%0 Book %A Cornelius Nohl %D 2008 %C München, Germany %I GRIN Verlag %@ 9783640200931 %T Grundeinkommen – gerecht? %B Das Gerechtigkeitsverständnis Adam Smiths und John Rawls' bezogen auf das Bedingungslose Grundeinkommen %R 10.3239/9783640200931 %U https://www.hausarbeiten.de/document/117744 %X „Ein Gespenst geht um in Deutschland. Eine revolutionäre Idee, die den Sozialstaat vom Kopf auf die Füße stellen würde: ein Grundeinkommen für jeden Staatsbürger und jede Staatsbürgerin ohne Bedarfsprüfung und ohne Arbeitspflicht.“1 Mit diesen Zeilen leitet Reinhard Loske seinen Zeit-Artikel ‚Arbeiten ohne Zwang: Warum ein Grundeinkommen unserer Gesellschaft guttun würde’ ein und reagiert damit auch auf die Äußerung von Norbert Blüm, der eine Woche zuvor in der gleichen Wochenschrift schrieb, dass ein Grundeinkommen für alle ungerecht sei, denn das „‚arbeitslose’ Grundeinkommen, welches Bürgergeld genannt wird, verstößt gegen alles, was wir über Gerechtigkeit und Solidarität gelernt haben. Es kämmt alle über den gleichen Kamm. Das Zeitalter der Gleichmacherei hat begonnen“2. Mit diesem Argument wirft Blüm den Befürwortern des Grundeinkommens vor, den Egalitarismus als Maxime der Gerechtigkeit zu positionieren. Doch welchen Gerechtigkeitsidealen hängen die Verfechter des Grundeinkommens wirklich an? Und inwieweit stehen diese dem Egalitarismus nahe? In der Diskussion um das Grundeinkommen, das bedingungslos an alle Bürger ausgezahlt werden soll, spielt der Begriff der Gerechtigkeit also eine zentrale Rolle. Da das Konzept massiv in Wirtschaftskreisläufe eingreifen und diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nachhaltig verändern würde, kann der ökonomische Aspekt der Idee neben der Gerechtigkeit als zweite zentrale Dimension identifiziert werden. In das daraus entstehende Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Gerechtigkeit wird die vorliegende Arbeit eingebettet. Um die Diskussion über ein Grundeinkommen auf eine fundierte Basis zu stellen, wird der Fokus der Arbeit auf die Konzepte von zwei dem Liberalismus nahe stehenden Personen der Ideengeschichte gesetzt, die auf die heutige Sichtweise des Gerechtigkeitsbegriffs in der Ökonomie wichtigen Einfluss ausüben. Zum einen handelt es sich um die Ansätze von Adam Smith, der sich schon im 18. Jahrhundert ausführlich sowohl mit Moralphilosophie als auch mit zentralen Fragen der Ökonomie beschäftigt hat und auf Grund seiner fundierten ökonomischen Einlassungen als Begründer der modernen Volkswirtschaftslehre gilt. Zum anderen werden die Ideen des erst kürzlich verstorbenen John Rawls, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Paradigmenwechsel hinsichtlich des Gerechtigkeitsbegriffs in der Politischen Philosophie bewirkte, einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bilden. %K Grundeinkommen %G German