Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, zum Verständnis der Finanzierung durch Leasing beizutragen. Hierzu wird dem Leser zunächst ein Überblick über die verschiedenen Finanzierungsalternativen gegeben, um eine Einordnung der beiden Finanzierungsformen zu ermöglichen. Anschließend werden die Vorteile des Leasings als alternatives Finanzierungsinstrument im Vergleich zur Kreditfinanzierung vor dem Hintergrund der Thematik "Kreditfinanzierung versus Leasing im Vergleich" diskutiert. Anhand der Vorteile der jeweiligen Finanzierungsvariante wird zunächst der qualitative Teilaspekt detailliert aufgeführt und erläutert. Ferner wird der quantitative Gesichtspunkt der Wahl zwischen Leasing und Kreditfinanzierung untersucht. Durch einen Wirtschaftlichkeitsvergleich in Form der Kapitalwertmethode und einen Vergleich der Liquidität werden die finanziellen Unterschiede zwischen den beiden Finanzierungsvarianten verdeutlicht und gewertet. Im weiteren Verlauf der vorliegenden Hausarbeit wird dann zum Hauptteil der Arbeit ein Vergleich zwischen Leasing und Kredit aus Unternehmerperspektive hergestellt. Fragen wie "Welche Finanzierungsalternative ist günstiger?" bzw. "Welche Vorteile verbergen sich hinter den jeweiligen Finanzierungsvarianten?“ werden in diesem Abschnitt hinterfragt. Zum Schluss geht es darum, die qualitativen und quantitativen Faktoren hervorzuheben, die bei der Entscheidung zwischen diesen Finanzierungsoptionen berücksichtigt werden müssen und die bei jeder Entscheidung mit in Erwägung gezogen werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
2 Leasing
2.1 Historische Begriffsbestimmung und rechtliche Grundlage
2.2 Formen des Leasing
2.3 Vorteile des Leasing
3 Kreditfinanzierung
3.1 Definition und Arten
3.2 Vorteile der Kreditfinanzierung
4 Wirtschaftlichkeitsvergleich
4.1 Kapitalwertmethode
4.2 Liquiditätsvergleich
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Leasingformen
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Kreditarten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Das heutige Agieren und Reagieren am Markt ist von großer Flexibilität geprägt. Dies erfordert nicht nur schnelle Reaktionen in den Unternehmen, sondern auch individuelle, angepasste und flexible Finanzierungsmöglichkeiten. Nur wenn die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, kann ein Unternehmen seine unternehmenspolitischen Spielräume nutzen und unternehmensstrategische Maßnahmen umsetzen. Jedoch gibt es heutzutage kaum ein Unternehmen, welches seine Investitionen ausschließlich aus selbst erwirtschafteten Mitteln, also aus einbehaltenen Gewinnen, erwerben kann. Es ist daher auf andere Finanzquellen angewiesen. Investmententscheidungen eines Unternehmens können dadurch umgesetzt werden, indem das Unternehmen die Investitionsgüter mit Hilfe von Fremdmitteln finanziert oder die langfristige Nutzung der Investitionsgüter durch Leasing sichert. Heute stehen immer mehr Unternehmen vor der Entscheidung, ob Leasing oder Kauf die wirtschaftlich sinnvollere Finanzierungsform ist. Dabei steht Leasing im Wettbewerb zu anderen alternativen Finanzierungsarten, wie Kreditfinanzierung. In einer Vielzahl von Fällen wird Fremdkapital in Form von Bankkrediten eingesetzt. Diese Finanzierungsmöglichkeit steht gerade für mittelständische Unternehmen jedoch nicht immer in ausreichendem Maße zur Verfügung. Eine mögliche Ursache hierfür ist häufig eine fehlende Sicherheiten für die Hinterlegung von Krediten und eine unzureichende Bonität. Als weitere Finanzierungsmöglichkeit nutzen Unternehmen seit Jahren Leasing als eine zunehmend wichtige Alternative für Investitionen. Inwieweit Leasing im Vergleich zu anderen Beschaffungsarten wie Kauf oder Miete mit unterschiedlichen Finanzierungsformen für den Investor eine vorteilhafte Alternative darstellt, lässt sich nur im individuellen Einzelfall ermitteln. Bei der Entscheidung über Leasing oder Kreditfinanzierung müssen alle Auswirkungen berücksichtigt werden, die diese Beschaffungsformen kennzeichnen.1
