Das Ziel dieser Seminararbeit ist es, anhand des Vergleiches der literarischen textuellen Vorlage und ihrer Literaturverfilmung Abweichungen bzw. Unterschiede zwischen diesen zwei Medien festzustellen.Bei der Feststellung der Abweichungen werden folgende Analysepunkte berücksichtigt: Handlungsablauf, Handlungszeit, Handlungsort, Figuren, Sprache, Geräusche und Musik. Bevor die beiden Medien (Text und Film) verglichen werden, werden in den ersten acht Kapiteln die Begriffe und Methoden der Filmanalyse genauer erklärt und mit Beispielen aus dem Film The Reader (Der Vorleser) belegt, um die charakteristischen Merkmale des Mediums Film hervorzuheben. Dannach folgt der direkte Vergleich der beiden Medien nach den oben angeführten Analysepunkten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einstellungsgröße
2.1. Detail
2.2. Groß
2.3. Nah
2.4. Amerikanisch
2.5. Halbnah
2.6. Halbtotal
2.7. Total
2.8. Weit
3. Einstellungsperspektive
2.1. Normalsicht
2.2. Froschperspektive
2.3. Vogelperspektive
4. Objektbewegungen
5. Montage
6. Sequenzen
7. Zeichensysteme im Bild
7.1. Mimik
7.2. Gestik
8. Wort-Bild-Verbindungen
8.1. ON-Ton
8.2. OFF-Ton
9. Das Erzählen in Literatur und Film.
10. Arten der Literaturverfilmung
11. Vergleich der textuellen Vorlage Der Vorleser und der Verfilmung The Reader
11.1. Handlung
11.2. Zeit
11.3. Ort
11.4. Sprache
11.5. Figuren
11.6. Geräusche und Musik
11.7. Motivik
12. Schlussfolgerung
13. Literaturverzeichnis/Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Das Ziel dieser Seminararbeit ist, anhand des Vergleiches der literarischen textuellen Vorlage und ihrer Literaturverfilmung Abweichungen bzw. Unterschiede zwischen diesen zwei Medien festzustellen. Da der geschriebene Text als Basis für die Entstehung eines Films verwendet wird, wird er weiterhin als das bessere und überlegenere Medium gesehen. Dennoch sollte die Rolle des Films als Medium nicht unterschätzt werden. Deshalb ist ein weiteres Ziel dieser Seminararbeit, die Literaturverfilmung als ein gleichwertiges Medium zum literarischen Text darzustellen. Die Literaturverfilmung kann nach Bohnenkamp als Prozess und Produkt der Umsetzung eines schriftsprachlich fixierten Textes in das audiovisuelle Medium des Films oder als Reproduktion einer literarischen Quelle bzw. als Umsetzung des literarischen Stoffes gesehen werden.[1] Bei der Feststellung der Abweichungen werden folgende Analysepunkte berücksichtigt: Handlungsablauf, Handlungszeit, Handlungsort, Figuren, Sprache, Geräusche und Musik. Bevor die beiden Medien (Text und Film) verglichen werden, werden in den ersten acht Kapiteln die Begriffe und Methoden der Filmanalyse genauer erklärt und mit Beispielen aus dem Film The Reader (Der Vorleser) belegt, um die charakteristischen Merkmale des Mediums Film hervorzuheben. Dannach folgt der direkte Vergleich der beiden Medien nach den oben angeführten Analysepunkten.
2. Einstellungsgröße
Die Einstellungsgröße bezieht sich auf die gezeigte „Größe“ des Objektes bzw. der Person oder des Gegenstandes. Sie wird durch die Wahl des Objektivs und den Abstand der Kamera zum Objekt bestimmt.[2] Nach Knut Hickethier werden acht Einstellungsgrößen unterschieden: Detail, Groß, Nah, Amerikanisch, Halbnah, Halbtotal, Total und Weit.[3]
2.1. Detail
Beim Detail wird, wie der Name schon sagt, ein Detail bzw. ein kleiner Ausschnitt eines Gegenstandes oder eines Menschen gezeigt. Dank dieser Nähe zum Gegenstand bzw. Menschen bauen die Zuschauer ein vertrautes, intimes Verhältnis auf. Den Zuschauern wird ein Gefühl der Intimität vermittelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2. Groß
Bei der Groß-Einstellung, die auch als Close-Up bezeichnet wird, wird der Mensch von den Schultern aufwärts gezeigt, wie beim Paßfoto. Diese Einstellung wird häufig bei Situationen verwendet, in denen die Akteure in ein Gespräch verwickelt sind, um die Mimik im Gesicht zu zeigen.
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2.3. Nah
Die Nah-Einstellung umfasst den Hintergrund, vor dem sich die Person bewegt bzw. befindet, dennoch steht der Kopf der Person weiter im Mittelpunkt. Da bei dieser Einstellung der Oberkörper zu sehen ist, wird sie auch Head & Shoulder genannt.[4] Hierbei ist auch die Kleidung wie auch Schmuck, Kopfbedeckung usw. zu sehen, welche die Person zusätzlich charakterisieren können. Diese Einstellung stellt die mimische Handlungsebene dar.[5]
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2.4. Amerikanisch
Diese Einstellung ist ein „Zwichending“, zwischen Nah und Halbnah. Sie zeigt eine Person bis unterhalb der Hüften. Somit kann auch die Umgebung der Person dargestellt werden. Dank dieser Einstellung können die Zuschauer die Bewegungen der Arme und Hände verfolgen. Diese Einstellung stellt die gestische Handlungsebene dar.[6]
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2.5. Halbnah
Die Halbnah-Einstellung zeigt den Menschen von den Knien aufwärts. Sie stellt eher die Umgebung, den Raum in dem sich die Person befindet, sowie die Gesprächssituation in den Vordergrund.
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2.6. Halbtotal
Mit der Halbtotal-Einstellung wird versucht, eine Distanz der Zuschauer zum Geschehen zu schaffen. Die Gestik tritt in den Vordergrund und die Menschen oder Gegenstände werden in einer Umgebung dargestellt, die sie und ihre Situation (Situation, in der sie sich befinden) charakterisiert. Dabei füllt die Person das Bild komplett aus und kann eine Person einführen oder begleiten.
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[1] Einführung in die Theorie und Praxis der Literaturverfilmung auf http://www.mediaculture-online.de
[2] vgl. Wowra, John-Patrick: Computerunterstützte Filmanalyse (Bachelorarbeit)
[3] vgl. Hickethier, Knut: Lexikon der Grundbegriffe der Film- und Fernsehsprache. In: Joachim Paech (Hrsg.): Film- und Fernsehsprache. Texte zur Entwicklung, Struktur und Analyse der Film- und Fernsehsprache. 2. Auflage, Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt a. M./Berlin/München 1978. S. 45-57. auf http://www.mediaculture-online.de
[4] vgl. Computerunterstützte Filmanalyse
[5] Lexikon der Grundbegriffe
[6] Lexikon der Grundbegriffe