Unter dem Einfluss ökonomischer, sozialer, kultureller und politischer Veränderungen haben sich die Lebensformen unter den Bürgern in Mitteleuropas in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbstverständliche Heirat und die Familiengründung gehören nicht mehr in das zeitgenössische Denken. Ehe und Elternschaft werden nun nicht mehr als Lebensperspektiven verstanden, sondern viel mehr als sogenannte Lebensentwürfe oder Entscheidungen. Monogame Familien von Frau und Mann verlieren zunehmend ihren traditionellen Status und Stellenwert. Diese Veränderungen wirken sich auf die deutsche Politik und andere Bereiche unseres Lebens nicht gerade familienfreundlich aus. Erhebungen und Untersuchungen berichten davon, dass die Zahl der Alleinerziehenden Väter und Mütter steigt.1 Diese Familienform scheint in dem anbrechenden 21. Jahrhundert sehr verbreitet zu sein. Eine Schwierigkeit, mit der gerade diese Elternteile zu kämpfen haben ist die Armut, denn laut Statistiken sind alleinerziehende Eltern mehr als die anderen Familienformen von Armut betroffen und haben es meist auch sehr schwer, aus dem sozialen Teufelskreis herauszukommen.2
Das Thema, das ich in dieser Hausarbeit näher beleuchten werde, ist die Armut von Alleinerziehenden in Deutschland. Insgesamt werde ich mich an folgende Fragestellung halten: „Was ist die Hauptursache der zunehmenden Verarmung alleinerziehender Eltern?“
Ich beginne mit einer Definition des Begriffes Alleinerziehend und gehe dann auf die meist-vertretenen Formen Alleinerziehender ein, um zu klären, ab wann man als Alleinerziehender gilt. Dann stelle ich die Situation von 2012 vor, die sich bis heute nicht wesentlich verändert haben kann. Weiter untersuche ich die Definition von Armut und die
Ursachen der Armut bei Alleinerziehenden. Abschließend werde ich einige Lösungsvorschläge aufgreifen, wie dieses Problem angegangen werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Wer ist „Alleinerziehend“?
2. Alleinerziehende
3. Probleme bei Alleinerziehenden
4. Was ist Armut?
5. Ausblick
6. Lösungsvorschläge
7. Fazit
Einleitung
Unter dem Einfluss ökonomischer, sozialer, kultureller und politischer Veränderungen haben sich die Lebensformen unter den Bürgern in Mitteleuropas in den vergangenen Jahren erheblich verändert. Die noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbstverständliche Heirat und die Familiengründung gehören nicht mehr in das zeitgenössische Denken. Ehe und Elternschaft werden nun nicht mehr als Lebensperspektiven verstanden, sondern viel mehr als sogenannte Lebensentwürfe oder Entscheidungen. Monogame Familien von Frau und Mann verlieren zunehmend ihren traditionellen Status und Stellenwert. Diese Veränderungen wirken sich auf die deutsche Politik und andere Bereiche unseres Lebens nicht gerade familienfreundlich aus. Erhebungen und Untersuchungen berichten davon, dass die Zahl der Alleinerziehenden Väter und Mütter steigt.[1] Diese Familienform scheint in dem anbrechenden 21. Jahrhundert sehr verbreitet zu sein. Eine Schwierigkeit, mit der gerade diese Elternteile zu kämpfen haben ist die Armut, denn laut Statistiken sind alleinerziehende Eltern mehr als die anderen Familienformen von Armut betroffen und haben es meist auch sehr schwer, aus dem sozialen Teufelskreis herauszukommen.[2]
Das Thema, das ich in dieser Hausarbeit näher beleuchten werde, ist die Armut von Alleinerziehenden in Deutschland. Insgesamt werde ich mich an folgende Fragestellung halten: „Was ist die Hauptursache der zunehmenden Verarmung alleinerziehender Eltern?“
Ich beginne mit einer Definition des Begriffes Alleinerziehend und gehe dann auf die meist-vertretenen Formen Alleinerziehender ein, um zu klären, ab wann man als Alleinerziehender gilt. Dann stelle ich die Situation von 2012 vor, die sich bis heute nicht wesentlich verändert haben kann. Weiter untersuche ich die Definition von Armut und die Ursachen der Armut bei Alleinerziehenden. Abschließend werde ich einige Lösungsvorschläge aufgreifen, wie dieses Problem angegangen werden könnte.