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es, zum Verständnis der Finanzierung durch Leasing beizutragen. Hierzu wird dem Leser zunächst ein Überblick über die verschiedenen Finanzierungsalternativen gegeben, um eine Einordnung der beiden
Finanzierungsformen zu ermöglichen. Anschließend werden die Vorteile des Leasings als alternatives Finanzierungsinstrument im Vergleich zur Kreditfinanzierung vor dem Hintergrund der Thematik "Kreditfinanzierung versus Leasing im Vergleich" diskutiert. Anhand der Vorteile der jeweiligen Finanzierungsvariante wird zunächst der qualitative Teilaspekt detailliert aufgeführt und erläutert. Ferner wird der quantitative Gesichtspunkt der Wahl zwischen Leasing und Kreditfinanzierung untersucht. Durch einen Wirtschaftlichkeitsvergleich in Form der Kapitalwertmethode und einen Vergleich der Liquidität werden die finanziellen Unterschiede zwischen den beiden Finanzierungsvarianten verdeutlicht und gewertet. Im weiteren Verlauf der vorliegenden Hausarbeit wird dann zum Hauptteil der Arbeit ein Vergleich zwischen Leasing und Kredit aus Unternehmerperspektive hergestellt. Fragen wie "Welche Finanzierungsalternative ist günstiger?" bzw. "Welche Vorteile verbergen sich hinter den jeweiligen Finanzierungsvarianten?“ werden in diesem Abschnitt hinterfragt. Zum Schluss geht es darum, die qualitativen und quantitativen Faktoren hervorzuheben, die bei der Entscheidung zwischen diesen Finanzierungsoptionen berücksichtigt werden müssen und die bei jeder Entscheidung mit in Erwägung gezogen werden sollten.
2 Leasing
Bei Leasing handelt es sich um eine Finanzierungsmethode, die sehr häufig in Bereichen wie Fahrzeugfinanzierung, Immobilien- und Maschinenfinanzierung in Anspruch genommen wird. Ein Leasingvertrag wird in einer Dreiecksbeziehung zwischen dem Käufer, dem Händler oder Hersteller sowie der Leasinggesellschaft abgeschlossen. Dabei tritt der Leasinggeber als wirtschaftlicher Eigentümer des vermieteten Gegenstandes auf und überlässt dem Leasingnehmer das geleaste Wirtschaftsgut zur Nutzung.2 Nach Annahme des Angebots durch den Leasingnehmer überprüft die Leasinggesellschaft den Vertrag. Im Rahmen dieser Prüfung ermittelt die Leasinggesellschaft die Bonität und Zahlungsfähigkeit des Leasingnehmers. Im Falle eines positiven Prüfergebnisses kauft die Leasinggesellschaft das Gut vom Händler und wird damit zum Eigentümer des Gutes. Der Leasingnehmer darf den Leasinggegenstand dann für eine im Vertrag festgelegte Leasingdauer in Gebrauch nehmen. Zur Zufriedenheit beider Vertragsparteien zahlt dieser für die vertragsgemäße Nutzung des Gutes einen monatlichen Beitrag an den Eigentümer. Nach Ablauf des Vertrages erhält der Vermieter das geliehene Wirtschaftsgut zurück. Allerdings besteht für den Leasingnehmer die Möglichkeit, den Mietgegenstand nach Ablauf der Vertragslaufzeit zu einem ermäßigten Aufpreis zu übernehmen. Auffällig ist, dass Leasingverträge den Mietverträgen in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich sind. Die Verträge unterscheiden sich dahingehend, dass der Leasingnehmer einerseits mehr Haftung für das Wirtschaftsgut trägt, d.h. Wartungs- und Mängelbeseitigungsansprüche als auch Instandhaltungskosten werden auf den Leasingnehmer abgetreten. Andererseits dürfen Änderungen oder Reparaturen während der Leasingdauer nur mit Einverständnis der Leasinggesellschaft vorgenommen werden. Somit kann der Leasingnehmer nur bis zu einem bestimmten Grad frei über das geleaste Wirtschaftsgut verfügen. Für den Besitz des Leasinggegenstandes hat er jedoch die gleichen Rechte und Pflichten, wie wenn es sein eigenes wäre.3
