In dieser Arbeit sollen zuerst die Begriffe und Definitionen herausgearbeitet und erörtert werden, die im Zusammenhang mit empirischen Erhebungen wichtig und notwendig für ein gutes Verständnis sind. Des Weiteren sollen Methoden definiert und erklärt werden, die es für eine erfolgreiche Durchführung einer solchen empirischen Studie braucht. Im Anschluss wird das Fallbeispiel erörtert und analysiert und darauf aufbauend ein Optimierungskonzept erarbeitet. Es wird näher auf die Schwächen der Methodik des Fallbeispiels eingegangen und im Optimierungskonzept werden Ansätze zur Verbesserung dieser gegeben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Problemstellung und Fallbeispiel
2 Theoretische Grundlagen
2.1 Begriffe, Definitionen und Methoden
2.2 Fazit
3 Ist-Analyse und Optimierungsmöglichkeiten
3.1 Darstellung der Vorgehensweise und Durchführung der Ist-Analyse des Fallbeispiels
3.2 Bewertung und Interpretation der Ergebnisse der Analyse des Fallbeispiels
3.3 Darstellung von Handlungsvorschlägen und Alternativen Vorgehensweisen
4 Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
In dieser Arbeit sollen zuerst die Begriffe und Definitionen herausgearbeitet und erörtert werden, die im Zusammenhang mit empirischen Erhebungen wichtig und notwendig für ein gutes Verständnis sind. Des Weiteren sollen Methoden definiert und erklärt werden, die es für eine erfolgreiche Durchführung einer solchen empirischen Studie braucht. Im Anschluss wird das Fallbeispiel erörtert und analysiert und darauf aufbauend ein Optimierungskonzept erarbeitet. Es wird näher auf die Schwächen der Methodik des Fallbeispiels eingegangen und im Optimierungskonzept werden Ansätze zur Verbesserung dieser gegeben.
1.2 Problemstellung und Fallbeispiel
Dieser Arbeit soll folgendes Fallbeispiel zugrunde liegen:
Eine Forscherin will anhand einer empirischen Untersuchung feststellen, welche Rolle der Gedanke der Nachhaltigkeit beim Kauf von Spielzeug für die Käufer in Deutschland hat. Dazu entwickelt sie einen Fragebogen und stellt ihn ins Internet. Alle Kontakte im persönlichen Netzwerk der Autorin werden gebeten, den Fragebogen auszufüllen und die Internetadresse weiterzugeben. 505 Antworten liegen schließlich vor.
Im Anschluss an die Definition der relevanten Begriffe soll hierauf aufbauend nach eingehender Analyse der Methodik der Befragung ein Optimierungskonzept erarbeitet werden, um die Vorgehensweise der Forscherin im Fallbeispiel für die Zukunft zu verbessern.
2 Theoretische Grundlagen
In diesem Kapitel werden zunächst die wichtigsten Aspekte einer Befragung herausgearbeitet. Im Anschluss daran sollen die relevanten Begriffe kurz definiert und die benötigten Methoden und Instrumente vorgestellt werden.
2.1 Begriffe, Definitionen und Methoden
„Die richtige Antwort, mein lieber Watson, erhalten Sie nur, wenn Sie die richtige Frage stellen. “
Der Autor legt Sherlock Holmes dieses Zitat in den Mund, um die Leser in die Irre zu führen und die Kontextabhängigkeit und Bedeutung der richtigen Formulierung von Fragen hervorzuheben.1 Er möchte damit einerseits betonen, dass es sehr wichtig ist, die Umstände und den Kontext zu kennen, in denen beispielsweise dieses Zitat steht. Wäre hier nur ein Wort anders, nämlich „Watson", dann würde man dieses Zitat niemals so automatisch Sherlock Holmes zuordnen. Dieses Zitat jedoch stellt durch die namentliche Erwähnung des Assistenten Watson beim Leser unwillkürlich die Verknüpfung mit Sherlock Holmes her. Durch die direkte vertrauensvolle Anrede „mein lieber" suggeriert man dem Leser, dass es sich hier tatsächlich um Sherlock Holmes als Sprecher handelt.
