%0 Book %A Felix Hoffmann %D 2008 %C München, Germany %I GRIN Verlag %@ 9783640146840 %T Immanuel Wallerstein - Das moderne Weltsystem %B Darstellung, Debatte und systemtheoretische Überlegungen %R 10.3239/9783640146840 %U https://www.hausarbeiten.de/document/113897 %X Der ersten Teil der Seminarreihe „Europa im globalen Kontext“ ging unter anderem von der Prämisse aus, dass die Geschichte Europas, bzw. Geschichte allgemein, transnational betrachtet werden muss, da der Vergleich von Nationalstaaten als historischen Konstrukten zu unzureichenden Ergebnissen führen muss. [..] Auch Immanuel Wallerstein hat sich in „Das moderne Weltsystem I“2 vom Nationalstaat als Analyseeinheit abgewandt, und an dessen Stelle seine Theorie eines europäischen Weltsystems gesetzt, das sich aus den transnationalen Analyseeinheiten Zentrum, Semiperipherie und Peripherie zusammensetzt. Es sind die wirtschaftlichen und politischen Interaktionen und Interdependenzen dieser drei „Strukturelemente“3, die bei Wallerstein das Weltsystem konstituieren. Alle drei sind mit spezifischen politischen und wirtschaftlichen Strukturen verbunden, die innerhalb des Gesamtsystems komplementäre Funktionen erfüllen, was der Logik einer Nationalgeschichtsschreibung prinzipiell widerspricht. Zunächst möchte ich den Argumentationsgang referieren, in dem Wallerstein die Analyseeinheit des Weltsystems entwickelt. Dabei war die Herausbildung eines spezifisch kapitalistischen Wirtschaftssystems politisch getrennter Einheiten im Gegensatz zu einem einheitlichen Weltreich, von entscheidender Bedeutung für die Entstehung des europäischen Weltsystems des 16. Jahrhunderts. In diesem Sinne blendet Wallerstein politische Einheiten (die oft auch den Anspruch haben, als kulturelle Einheit zu gelten) wie Stämme, Kolonien oder Nationen nicht einfach aus, sondern weist ihnen vielmehr eine spezifische Rolle im Gesamtsystem zu, die es zu analysieren gilt. Ein Ziel der Arbeit soll es sein, die theoretische Struktur des Wallersteinschen Weltsystementwurfs offenzulegen und anhand einiger Beispiele die Funktionsweisen des Weltsystems zu erläutern. Dann werde ich einen kurzen Überblick über James M. Blauts „1492 – The Debate on Colonialism, Eurocentrism, and History“4 geben, um Wallersteins Thesen mit einigen andere Sichtweisen zu kontrastieren. Meiner Ansicht nach fehlt (zumindest bei Blaut) ein gemeinsames theoretisches Grundgerüst in der Debatte um die weltpolitischen, kulturellen und (Makro-)ökonomischen Bedingungen des Aufstiegs Europas im 16. Jahrhundert. Deshalb werde ich anschließend einen kurzen Exkurs in die Systemtheorie, speziell in den systemischen Konstruktivismus Niklas Luhmanns wagen, der einige interessante Parallelen zum Weltsystementwurf Wallersteins aufweist. %K Immanuel, Wallerstein, Weltsystem, Europa, Kontext, Formierung, Europas, Neuzeit %G German