2.1 Historische Begriffsbestimmung und rechtliche Grundlage
Den Begriff "Leasing" hat vermutlich so gut wie jeder bereits gehört. Interessanter ist es, dass es keine klare Definition des Leasings gibt. In Deutschland löste der Ausdruck zunächst eine Menge Missverständnisse aus, die bis heute bestehen geblieben sind. Die Finanzierungs- und Investitionsform wurde in den USA entwickelt. Infolgedessen hat der Ausdruck Leasing, der etymologisch vom englischen Verb „to lease“ = „mieten, pachten“ hergeleitet wird, englische Wurzeln. Der Grund dafür, dass es in der Literatur keine klare Übersetzung des Leasings gibt, liegt darin, dass eine einheitliche, allgemein gültige Begriffsdefinition angesichts der Vielzahl unterschiedlicher Leasingarten schwierig zu finden ist.1 Auch wenn es keine allgemein anwendbare Definition für das Leasen gibt, die alle Formen abdeckt, herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass ein charakteristisches Merkmal jedes Leasingvertrages die entgeltliche Gebrauchsüberlassung eines Gutes ist.2 Und obwohl die meisten Menschen es wahrscheinlich als finanzielle Hilfe auffassen mögen, handelt es sich nicht um einen Kauf, sondern vielmehr um ein Darlehen, das an Bedingungen geknüpft ist und damit einer Alternative zum klassischen Investitionskredit einer Bank. Das Mietrecht nach §535 BGB ist die Rechtsgrundlage, auf der das Leasingverfahren aufgebaut wird und lautet wie folgt: „(1) Durch den Mietvertrag wird der Vermieter verpflichtet, dem Mieter den Gebrauch der Mietsache während der Mietzeit zu gewähren. Der Vermieter hat die Mietsache dem Mieter in einem zum vertragsgemäßen Gebrauch geeigneten Zustand zu überlassen und sie während der Mietzeit in diesem Zustand zu erhalten. Er hat die auf der Mietsache ruhenden Lasten zu tragen.(2) Der Mieter ist verpflichtet, dem Vermieter die vereinbarte Miete zu entrichten“3. So erfüllt Leasing als entgeltliche Nutzungsüberlassung eines Wirtschaftsgutes grundsätzlich den Charakter eines Mietvertrages. Bei der klassischen Vermietung bietet der Entleiher ein ihm bereits gehörendes Wirtschaftsgut zur Nutzung an. Im Gegensatz dazu erwirbt der Leasinggeber den Leasinggegenstand bei einem Leasinggeschäft den Leasinggegenstand erst nach Abschluss des Leasingvertrages.4 Firmen, die Wirtschaftsgüter leasen, mieten daher einen Teil ihres Betriebsvermögens gegen Zahlung von Leasingraten und brauchen daher die Anschaffungskosten für die entsprechenden Investitionsobjekte auch nicht direkt aus eigenen Mitteln oder in voller Höhe zu begleichen.5 Wie bereits zu Beginn des Abschnittes erwähnt, hatte Leasing seinen Ursprung in den USA, wo sich der Leasingmarkt schon früher entwickelt hatte und wo 1952 die erste Leasinggesellschaft, die United States Leasing Corporation, gegründet wurde. Die erste deutsche Leasinggesellschaft, die Deutsche Leasing GmbH entstand am 10. Januar 1962. Seither bieten die Leasinggesellschaften in Deutschland ihre Dienstleistungen an, welche in den unterschiedlichsten Erscheinungsformen und Ausprägungen auftreten.6 Im Folgenden werden die unterschiedlichen Formen des Leasings erläutert. Als übersichtliche Darstellung dient hier die Abbildung 1.
