TY - BOOK AU - Monika Fraunhofer PY - 2008 CY - München, Germany PB - GRIN Verlag SN - 9783640136650 TI - Brauchen MigrantenInnen ihre Tradition zur Integration? T2 - Eine Auseinandersetzung mit dem Thema am Beispiel türkischer Mitbürger DO - 10.3239/9783640136650 UR - https://www.hausarbeiten.de/document/113216 N2 - Wenn ich gefragt werde, wie Türken hier in Deutschland leben, dann kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen, obwohl mein Nachbarn Atmacan heißen. Sie sind eine junge türkische Familie mit zwei kleinen schulpflichtigen Mädchen. Frau Atmacan geht nur mit Kopftuch und mit langen Mantel vor die Türe, auch wenn sie nur 5 Minuten im Hof Wäsche aufhängt, aus der Küche duftet es immer äußerst lecker, jedoch anders wie bei mir, wenn ich koche. Die Mädchen sagen nichts zu mir, wenn ich mit ihnen sprechen möchte, aber das Ehepaar grüßt mich freundlich. Ich sehe immer wieder andere türkische Personen zu Besuch kommen. Herr Atmacan fährt täglich zur Arbeit, alle sprechen gut deutsch und außerdem haben sie Angst vor meinen kleinen Hund, einem Dackel. Wenn ich mit ihm spazieren gehe, so komme ich in der nächsten Strasse an einer Moschee vorbei, die in letzter Zeit stark in den Medien Schlagzeilen machte, da dort ein Internat für türkische Jugendliche ganz nach alter Tradition eröffnet werden sollte. Gehe ich mit meinem Hund in die andere Richtung so komme ich nach wenigen Metern ebenfalls zu einem großen Mietshaus, in dem nur türkische Familien wohnen und das ein Treffpunkt ist. So gehen an meiner Wohnung öfters Männer mit Kopfbedeckung und Bart vorbei und sie unterhalten sich auf Türkisch. Aber was, kann ich durch all die Beobachtungen und Begegnungen, die der oberflächlich sind schon über meine türkischen Mitbürger sagen? Ich könnte jetzt all die „Auffälligkeiten“ so definieren, dass alle Türken hier so sind und es so sehen, dass sie eigentlich gar nichts mit mir oder dem Land, das ich meine Heimat nenne, zu tun haben wollen. Mein anderer Nachbar tut dies, er spricht von der Familie nur abfällig von den Türken und nennt sie nie bei ihrem Familiennamen, er meint, dass sie doch dort hin zurückkehren sollten, wo sie herkommen sind. Er ist ein sehr unzufriedener, unangenehmer und launischer Artgenosse. Ihn würde ich gerne dorthin schicken, wo er zuvor gewohnt hat. KW - Brauchen, MigrantenInnen, Tradition, Integration, Eigene, Fremde LA - German ER -