%0 Book %A Lisa Sumski %D 2006 %C München, Germany %I GRIN Verlag %@ 9783638460187 %T Venedig als Décadence-Symbol in 'Der Tod in Venedig' von Thomas Mann %R 10.3239/9783638460187 %U https://www.hausarbeiten.de/document/49620 %X „Die Atmosphäre der Stadt, diesen leis fauligen Geruch von Meer und Sumpf, den zu fliehen es ihn so sehr gedrängt hatte, - er atmete ihn jetzt in tiefen, zärtlichen schmerzlichen Zügen. War es möglich, dass er nicht gewusst, nicht bedacht hatte, wie sehr sein Herz an dem allen hing?“ fragt sich Gustav Aschenbach in Thomas Manns „Tod in Venedig“. Und hat er wenig vorher festgestellt, dass „diese Stadt ihm [...] höchst schädlich war“ (43), dass sie ihn krank macht, so siegt im „Streitfall zwischen seelischer Neigung und körperlichem Vermögen“ (46) schnell die innerliche Anziehung über die Vernunft. Damit aber wird Venedig nicht nur zur Endstation seiner Reise, sondern auch zur Endstation seines Lebens. Thomas Mann benutzt Venedig als Folie für den Untergang seines Künstlers, dessen Verfall an einen dionysischen Gott und damit fortschreitender eigener Verfall Zentrum der Novelle stehen. Der Autor greift dabei auf ein Motiv zurück, das um die Jahrhundertwende in der Literatur der Décadence erscheint. Es ist das Bild der „décadenten Stadt Venedig“. Um aber Venedig als Décadence-Symbol zu verstehen, muss man zumindest die Grundmuster der literarischen Décadence kennen. Daher werde ich zunächst einen kurzen Überblick über die literarische Décadence als Literatur des „Verfalls“ geben. Danach werde ich auf die Verwendung Venedigs als literarisches Motiv der „décadenten Stadt“ eingehen und dann überprüfen, wie Thomas Mann das Décadence-Symbol Venedig in seiner Novelle literarisch nutzt. Abschließend werde ich mich der Frage zuwenden, inwieweit dieses literarische Venedig der Décadence der Realität entspricht. %K Venedig, Décadence-Symbol, Venedig, Thomas, Mann, Proseminar, Venedig %G German