2.1 Lebenslanges Lernen
Noch bis vor drei Jahrzehnten war unser Leben eingeteilt in eine Phase des Lernens und eine Phase des Arbeitens. Grundlegendes Wissen und bestimmte Fähigkeiten erwarb man in der Schule oder der Universität. Praktische Erfahrungen dagegen sammelte man im späteren Berufsleben. Diese „alte“ Wirtschaft hat längst ausgedient. Sie wurde von der neuen, digitalisierten Wirtschaft abgelöst. Somit hat sich auch der Weg der Karriereplanung grundlegend geändert. Wer heute erfolgreich sein will, muss sein Grundwissen ständig erneuern, um der Herausforderung der sich rasant wandelnden Gesellschaftsstrukturen gerecht zu werden.
„Akademiker nehmen fälschlicher Weise an, dass sie mit ihrem
Hochschulabschluss für das nächste Jahrzehnt ausgelernt haben.
Wenn überhaupt, ist ihr Wissen höchstens in den nächsten zehn
Sekunden aktuell. Nach dem Abschluss eines vier Jahre dauernden
naturwissenschaftlichen oder technischen Universitätsstudiums ist
bereits die Hälfte des Gelernten überholt.“
(Richard Soderberg, Technological University)4
In meinem Studium der Verlagsherstellung konnte ich am eigenen Leib erfahren, wie wahr diese These von Soderberg ist. Im Fach Informatik galt es, als Semesterabschlussleistung ein Programm mit der Programmiersprache Turbo Pascal zu erstellen. Längst verwendete zu diesem Zeitpunkt kaum mehr ein Programmierer dieses, zu jener Zeit schon fossile, Programm. Java, C++ und HTML hatten das alte Pascal abgelöst. In diesem Beispiel liegt für mich zugleich auch die Schwierigkeit der Umsetzung einer fortwährend aktuellen
Hochschulbildung. Hier bedarf es eines Umdenkes nicht nur aus Sicht der Professoren, sondern vor allem auch aus Sicht der Lernenden.
In den folgenden Kapiteln meiner Abhandlung werde ich auf dieses Thema noch näher eingehen.
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung
2 Ausgangslage
2.1 Lebenslanges Lernen
2.2 Multimedia und Medienkompetenz
3 Die neuen Medien und ihre Nützlichkeit für das Studium
3.1 Der Einfluss neuer Medien auf den Wissenserwerb
3.2 Der Einfluss neuer Medien auf die Motivation zum Lernen
4 Die Entwicklung neuer Lehr- und Lernkonzepte
4.1 Vernetzung durch Internet und Intranet
4.2 Lernsoftware und Lehrsoftware
5 Konsequenzen für Bildungseinrichtungen
6 Schlussbemerkungen
Anhang
Literaturverzeichnis
Quellennachweis