2.2 Formen des Leasing
Für ein besseres Verständnis der Thematik wird im weiteren Verlauf der Arbeit grob auf die bedeutendsten Leasingarten aus Abbildung 1 eingegangen. Das Operate Leasing lässt sich weitgehend mit einer klassischen Miete vergleichen. Die Vertragsdauer ist in der Regel kurz oder unbestimmt mit erleichterter oder jederzeitiger Kündigungsmöglichkeit7. Für einen potenziellen Leasingnehmer steht somit die grundsätzliche Entscheidung über die Investition im Vordergrund. Beim Finanzierungsleasing hingegen ist die Investitionsentscheidung bereits getroffen und der potentielle Leasingnehmer steht vor der Entscheidung, wie er die Investition finanziert. Es handelt sich also um eine Finanzierungsentscheidung. Als klassischer Bezugsmaßstab für die Entscheidung über die Vorteile des Finanzierungsleasings dient in der Regel der fremdfinanzierte Kauf des betreffenden Objektes durch den potentiellen Leasinginteressenten. Je nachdem, welche Vertragspartei über das betreffende Wirtschaftsgut Rechenschaft ablegen muss, ist eine weitere Unterscheidung zwischen Finanzierungsleasing zu beachten. Sowohl für die nach dem HGB erstellte Handelsbilanz als auch für die Steuerbilanz sind die Leasingerlasse der entscheidende Bezugspunkt für die Zuordnung. Dementsprechend werden Leasingverträge, bei denen der Leasinggeber das Wirtschaftsgut in der Bilanz des Leasinggebers auszuweisen hat, als Leasingverträge eingestuft, die dem deutschen Handelsgesetzbuch entsprechen und folglich werden Leasingverträge, bei denen der Lessingnehmer das Wirtschaftsgut in seiner Bilanz auszuweisen hat, als Leasingverträge klassifiziert, die nicht dem deutschen Handelsgesetzbuch entsprechen.8 Eine weitere grundlegende Unterscheidungsgröße für die Klassifizierung der verschiedenen Leasingformen ist die Art des Wirtschaftsgutes, d.h. das Leasingobjekt, für das ein Leasingvertrages abgeschlossen wird. Diese wird in Immobilienleasing und Mobilienleasing untergliedert, wobei die Differenzierung auch die Leasingverordnungen bestimmt wird. Im weiteren Vorgehen kann die Einteilung der Leasingobjekte, insbesondere im Bereich des Mobilienleasings, weiter verfeinert werden, z.B. auf der Grundlage der Vermögensgegenstände, die traditionsgemäß Gegenstand von Leasingverträgen sind. Darunter fallen Industriemechanismen, Büroausstattung, IT- Hardware und Kraftfahrzeuge. Die Erweiterung und Vielfalt des Leasingmarktes zeigt sich auch an Leasingangeboten für ungewöhnliche Wirtschaftsgüter wie Reben oder Pferde. Neuere Entwicklungen wie das Full-Service-Leasing zeigen ebenfalls die Vielsichtigkeit des Leasings.9
Abbildung 1: Leasingformen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: http: //www .online-l ehrbuch-bwl.de/lehrbuch/kap2/l eas/leas. PDF
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1 Vgl. M. Beigler, Analyse der Vorteilhaftigkeit zwischen Leasing und kreditfinanziertem Kauf, Springer Fachmedien Wiesbaden, 2012, S. 15
2 Vgl. M. Beigler, Analyse der Vorteilhaftigkeit zwischen Leasing und kreditfinanziertem Kauf, Springer Fachmedien Wiesbaden, 2012, S. 15
3 von Göler (Hrsg.) / Heiko Ormanschick / § 535 Inhalt und Hauptpflichten des Mietvertrags BGB
4 Vgl. Kratzer J./Kreuzmair B., Leasing in der Theorie und Praxis, Gabler Verlag Wiesbaden, 2002, S. 16
5 Vgl. http://www.online-lehrbuch-bwl.de/lehrbuch/kap2/leas/leas.PDF
6 Vgl. M. Beigler, Analyse der Vorteilhaftigkeit zwischen Leasing und kreditfinanziertem Kauf, Springer Fachmedien Wiesbaden, 2012, S. 1
7 W. Grundmann, Leasing und Factoring, Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2019, S. 8
8 Vgl. M. Beigler, Analyse der Vorteilhaftigkeit zwischen Leasing und kreditfinanziertem Kauf, Springer Fachmedien Wiesbaden, 2012, S. 16 f
9 Vgl. M. Beigler, Analyse der Vorteilhaftigkeit zwischen Leasing und kreditfinanziertem Kauf, Springer Fachmedien Wiesbaden, 2012, S. 16