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Digitalisierung in der Finanzbranche und der Öffentlichen Verwaltung. Begriff, Auslöser und Herausforderungen

©2020 Seminararbeit 20 Seiten

Zusammenfassung

Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Verständnis für den Begriff "Digitalisierung" zu schaffen. Außerdem soll die Arbeit Auslöser, Einflüsse und Herausforderungen der Digitalisierung herausarbeiten. Die erarbeitete Theorie soll anschließend anhand der Branchen "Finanzen" und "Öffentliche Verwaltung" in einen praxisorientierten Zusammenhang gesetzt werden.

Beim Studium der aktuellen Presse ist derzeit häufig der Begriff "Digitalisierung" eines der betrachteten Hauptthemen. Dieses gestiegene Interesse in der Bevölkerung aber auch in Wirtschaft und Politik berechtigt eine genauere Betrachtung des Begriffes sowie der mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen und Herausforderungen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Begründung der Themenstellung
1.2. Zielsetzung dieser Arbeit
1.3. Abgrenzung der behandelten Thematik
1.4. Datenerhebung und -analyse
1.5. Aufbau dieser Seminararbeit

2. Digitalisierung: Begriff, Auslöser und Herausforderungen
2.1. Begriffsdefinitionen: Digitalisierung
2.2. Auslöser der Digitalisierung
2.3. Einflüsse der Digitalisierung
2.4. Herausforderungen der Digitalisierung

3. Digitalisierung in der Finanzbranche
3.2. Definition der Branche
3.3. Auslöser und Einflüsse
3.4. Probleme und Herausforderungen
3.5. Chancen und Risiken

4. Digitalisierung in der Öffentlichen Verwaltung
4.1. Definition der Branche
4.2. Auslöser und Einflüsse
4.3. Probleme und Herausforderungen
4.4. Chancen und Risiken

5. Abschluss

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Interesse am Suchbegriff "Digitalisierung" bei Google Trends

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 1950, 2018, 2060 (Prognose). (Aus: Demografie Portal, 2019)

1. Einleitung

Die folgende Einleitung gibt einen Überblick über die Relevanz des Themas „Digitalisierung“ und beschreibt die Zielsetzung dieser Arbeit. Außerdem grenzt sie das behandelte Themengebiet ein. Es folgt eine kurze Beschreibung der Methodik sowie ein Überblick über den Aufbau der folgenden Seminararbeit.

1.1. Begründung der Themenstellung

Beim Studium der aktuellen Presse ist derzeit häufig der Begriff „Digitalisierung“ eines der betrachteten Hauptthemen. Bei näherer Recherche ist auffällig, dass in den letzten Jahren ein zunehmend gestiegenes Interesse am Begriff der „Digitalisierung“ zu beobachten ist. Bedient man sich der Analyse des Suchbegriffes „Digitalisierung“ über „Google Trends“, so ist im Zeitverlauf zwischen 2009 und 2018 ab dem Jahr 2015, wie in Abbildung 1 ersichtlich, ein rapider Anstieg am Interesse zu erkennen.1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Interesse am Suchbegriff "Digitalisierung" bei Google Trends

Bei der Suche nach dem Schlagwort „Digitalisierung“ auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie findet man 1 526 Beiträge (Stand: 08.12.2019). Schließt man die BMWI-Themenportale mit ein, steigt die Zahl der Beiträge gar auf 2 386 (Stand: 08.12.2019) an.2

Dieses gestiegene Interesse in der Bevölkerung aber auch in Wirtschaft und Politik berechtigt eine genauere Betrachtung des Begriffes sowie den mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen und Herausforderungen.

1.2. Zielsetzung dieser Arbeit

Das Ziel dieser Arbeit ist es, ein Verständnis für den Begriff „Digitalisierung“ zu schaffen. Außerdem soll die Arbeit Auslöser, Einflüsse, Herausforderungen der Digitalisierung herausarbeiten. Die erarbeitete Theorie soll anschließend anhand der Branchen „Finanzen“ und „Öffentliche Verwaltung“ in einen praxisorientierten Zusammenhang gesetzt werden.

1.3. Abgrenzung der behandelten Thematik

Diese Arbeit soll keine Praxisempfehlungen für Unternehmen oder Privatpersonen im Bereich „Digitalisierung“ geben. Es handelt sich außerdem um eine Beschreibung des Begriffs auf hoher Ebene, da aufgrund des weitreichenden Einflusses der Thematik eine detaillierte Betrachtung aller Komponenten den Rahmen dieser Arbeit überschreiten würden.