In Bezug auf die im Folgenden aufgeführten Voraussetzungen für erfolgreiche Befragungen ist jedoch vor allem die zweite Aussageabsicht dieses Zitates wichtig und zwar die Aussage, dass es nur möglich ist, richtige und damit verwertbare Antworten zu bekommen, indem man die Fragen korrekt formuliert und sie dem Befragten richtig vermittelt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Techniken. Früher wurden die benötigten Daten allesamt in mühsamer Einzelarbeit mittels Papierfragebögen oder persönlichen Interviews erhoben. Heutzutage ist es dank computergestützter Technologien um Einiges einfacher und auch für Privatpersonen ohne großes Budget möglich, aussagekräftige und verwertbare Ergebnisse mittels Online-Befragungen zu erhalten. Diese neuen Möglichkeiten haben nach Kuckhartz mindestens vier Varianten.2 Im Fallbeispiel wurden die ersten drei Varianten, die aus E-Mail Befragungen oder OnlineBefragungen mit E-Mail Antwort bestanden hätten, nicht ausgeführt, sondern es wurde Variante vier gewählt. Hierbei handelt es sich um eine Online-Befragung mittels Fragebögen, wobei die Antworten nicht per Mail versendet, sondern zentral in einer Datenbank gespeichert werden.
Auch die mittels dieser Fragebögen durchgeführte empirische Erhebung gilt es näher zu betrachten und zu definieren. Das Wort „empirisch" stammt aus dem Griechischen und bedeutet „auf Erfahrungen beruhend".3 „Die Erfahrungen und sich hieraus ableitende weitergehende Erkenntnisse werden vor dem Hintergrund des bisherigen Wissens ausgewertet, interpretiert und ‘weitererzählt’”.4
Bei einer empirischen Erhebung ist wie oben beschrieben die Fragestellung essentiell, um eine Grundlage für die folgenden Schritte zu haben. Die anschließende Datenerhebung via Fragebogen sollte zudem gewisse Gütekriterien erfüllen: Objektivität, Reliabilität und Validität.5
Unter Objektivität versteht man generell die Anwenderunabhängigkeit. Das bedeutet, dass das Ergebnis einer Messung nicht abhängig von demjenigen sein sollte, der die Messung durchführt. Bezogen auf Tests sollten die drei Ebenen Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität gewährleistet werden.6
Die Reliabilität ist „ein Maß für die Zuverlässigkeit eines Tests, das heißt für seine Messgenauigkeit"7 Hier wäre die perfekte Reliabilität also die hundertprozentige Zuverlässigkeit eines Tests. Dies ist in der Praxis faktisch nie der Fall, da immer Personen beteiligt sind, die Auswirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Nervosität unterliegen. Auch die Messinstrumente und Geräte können technischen Störungen oder Ungenauigkeiten unterliegen. Daher wird ein „Korrelationskoeffizient als ein Maß für die Höhe des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen verwendet"8
Das dritte Gütekriterium - die Validität - ist gleichzeitig auch das wichtigste. Denn es prüft, ob „ein Test auch das misst, was er messen soll".9 Hier gibt es wiederum verschiedene Unterkategorien, die gemessen werden können, nämlich die Inhaltsvalidität („face validity"), die Kriteriumsvalidität und die Konstruktvalidität. Die Inhaltsvalidität fragt danach, ob der Test inhaltlich logisch ist und auch danach fragt, was die Vorgabe ist. Die Kriteriumsvalidität prüft, „in welchem Grad die mit einem Messinstrument erzielten Resultate mit anderen relevanten Merkmalen [...] in einem statistisch messbaren Zusammenhang stehen”.10 Das Kriterium der Konstruktvalidität gilt für einen Test, wenn die Messinstrumente für den Test brauchbar für die Auswertung sind.11
Ein weiterer essentieller Begriff, den es für die spätere Analyse des Fallbeispiels zu definieren gilt, ist die Stichprobe und damit einhergehend die Repräsentativität und Genauigkeit von Stichproben. Aufgrund des Mangels an Möglichkeiten, die Gesamtpopulation einer relevanten Zielgruppe zu befragen, muss eine Stichprobe "also eine Teilmenge von N Untersuchungseinheiten aus der Population” ausreichen.12 Aufgrund der Ergebnisse der Befragung dieser Stichprobe, können Rückschlüsse auf die Merkmalsverteilung der Gesamtpopulation geschätzt werden. Dies kennt jeder schon aus dem täglichen Leben, etwa von Wahlumfragen.13 Dort wird bei der „Sonntagsfrage" nicht ganz Deutschland, sondern nur ein Bruchteil der Wähler zur momentanen Stimmungslage befragt.
