Das Franco-Regime endete mit dem Tod des Diktators am 20. November 1975. Bei-nahe überraschend lenkte Juan Carlos von Spanien sein Land in eine Demokratie. Um diesen Weg gehen zu können stellte er das Primat einer geeinten Nation auf, denn Bürgerkrieg und Diktatur spalteten das Land in zwei Hälften. Der Preis für die Einheit der Nation war die Nichtaufarbeitung von Diktatur und Bürgerkrieg. So kann in Spanien, auch heute noch, nicht von einer aufgearbeiteten Situation gesprochen werden. Die Aufarbeitung des Franco-Regimes beginnt erst. Die Tendenzen der letzten Jahre lassen aber optimistisch in die Zukunft blicken.
Frankreich stand wenige Jahrzehnte früher vor einer ähnlichen Aufgabe. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Frankreich frei, aber durch seine geteilte Rolle während der Besatzung durch Nazideutschland, ging auch hier ein tiefer Riss durch die Bevölkerung. Auf der einen Seite Widerstandskämpfer und Opfer der deutschen Besatzer, wie französischer Kollaborateure, auf der anderen Seite eben diese Kollaborateure, Anhänger des Vichy-Frankreichs.
Wie in Spanien, nach dem Tod Francisco Francos, war in Frankreich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Einheit der Nation das wichtigste Ziel. In beiden Fällen auf Kosten einer Aufarbeitung der Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Einleitung
2.1 Historischer Hintergrund in Spanien
2.2 Historischer Hintergrund in Frankreich
2.3 Zwischenfazit
3. Der Übergang in eine demokratische Staatsform und das Primärziel der Einheit der Nation
3.1 Charles de Gaulle
3.2 Juan Carlos I
3.3 Zwischenfazit
4. Der Übergang in Frankreich und der Umgang mit der Geschichte bis heute
4.1 Vier Phasen der Aufarbeitung nach Henry Rousso
4.2 Der Papon- und der Barbie-Prozess
5. Die Transición in Spanien
6. Vergangenheitskultur im heutigen Spanien
6.1 Gedenken an den Bürgerkrieg während der Franco Diktatur
6.2 Ein neuer Umgang mit der Vergangenheit
6.2.1 Die ARMH
6.2.2 Das Gesetz der historischen Erinnerung
6.2.3 Richter Baltasar Garzón
7. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis