Die motorischen Fähigkeiten Beweglichkeit und Koordination sowie die entsprechenden Trainingsmethoden zur Beweglichkeits- und Koordinationsschulung werden thematisiert. Hierbei handelt sich um eine junge Frau Mitte 20, die als Studentin sehr viel sitzt und ihre Beweglichkeit verbessern möchte.
Inhaltsverzeichnis
1 Personendaten
2 Beweglichkeitstestung
3 Trainingsplanung Beweglichkeitstraining
3.1 Beweglichkeitsübungen
3.1.1 Oberschenkelrückseite
3.1.2 Oberschenkelvorderseite
3.1.3 Gesäßmuskulatur
3.1.4 Rückenstrecker
3.1.5 Brustmuskulatur
3.1.6 Hüftbeugemuskulatur
3.1.7 Schulterblattfixatoren
3.1.8 Hintere Schultermuskulatur
3.1.9 Hüftbeugemuskulatur
3.1.10 Seitliche Rumpfmuskulatur
4 Trainingsplanung Koordinationstraining
4.1 Koordinationsübungen
4.1.1 Einbeinstand
4.1.2 Einbeinstand auf unebener Grundfläche
4.1.3 Einbeinstand mit geschlossenen Augen
4.1.4 Einbeinstand mit Arme schwingend
4.1.5 Einbeinstand mit Arme schwingend auf unebener Grundfläche
4.1.6 Einbeinstand mit Ball
4.1.7 Einbeinstand mit Ball auf unebener Grundfläche
4.1.8 Einbeinstand Ziffernblatt auf unebener Grundfläche
4.1.9 Standwaage
4.1.10 Standwaage mit Ball
5 Literaturrecherche
6 Literaturverzeichnis
7 Tabellenverzeichnis
Personendaten
Tab. 1: Allgemeine Daten zur Person
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der befragten Person handelt es sich um eine 23 jährige Frau, dessen Gesundheitszustand in einem guten Bereich ist. Es liegen weder orthopädische noch internistische Erkrankungen vor. Aufgrund des guten Gesundheitszustandes und der gut ausgeprägten Fitness der Person wird von einer guten Belastbarkeit bzw. Trainierbarkeit ausgegangen.
1 Beweglichkeitstestung
Die Beweglichkeitstestung über den oben beschriebenen Klienten erfolgt über den manuellen Beweglichkeitstest nach Janda (2000). Der Test erfolgt über die maximale Gelenkamplitude. Die maximale Auslastung des Gelenks wird über die Schmerztoleranz des Klienten erfasst. Da die Schmerztoleranz bei jedem unterschiedlich definiert ist, ist der Beweglichkeitstest keine objektive Testung sondern eine semi-objektive Testung.
Bei dem Testverfahren werden Muskelschwächen, als auch Beweglichkeitsdefizite festgestellt. Ziel ist es die Defizite zu diagnostizieren und diese durch adäquate Übungen zu modifizieren. Wichtig bei den Testungen ist die Fixierung des Beckens und der Wirbelsäule, um ein abheben des Beckens und eine Hyperlordose zu vermeiden. Sollte dies geschehen, verliert der Test an Wirkung. Im Folgenden wird jede Testübung detailliert beschrieben.
Tab. 2: Manuelle Beweglichkeitstestung nach Janda (2000, S. 255-271)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 3: Manuelle Beweglichkeitstestung nach Janda (2000, S. 255-271)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der nachfolgenden Tabelle werden die Ergebnisse der Beweglichkeitstestung dargestellt und anschließend bewertet.
Tab.4: Ergebnisse der Beweglichkeitstestung nach Janda (2000)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach der Durchführung des Beweglichkeitstest nach Janda (2000) lässt sich feststellen, dass der Klient rechts sowohl auch links leichte Beweglichkeitsdefizite in der Hüftbeugemuskulatur aufweist. Die leichten Beweglichkeitsdefizite im M. iliopsoas können auf eine sitzende Tätigkeit im Alltag und einer eingeschränkten Bewegungsamplitude zurückführen sein. Die Defizite lassen sich jedoch anhand von gezielten Übungen beheben. Vorausgesetzt der Klient integriert die Übungen in seinen Wochenplan. Die anderen Testungen der verschiedenen Muskelgruppen weisen keinerlei Beweglichkeitsdefizite auf. Sofern wird sich in dem Beweglichkeitstraining speziell auf den M. iliopsoas konzentriert. Des Weiteren ist gesondert auf nichts Weiteres zu achten.
2 Trainingsplanung Beweglichkeitstraining
2.1 Beweglichkeitsübungen
Im Folgenden wird auf den durchgeführten Beweglichkeitstest ein Beweglichkeitstraining abgestimmt. Das Dehnprogramm besteht aus zehn verschiedenen Dehnübungen mit unterschiedlichen Dehnformen und Arbeitsweisen.
Tab.5: Belastungsgefüge der Dehnübungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1.1 Oberschenkelrückseite
Bei der passiv-dynamischen Übung zur Oberschenkelrückseite befindet sich der Klient in der Ausgangsstellung im Stand. Das Standbein ist leicht gebeugt, während das andere Bein in einer Knieextension nach vorne aufgesetzt wird. Die Fußsohle ist aufgestellt. Das Becken ist gekippt, der Oberkörper wird nach vorne geneigt und der Rumpfbereich stabilisiert, um eine Hyperlordose zu vermeiden. Um eine dynamische Dehnposition zu erhalten, wird das Becken aufgerichtet und wieder gekippt. Dies geschieht im Wechsel. Um das andere Bein in die Dehnposition zu bringen, wird die Position gelöst und es wird in die Ausgangsstellung zurückgegangen. Die Hauptmuskelgruppen, die bei dieser Übung beansprucht werden, ist der Bereich Mm. ischiocruale, bestehend aus M. biceps femoris, M. semimembranosus und M. semitendinosus. Freiwald (2004) empfiehlt bei dynamischen Dehnungen 15 Wiederholungen pro Satz pro Bein. Im Rahmen des Dehnprogramms wird die Trainingshäufigkeit auf 2-3 pro Woche begrenzt und die Satzzahl auf 3-4-mal, welches als Minimalprogramm gilt. Rancour, Holmes & Cipriani (2009) stellen jedoch sicher, dass ein Minimalprogramm bei Sportlern mit einer guten Beweglichkeit, die Beweglichkeit sichert. Dadurch ist ein Minimalprogramm durchaus ausreichend. Es empfiehlt die Übung von 15 Wiederholungen mit einer Trainingshäufigkeit von 2-3 pro Woche und einer Satzzahl von 3-4-mal. Zur Dehnintensität wird eine maximale Dehnintensität vorgegeben, da diese laut Marschall (1999) zu einem deutlich größeren Effekt zielen.
2.1.2 Oberschenkelvorderseite
Bei der Übung handelt es sich um eine passiv-statische Dehnübung. Die Ausgangsposition befindet sich im Stand. Das Standbein ist leicht gebeugt, während das andere Bein in eine maximale Knieflexion nach hinten zum Gesäß gezogen wird. Die Hand greift kurz über dem Sprunggelenk und zieht den Fuß Richtung Gesäß. Das gedehnte Bein zeigt vertikal zum Boden, während der freie Arm die Position ausbalanciert. Die Übung wird bis zu 45 Sekunden gehalten, da eine längere Dehndauer keine deutlich besseren Effekte aufzeigt (Schönthaler & Ohlendorf, 2002). Bei dem beanspruchten Muskel handelt es sich um den M. quadriceps femoris. Hier wird ebenfalls die Satzzahl auf 3-4-mal beschränkt und eine Trainingshäufigkeit von 2-3-mal pro Woche vorgegeben. Die Dehnintensität wird maximal ausgeführt (Marschall, 1999).
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