TY - BOOK AU - Martin Latsch PY - 2009 CY - München, Germany PB - GRIN Verlag SN - 9783640277292 TI - Spieltheorien: Das Spiel mit der Wirklichkeit DO - 10.3239/9783640277292 UR - https://www.hausarbeiten.de/document/123172 N2 - „Cogito ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“ formulierte schon Descartes (1641) im Anschluss an seinen radikalen Zweifel der menschlichen Erkenntnisfähigkeit1. Viele Jahre später betrachtete man das Verhalten und Erleben des Menschen sowohl individuell als auch kollektiv lange Zeit lediglich unter dem Hintergrund des Behaviorismus, d.h. menschliches Tun wurde auf zuvor erlernte Reiz-Reaktions-Muster reduziert. Alles innerpsychische sah man als eine „Black Box“, etwas Unerklärliches, der Wissenschaft nicht zugängliches und damit auch nicht Beschreibbares. Im Zuge der kognitiven Wende kehrte man sich von diesem Bild ab und wendete sich dem Wahrnehmen, Denken, Erkennen und Begreifen, kurzum: der Kognition (lat. cognoscere: erkennen) zu und betrachtete den Menschen wieder als kompetenten Informationsverarbeiter fernab einer Maschinenanalogie. Cooley und Mead sind hier als bedeutende Soziologen anzuführen, deren Postulate u.a. die Wende einleiteten. Nach diesen beiden Autoren konstruiert sich das „Selbst“ bzw. die Identität eines Menschen aus kontinuierlicher sozialer Interaktion heraus, indem man die Reaktionen anderer Menschen auf seine eigene Person reflektiert und bewertet. Somit entsteht ein „Selbst“ als Produkt der Gesellschaft und seiner Mitglieder. Die „Black Box“ ist gesprengt – Wahrnehmung, Erkennen und Reflektion hat dieses Konstrukt abgelöst. Auf den Bereich der Spieltheorie, definiert als „Mathematische Theorie von Entscheidungssituationen, bei denen der Nutzen der Handlungen einzelner Individuen von den Handlungen anderer abhängt, so dass diese Interdependenz bei der Entscheidung über individuelle Handlungen zu berücksichtigen ist2“ hat diese Veränderung einen mannigfaltigen Einfluss. So wird das Augenmerk stärker auf individuelle Wahrnehmungs- und Interpretationsprozesse – also Informationsverarbeitungsprozesse – verlagert, welche zu einer rationalen Entscheidung führen (Computermetapher – Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe). KW - Spieltheorien, Spiel, Wirklichkeit LA - German ER -