1.4. Datenerhebung und -analyse

Die Datenerhebung erfolgt hauptsächlich über die Sekundäranalyse durch Literaturrecherche und -analyse. Es wird zunächst die Literatur zu Oberbegriffen durchleuchtet und anhand der gewonnenen Erkenntnisse eine schrittweise Detailierung der Literatursuche durchgeführt.

Zur Veranschaulichung und Begründung der gewonnenen Erkenntnisse werden außerdem Statistiken analysiert. Diese sollen die gewonnen Thesen entweder erhärten oder widerlegen.

1.5. Aufbau dieser Seminararbeit

Diese Seminararbeit ist schematisch in zwei Blöcke aufgeteilt. Zu Beginn wird der Begriff „Digitalisierung“ im Allgemeinen beleuchtet. Hierzu zählen eine Begriffsdefinition und die theoretische Analyse der Auslöser, Einflüsse und Herausforderungen.

Im zweiten Block werden die Finanzbranche und die Öffentliche Verwaltung auf die zuvor erarbeiteten Faktoren der Digitalisierung untersucht. In diesen Kapiteln wird außerdem analysiert, welche Chancen und Risiken die jeweiligen Branchen im Rahmen der Digitalisierung beachten müssen.

Im fünften Kapitel wird ein abschließendes Resümee gezogen.

2. Digitalisierung: Begriff, Auslöser und HErausforderungen

Das folgende Kapitel soll zunächst versuchen den Begriff „Digitalisierung“ zu definieren. Daraufhin sollen Auslöser, Einflüsse und Herausforderungen der Digitalisierung in der Theorie herausgearbeitet werden, welche dann in den folgenden Kapiteln anhand von drei Branchenbeispielen analysiert werden.

2.1. Begriffsdefinitionen: Digitalisierung

Der Begriff „Digitalisierung“ besitzt bei der Betrachtung der Definition eine Vielzahl an Bedeutungen. Im ursprünglichen Sinn meint der Begriff „Digitalisierung“ das Umwandeln von analogen (also z. B. handgeschriebenen Unterlagen) in digitale Formen (z. B. eine Textdatei). Die somit digital gespeicherten Daten lassen sich im Anschluss digital weiterverarbeiten, was in der Regel schneller und flexibler möglich ist als bei analogen Formaten.

Die Weiterverarbeitung erfolgt mithilfe technischer Geräte wie Computern und Smartphones und der Unterstützung von Kommunikationsnetzen und Datenbanken.3

In einer weiteren Betrachtung diente die IT, die als zentraler Faktor der digitalen Welt gilt, zunächst vor allem der Automatisierung und Optimierung von Unternehmen und Privathaushalten. Im 21. Jahrhundert stehen beim Begriff der Digitalisierung jedoch häufig disruptive Technologien, innovative Geschäftsmodelle sowie die Autonomisierung und Individualisierung im Fokus.4

Disruptive Technologien sind zunächst qualitativ schlechter oder funktional spezialisierter als etablierte Technologien. Später gleichen sie sich dann aber an die etablierten Produkte und Dienstleistungen an bzw. übertreffen die Leistung dieser, wodurch sie meist erfolgreicher sind.5 Beispiele disruptive Innovationen sind MP3-Downloads oder Streamingdienste für Musik. Die einstigen Markführer auf dem Musikmarkt, Plattenfirmen und Musikverlage, verzeichneten zwischen 2000 und 2015 einen Rückgang ihrer CD-Verkäufe um 75 Prozent.6

Im Rahmen der Digitalisierung wird auch häufig von der „Digitalwirtschaft“ gesprochen, die ebenfalls hilft, den schwammigen Begriff der „Digitalisierung“ zu definieren. Sie beschreibt die zunehmende und branchenübergreifende Technologisierung der Wirtschaft. Außerdem umfasst sie die Kompetenz von Unternehmen, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln sowie ihre Prozesse und Strukturen zu erneuern. Dadurch soll die Effizienz im Unternehmen gesteigert werden und somit die Wettbewerbsfähigkeit verbessert werden. Für die Digitalwirtschaft wird in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum prognostiziert.7

2.2. Auslöser der Digitalisierung

Die Digitalisierung kann durch verschiedenste Gründe ausgelöst werden. Im Folgenden sollen drei dieser Auslöser kurz erläutert werden und anhand von Beispielen belegt werden. Laut einer Umfrage

2.2.1. Fortschreitender technologischer Wandel

Der erste PC in Desktopbauweise von IBM wurde 1981 im Markt eingeführt und entwickelte sich schnell zum Standard für einen betrieblichen Arbeitsplatz. Schnell danach folgte die Vernetzung der Geräte untereinander und die ersten Notebooks wurden eingeführt. Jedoch verlief diese Entwicklung eher langsam.

