oder mehrere Frauen ihre Teilnahme aus verschiedenen Gründen am Kurs vorzeitig beenden. Dies stellt mit 8 - 15 Teilnehmerinnen aber kein größeres Problem dar, da eine arbeitsfähige Gruppe zurück bleibt (Meyer-Kruse, 2013, M102 - M110).
2.5 Anzahl der Treffen pro Woche, Kurszeit und Dauer eines Treffens
Der Kurs erstreckt sich insgesamt über 8 Wochen. Weniger Zeit wird nicht gewählt, da sonst kaum Impulse für eine dauerhafte Verhaltensänderung gesetzt werden können. Pro Woche findet ein Treffen mit der Dauer von jeweils 1 U Stunden statt.
2.6 Räumlichkeit
Der Gruppenkurs findet im Kursraum des Fitnessstudios statt. Der Kursraum befindet sich ein einem extra Stockwerk. Der Studiobetrieb stört somit nicht die Gruppe.
Er bietet genügend Platz für alle Teilnehmerinnen und auch die Arbeit in Kleingruppen kann so ermöglicht werden. Der Raum ist lichtdurchflutet und verfügt über große Fenster, die verdunkelt werden können. Wenn eine gemütlichere Atmosphäre gewünscht wird, besteht die Möglichkeit, mittels einer Trennwand, den Raum zu verkleinern. Stühle, Tische, Steckdosen, Präsentationsmedien (Leinwand, Flipchart usw.), Stifte und Papier sind ebenfalls vorhanden. Für eine optimale Temperatur ist auch gesorgt (Klimaanlage für heiße Tage und Heizung für kalte Tage).
2.7 Geräte bzw. Hilfsmittel und eingesetzte Vortragsmedien
Die Vermittlung der einzelnen Kursthemen wird durch visuelle Vortragsmedien unterstützt. Gewählt werden Flipchart, Pinnwand und PowerPoint Präsentationen, die mittels Beamer projiziert werden (Ebster & Stalzer, 2017, S. 146). Diese Visualisierungselemente sollen das gesprochene Wort unterstützen. Sie helfen den Teilnehmerinnen die wichtigsten Aussagen besser behalten zu können und erleichtern zudem das Verstehen des Gesagten (Hey, 2011, S. 55). Um Körpergewicht und Körperfettanteil zu bestimmen werden eine Körperwaage und ein Kaliper benötigt.
3 Inhalte und Gliederung des Kurskonzeptes
In Kapitel 3 werden die Inhalte und die Gliederung des Kurskonzeptes dargestellt. Angefangen wird mit den eingesetzten Strategien/Tools zur Datenerhebung im Eingangscheck. Danach folgen Häufigkeit und Inhalte der Re-Tests, Inhalte von Theorie und Praxis, Motivationsstrategien für die Kursteilnehmerinnen und der Zusammenhang von Theorie und Praxis. Die Darstellung der Grobplanung der theoretischen und praktischen Inhalte für alle Wochen bzw. Einheiten schließt das Kapitel ab.
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