TY - BOOK AU - Olaf Schwedler PY - 2009 CY - München, Germany PB - GRIN Verlag SN - 9783640257935 TI - Die 96er Neuordnung der Ausbildungsberufe und ihre Folgen für den Unterricht in den Berufsschulen DO - 10.3239/9783640257935 UR - https://www.hausarbeiten.de/document/121295 N2 - Vor genau 20 Jahre begann ich eine Berufsausbildung zum Industriemechaniker in einem ortsansässigen mittelständigen Unternehmen. Noch gut kann ich mich an die Zeit in der Lehrwerkstatt erinnern, in der ich im ersten Ausbildungsjahr ausschließlich an einem Kastenschloss feilen musste. Anschließend, beginnend mit dem zweiten Lehrjahr wurde ich nach Ausbildungsplan in die Produktion geschickt. Hier erlebte ich erstmals die Ansprüche, wie sie in der Praxis an einen Facharbeiter gestellt wurden. Selbstverständlich wurde mir darüber hinaus Berufsschulunterricht zuteil, den ich nicht lernfeldorientiert, aber abwechslungsreich und kaum unterscheidbar vom Unterricht der vorhergehenden Schulform in Erinnerung habe. Sehe ich zurück, sehe ich Entwicklungen. Deutschland ist wieder eins, viele Menschen haben ein Auto oder ein Mobiltelefon oder beides, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen prägen die kürzere deutsche Vergangenheit. Die Industrie und der Dienstleistungssektor unterlagen und unterliegen Veränderungen, gleichfalls ist es aber auch die Wirtschaft selbst, die Initiator für solche Entwicklungen ist. Schnell lässt sich eine Fragestellung ableiten. Inwieweit beinhalten diese Entwicklungen geänderte Anforderungen an den Facharbeiter und in welcher Form erfolgten Anpassungen an die berufliche Ausbildung? Nach einer ersten Neuordnung von Ausbildungsberufen beginnend 1987, erfolgte eine weitere Novellierung Mitte der 90er Jahre, es hielt ein so genannter Paradigmawechsel in die Berufspädagogik Einzug. Es verstärkte sich die Vorstellung, dass bisherige Ausbildung inhaltlich zu weit von den tatsächlichen Ansprüchen, wie sie in Firmen erwartet werden, entfernt ist. Infolgedessen wurde der Begriff der Handlungsorientierung geprägt, es entstanden didaktische Auffassungen, die die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz als wegweisend für die Anpassung der dualen Ausbildung in den Mittelpunkt stellten. Darüber hinaus erschien die Persönlichkeitsentwicklung und –förderung der Auszubildenden als wichtig. Neuere Didaktiken fordern ganzheitliches Lernen mit schülerorientierter Lernorganisation, aktivitätsfördernde Ausbildungs- und Unterrichtsmethoden und die Vermittlung von Handlungs- und Problemlösungskompetenzen. Diese Veränderungen erfordern sowohl von dem Ausbilder, als auch dem Lehrer in der Berufsschule ein neues Rollenverständnis, eine schülerzentrierte Didaktik zugunsten einer lehrerzentrierten (Jenewein, 2006, 120). KW - Neuordnung, Ausbildungsberufe, Folgen, Unterricht, Berufsschulen, Seminar LA - German ER -