Technische und oft disruptive Innovationen haben jedoch in den letzten Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen im Bereich der IT geführt, weshalb der rasant fortschreitende technologische Wandel als einer der Auslöser für die Digitalisierung genannt werden kann.8 Ein Beispiel für die sprunghafte technologische Weiterentwicklung ist das Smartphone. Nachdem Apple im Jahr 2007 sein erstes iPhone vorgestellt hat, haben die Verkäufe von Smartphones die Verkäufe von Desktop-PCs bereits im Jahr 2015, also nach nur acht Jahren, überholt. Unternehmen gehen dazu über, ihre Angebote zunächst für Mobilgeräte zu optimieren.9

2.2.2. Wettbewerbsdruck

In den heutigen Märkten herrscht ein erhöhter Wettbewerbsdruck. Innovationszyklen werden immer kürzer und die Globalisierung führen zu einem intensivierten Wettbewerb. Damit Unternehmen am Markt bestehen können, müssen diese mit der Entwicklung Schritt halten, was wiederum zur Auslösung der Digitalisierung führt. Verpasst ein Unternehmen eine Reaktion auf geänderte Wettbewerbsbedingungen, wird es verdrängt. Ein solches Beispiel ist die Firma Nokia, die am Markt für Mobiltelefone nach der Einführung der ersten Smartphones zu langsam reagierte und innerhalb weniger Jahre aus dem Markt verschwand, obwohl sie diesen lange anführte.10 Digital gestützte Plattformen führen sogar zu „Winner takes it all“-Märkten. Das bedeutet, dass in digital bestimmten Märkten teilweise bereits ab Marktposition Zwei kein rentables Geschäft mehr vorhanden ist.11 Um in Zukunft zu bestehen, ist die Digitalisierung unabdingbar. Daher muss der gestiegene Wettbewerbsdruck zu den Auslösern der Digitalisierung gezählt werden.

2.2.3. Veränderte Kundenbedürfnisse

Durch die Digitalisierung wird die Macht der Kunden gestärkt. Durch die hohe Markttransparenz und den leichten Zugang zu Informationen, sind die Kunden aufgeklärt und erwarten außergewöhnliche Dienstleistungen, welche im Idealfall auf ihren individuellen Wunsch zugeschnitten sind. Infolge dessen gaben bei einer Umfrage vom IBM Institute for Business Value aus dem Jahr 2016 71% der 2151 befragten Führungskräfte an, eine individuell auf den Einzelkunden zugeschnittene Lösung anzubieten. Des Weiteren soll die Kundenbeziehung durch den Einsatz von Technologie gefestigt werden.12 Somit sind veränderte Kundenbedürfnisse sowie die gestiegene Macht der Kunden als Auslöser für die Digitalisierung zu sehen.

2.3. Einflüsse der Digitalisierung

Der folgende Abschnitt beschreibt mögliche Einflüsse der Digitalisierung in verschiedenen Betrachtungsweisen. Zunächst werden Einflüsse auf die Wirtschaft beschrieben, ehe auch die Veränderungen im Alltag der Gesellschaft beleuchtet werden. Abschließend wird kurz erläutert, welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Umwelt hat (Ökologische Einflüsse).

2.3.1. Einfluss auf die Wirtschaft

Neben dem Begriff „Digitalisierung“ fallen in der Wirtschaft häufig weitere Begriffe wie „Industrie 4.0“, „Internet of Things“ oder auch „Vierte industrielle Revolution“. So kann die Digitalisierung neue Geschäftsmodelle ermöglichen, Fertigungsprozesse grundlegend verändern und auch die Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmen sowie mit den Kunden verändern. In den meisten Branchen ist ein Käufermarkt vorhanden, d. h. der Kunde kann aus einer Vielzahl an Angeboten wählen. Unternehmen müssen die Wettbewerbsfaktoren Verfügbarkeit, Qualität, Kosten und Individualität berücksichtigen.13