Diese Stichproben müssen natürlich gewisse Kriterien erfüllen, um ein repräsentatives Untersuchungsergebnis liefern zu können. Die Zufallsstichprobe stellt sicher, "dass alle Elemente die gleiche Chance haben, in die Stichprobe zu kommen, und keine systematischen Auswahlfehler gemacht werden.”14 Der Vollständigkeit halber sollen hier auch die verschiedenen Arten der Zufallsstichprobe kurz aufgeführt werden. Es ist zu unterscheiden in die einfache Zufallsstichprobe, die geschichtete, die mehrstufige, die mehrphasige Zufallsstichprobe sowie die Klumpenstichprobe.15
Im Gegensatz zur Zufallsstichprobe ist die sogenannte Ad-hoc Stichprobe nicht repräsentativ, denn hierbei werden "Personen schlicht nach Verfügbarkeit oder freiwilliger Teilnahme in die Untersuchung aufgenommen”16 Dies ist für die Ersteller der Umfrage oder des Tests zwar praktisch, da es wenig Aufwand erfordert, aber es ist in keiner Weise repräsentativ und stellt die "Generalisierbarkeit und die externe Validität der Ergebnisse in Frage”.
Für die Genauigkeit von Stichprobenwerten muss die Repräsentativität als Voraussetzung gegeben sein, damit die Ergebnisse verallgemeinert werden können. Es ist dann möglich, mathematisch die Genauigkeit zu bestimmen. Diese kann auf zwei Weisen angegeben werden: Entweder "indem man ein Maß für die Variabilität von Mittelwertschätzungen bestimmt oder indem man ein so genanntes Vertrauensintervall berechnet, in welchem der Populationswert mit einer genau definierten Sicherheit liegt.”18 Die Ausführung dieser Berechnungen würde jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen.
2.2 Fazit
Aus dieser Darstellung der relevanten theoretischen Hintergründe lassen sich die wichtigsten Merkmale herauslesen, die es anhand des Fallbeispiels zu prüfen gilt. Das sind die Art und Weise der Fragestellung, die Erfüllung der Gütekriterien sowie die Repräsentativität der Stichproben.
[...]
1 Porst, Rolf. Fragebogen: Ein Arbeitsbuch. 2. Auflage. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009.
2 Kuckartz, Udo. Evaluation online: Internetgestützte Befragung in der Praxis. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2008. (S. 58)
3 Duden online. Stichwort: Empirisch. Unter: https://www.duden.de/rechtschreibung/empirisch; (Abgerufen am 20.01.2018)
4 Aeppli, Jürg; Gasser, Luciane; Gutzwiller, Eveline; Tettenborn, Annette. Empirisches wissenschaftliches Arbeiten. Ein Studienbuch für die Bildungswissenschaften. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2014. (S.35)
5 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.60)
6 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.60f)
7 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.61)
8 Aeppli, Jürg; Gasser, Luciane; Gutzwiller, Eveline; Tettenborn, Annette. Empirisches wissenschaftliches Arbeiten. Ein Studienbuch für die Bildungswissenschaften. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2014. (S.140)
9 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.62)
10 Aeppli, Jürg; Gasser, Luciane; Gutzwiller, Eveline; Tettenborn, Annette. Empirisches wissenschaftliches Arbeiten. Ein Studienbuch für die Bildungswissenschaften. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2014. (S.140f)
11 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.62)
12 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.93)
13 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.93f)
14 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.95)
15 Stier, Winfried. Empirische Forschungsmethoden. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 1996. (S.127)
16 17 18 Beller, Sieghard. Empirisch forschen lernen. Konzepte, Methoden, Fallbeispiele, Tipps. Hogrefe, Bern, 2016. (S.98)