Die Sprachsituation in der deutschen Schweiz wird gemeinhin als mediale Diglossie bezeichnet: „Man schreibt Standardsprache, man spricht Mundart“ (Sieber/Sitta 1986, 20). Eine Ausnahme von dieser vereinfachten Regel ist die Schule. Dort wird Hochdeutsch1 mündlich gelernt und verwendet. Wie in der Schule Standardsprache und Mundart nebeneinander benutzt werden und welche Probleme dabei entstehen, ist Thema dieser Arbeit. Zuerst wird der Blick auf die allgemeine Sprachsituation gerichtet, danach spezifisch auf die Schulen. Dabei steht die Frage, wie die Schule die negative Einstellung vieler Deutschschweizer2 zur Standardsprache fördert oder gar entstehen lässt, im Zentrum. Auch ein Thema ist, wie das Hochdeutsch, das den Schülern vermittelt wird, aussieht.
Da in diesem Bereich gegenwärtig viele neuere Entwicklungen im Gange sind, wird am Schluss auch noch auf aktuelle Projekte an den Schulen im Kanton Basel-Stadt eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Diglossiesituation in der Deutschschweiz
2.1. Verwendungsweisen von Mundart und Standardsprache
2.2. Einstellungen gegenüber Mundart und Standard
3. Der Erwerb des Standarddeutschen
3.1. Ungesteuerter Spracherwerb
3.2. Gesteuerter Spracherwerb
3.3. Standarddeutsch als Fremdsprache?
4. Mundart und Standard in den Schulen
4.1. Institutionelle Vorgaben und deren Umsetzung
4.2. Verwendungsweise von Standardsprache in den Schulen
4.3. Einstellungen der Schüler gegenüber Mundart und Standard
4.4. Wie lassen sich diese Einstellungen erklären?
4.5. Fremdsprachige Kinder
4.6. Die Standardsprache der Schule
4.6.1. Schweizerisches Standarddeutsch
4.6.2. Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit
5. Aktuelle Entwicklungen
5.1. Das Projekt Standardsprache im Kindergarten im Kanton Basel-Stadt
5.1.1. Methode
5.1.2. Ergebnis
5.2. Absichtserklärung des Erziehungsdepartements Basel-Stadt
6. Schluss
Bibliographie