Auch in Bezug auf die Mitarbeiter hat die Digitalisierung Einfluss. So können junge Arbeitnehmer aufgrund des Fachkräftemangels in der heutigen Zeit aus einer Vielzahl an offenen Stellen auswählen. Oft bevorzugen sie dabei junge Firmen und Start-ups, da diese innovativer erscheinen als etablierte Unternehmen. Außerdem legen viele Bewerber Wert auf Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten und -orte, welche durch die Digitalisierung ermöglicht wurden.14

Die Digitalisierung ist ein entscheidender Treiber einer neuen Arbeitswelt. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen sich stetig weiterbilden, da Wissen schnell veraltet ist. Außerdem müssen Unternehmen das Thema Führung neu überdenken, da durch die Digitalisierung neue Anforderungen wie Offenheit, Agilität, Vernetzung und Partizipation hinzukommen. Dies wiederum führt zu Dynamik und Komplexität und einem Verwischen zwischen Führenden und Geführten.15

2.3.2. Einfluss auf den Alltag der Gesellschaft

Auch auf Privatpersonen und deren Alltag hat die Digitalisierung weitreichenden Einfluss. Erst vor wenigen Jahren gegründete Unternehmen wie Facebook (2004), Twitter (2006) oder auch WhatsApp (2009) sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken.16 Die Anzahl aktiver Facebook-Benutzer hat sich im Zeitraum von Q3/2009 bis zum Q3/2019 von ca. 305 Millionen auf ca. 2,4 Milliarden verachtfacht.17 Dieser Anstieg steht in einem Zusammenhang mit dem Auslöser „Vereinfachter Internetzugang“, da für die Erstellung eines Benutzerkontos bei Facebook neben einem entsprechenden Gerät (z. B. PC oder Handy) lediglich ein Zugang zum Internet benötigt wird. Durch Soziale Netzwerke wie Facebook können sich Menschen aus allen Teilen der Welt miteinander verbinden und ermöglichen somit einen interkulturellen Austausch.

Einen weiteren Einfluss auf das Alltagsleben kann die Digitalisierung durch Robotik und künstliche Intelligenz haben. So können Computer bereits Diagnosepläne für Krebspatienten optimieren.18

Bei einem konsequenten Weiterdenken der Digitalisierung muss zwangsläufig die Integration aller Altersgruppen kritisch hinterfragt werden. So wird häufig zwischen Digital Immigrants und Digital Natives unterschieden. Vor allem für Digital Immigrants kann die Digitalisierung problematisch werden, da sie im Gegensatz zu den Digital Natives nicht mit digitalen Technologien aufgewachsen sind. Bei Betrachtung der derzeitigen Bevölkerungspyramide Deutschlands, ist jedoch auffällig, dass es tendenziell mehr Digital Immigrants als Natives gibt, welche sich erst an neue Technologien gewöhnen müssen.19

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in Deutschland 1950, 2018, 2060 (Prognose). (Aus: Demografie Portal, 2019)

Wie später in der Praxis beschrieben wird, kann es vor allem für die Digital Immigrants bzw. die ältere Generation schwierig werden, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Hier sind Beispiele wie der Umgang mit Smartphones oder auch Online-Banking zu nennen.

2.3.3. Ökologischer Einfluss

Die erhöhte Nutzung digitaler Technologien hat auch Einfluss auf die Umwelt. Die EU veröffentlichte beispielsweise 2011 erstmals eine Liste kritischer Rohstoffe, welche in ihrer aktuellen Fassung insgesamt 27 solcher Produkte beinhaltet. Fast alle der Rohstoffe, die für die Digitalisierung als nötig erachtet werden, befinden sich auf dieser Liste. Allein der zukünftige Bedarf an Lithium übersteigt die heutigen Fördermengen um das Dreifache. Der Abbau der Rohstoffe wirkt sich wiederum direkt negativ auf die Abbauregionen aus, beispielsweise durch ein Absinken des Grundwasserspiegels und daraus resultierenden Dürreperioden.

Auch der Stromverbrauch steigt durch das Fortschreiten der Digitalisierung an. So wird der Verbrauch der Informations- und Kommunikationstechnologie in Deutschland für das Jahr 2025 auf etwa 46 Terrawattstunden, weltweit im Jahr 2030 sogar auf 8000 TWh geschätzt.20

2.4. Herausforderungen der Digitalisierung

Die zuvor genannten Auslöser und Einflüsse der Digitalisierung führen zu diversen Herausforderungen für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Im Folgenden sollen drei solcher Herausforderungen exemplarisch erläutert werden.

3.1.1. Nachhaltigkeit

Wie unter 2.3.3. beschrieben, hat die Digitalisierung einige, negative ökologische Einflüsse. Dennoch besitzt sie Potenzial, um Nachhaltigkeit zu erzeugen. Dies ist der Fall, wenn digitale Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch physische Lösungen ersetzen, wie z. B. die digitale Ansicht eines Dokumentes als PDF, welches dadurch nicht mehr ausgedruckt werden kann. Eine wichtige Herausforderung im Rahmen der Digitalisierung ist, diese nachhaltig zu gestalten, etwa durch das Recycling und energiesparsame Lösungen.21

3.1.2. Kulturwandel in Unternehmen

Die Digitalisierung in Unternehmen erfordert zumeist einen Kulturwandel in ebendiesen.22 Sie erfordert ein Umdenken im Management und den Köpfen der Mitarbeiter. So ist beispielsweise eine funktionale Organisation für die Digitalisierung nicht zielführend.23 Außerdem sind interdisziplinäre und selbstorganisierte Teams ebenso hilfreich wie flache Hierarchien und Agilität im Unternehmen.24 Agilität wiederum darf jedoch nicht nur als Projektmanagement-Methode verstanden werden. Sie muss im gesamten Unternehmen etabliert werden und auf allen Ebenen gelebt werden.25

Führungskräfte müssen kommunikationsstark, einfühlsam und glaubwürdig sein. Außerdem scheint es nötig zu sein, spezielle Rollen für die Digitalisierung zu schaffen – zum Beispiel einen sogenannten Chief Digital Officer (CDO).26 Weiterhin ist der Aufbau einer Geschäftseinheit für Digitale Transformation möglich. Nach einer Umfrage des ITK-Verbandes Bitkom hat jedoch lediglich jedes fünfundzwanzigste Unternehmen eine solche Abteilung. Einen CDO besitzen nur 10% der befragten Unternehmen. Um in der Digitalisierung Erfolg zu haben, müssen Unternehmen digitale Strukturen institutionalisieren und auf allen Ebenen leben.27

[...]


1 „Google Trends“ setzt tatsächliche Suchbegriffe in Relation zum Gesamtvolumen und ermöglicht dadurch einen Schluss auf das Interesse der Suchenden (vgl. Weck, A. 2013)

2 Vgl. o. A. (2019), Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

3 Vgl. Luber, S. / Litzel, N. (2019)

4 Vgl. Bendel, O. (2019)

5 Vgl. Bendel, O. (2019-2)

6 Vgl. Fleig, J. (2017)

7 Vgl. o. A. (2019-4)

8 Vgl. Auth, G. et. al. (2017, S. 937f.)

9 Vgl. Creusen, U. et. al. (2017, S. 6)

10 Vgl. Balthes, G. / Freyth, A. ( S. 4ff.)

11 Vgl. Balthes, G. / Freyth, A. (S.43ff.)

12 Vgl. Dahm, M. / Walther, H. (2019, S. 5)

13 Vgl. Wiegand, B. (2018, S. 2ff.)

14 Vgl. Rövekamp, M. (2016)

15 Vgl. Dahm, M. / Walther, E. (2019, S. 6)

16 Vgl. Herlitschka, S. (2019, S. 23)

17 Vgl. Facebook (2019)

18 Vgl. Rövekamp, M. (2016)

19 Vgl. Laimingas / Böttcher, S. (2017), Siepermann, M. (2018 und 2018-2)

20 Vgl. o. A. (2019-3), Merks, J. (2019), Sühlmann-Faul, F. (2019)

21 Vgl. Sühlmann-Faul, F. (2019)

22 Vgl. Ehlerding, A. / Bräutigam, A. (2014, S. 58), Schmiedinger, C. (2019, S. XX)

23 Vgl. Wiegand, B. (2019, S. 5)

24 Vgl. Schmiedinger, C. (2019, S. XX)

25 Vgl. Brückmann, T. (2019, S. 43)

26 Vgl. Dahm, M. / Walther, E. (2019, S. 7f.)

27 Vgl. Beutnagel, W. (2018, S. 29)

Details

Seiten
20
Jahr
2020
ISBN (eBook)
9783346368751
ISBN (Paperback)
9783346368768
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Internationale Fachhochschule Bad Honnef - Bonn
Erscheinungsdatum
2021 (März)
Note
1,0
Schlagworte
Digitalisierung Definition Einführung Herausforderungen Einflussgebiete Digital Digitale Verwaltung FinTech IoT Internet-Of-Things Industrie 4.0 Internet Globalisierung eGovernment Elektronisch
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