1. Wer ist Alleinerziehend?
Laut dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes 2009 gelten Personen, die außerhalb einer Ehe oder ohne Lebenspartner mit einem Kind unter 18 Jahren zusammen leben, als alleinerziehende. Dabei ist es nicht wichtig, ob juristisch ein Sorgerecht vorhanden ist oder nicht. Auch zwischen leiblichen Kindern, Pflege-, Stief- oder Adoptivkindern wird nicht unterschieden. In der folgenden Graphik ist der Anteil der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahre dargestellt.[3]
In Deutschland ist laut Stiehler etwa jede dritte Frau, die im Laufe ihres Lebens mindestens einmal alleinerziehend. Dagegen ist nur jeder 20. Vater unter den gleichen Voraussetzungen alleinerziehend.[4] Insgesamt ist etwa jede fünfte Familie in Deutschland eine Ein-Eltern-Familie. Dieser Anteil hat sich seit den 70er Jahren sogar verdoppelt. Die Tendenz in der Zukunft wird als weiter steigend betrachtet. Beispielsweise waren es 1996 schon 1,3 Millionen Mütter und Väter, die minderjährige Kinder ohne Partner großzogen. Heute sind es bereits 1,6 Millionen. Der Anteil der Alleinerziehenden in den neuen Bundesländern ist mit 26% gegenüber den alten Bundesländern signifikant hoch und liegt bei 18%. Insgesamt leben in Einelternfamilien etwa 17% aller Kinder. Vor 10 Jahren waren es noch 13,5%.
Alleinerziehende, auch Ein-Eltern-Familien genannt, unterliegen besonderen Bedingungen bei den Einkommens- und Lebensverhältnissen.[5] Alleinerziehende Väter geben ihre Berufstätigkeit normalerweise nicht auf und üben meist einen qualifizierten, gut bezahlten Beruf aus und leben häufiger mit älteren Kindern zusammen. Verwitwete Mütter und ihre Kinder sind meist älter. Sie zählen zu Ein-Eltern-Familien mit dem besten Versorgungsniveau, da sie als Witwen und Waisen in der Regel Ansprüche auf sozialrechtliche Unterhaltsleistungen haben. Ledige Mütter sind von finanziellen Problemen am meisten getroffen. Besonders schwer für sie ist es, wenn sie noch keine Ausbildung haben oder noch nicht Fuß im Erwerbsleben gefasst haben. Geschiedene oder getrennte Frauen haben eine unterschiedliche Einkommenslage. Bei ihnen hängt es davon ab, ob und in welcher Höhe sie mit Unterhaltszahlungen für sich und ihre Kinder rechnen können. Zudem noch, ob sie erwerbstätig sind, beziehungsweise in der Lage sind in den Beruf zurückzukehren.
Um die Schlussfolgerungen mit konkreten Daten aus dem Statistikamt zu unterfüttern, führe ich Folgenden einige Zahlen an. Im Jahre 2009 machten Frauen 90% aller Alleinerziehenden aus, die Prozentzahl der Männer ist seit 1996 von 13% auf knappe 10% gesunken. Deshalb wird oft behauptet, dass Alleinerziehen größtenteils Frauensache sei. Alleinerziehende Väter betreuen wie schon erwähnt meist ältere Kinder zwischen 14-17 Jahren. Alleinerziehende Mütter sorgen jedoch für jüngere Kinder. Fast ein Drittel der Kinder, die von alleinerziehenden Müttern betreut werden, aber nur 11% der Kinder, die von alleinerziehenden Vätern betreut werden, sind unter sechs Jahre alt. Demgegenüber sind nun mehr als zwei Drittel der Kinder, die von alleinerziehenden Vätern betreut werden, schon in einem Alter von 10 Jahren.[6]
Weiter kann man Alleinerziehende auch nach Anzahl der Kinder unterscheiden. Die größte Gruppe aller Alleinerziehenden war 2011 mit 61,1% (Alleinerziehende Mütter mit einem Kind). An nächster Stelle standen mit 23,2% die alleinerziehenden Mütter mit zwei Kindern. Die drittgrößte Gruppe war dann mit 7,5 Prozent die der alleinerziehenden Väter mit einem Kind.[7]
2 Alleinerziehende 2012
Im Jahre 2012 lebten in Deutschland ca. 8,1 Millionen traditionelle Familien mit minderjährigen Kindern, darunter insgesamt 14,4 Millionen Kinder und 12, 9 Millionen Kinder unter 18 Jahren. Betrachtet man die Zahlen der Familien seit dem Jahre 1996, so ist es auffällig, dass diese zurückgegangen sind. Hinter den zurückgegangenen Familienzahlen stehen unterschiedliche Entwicklungen bei den Familienformen. Die Zahl der traditionellen Familien (Frau-Mann-Ehe mit Kindern) sank, zudem stieg aber die Zahl alternativer Familienformen (u.a. Alleinerziehende oder Lebensgemeinschaften). Trotz dieser Entwicklung sind traditionelle Familien mit 71% in Deutschland immer noch die häufigste Familienform. Alleinerziehende Mütter und Väter mit minderjährigen Kindern zählen mittlerweile insgesamt aber schon 20%. Die restlichen 9% sind Lebensgemeinschaften mit minderjährigen Kindern.[8] Knapp 20 Jahre zuvor machten diese Anteile noch 81% aller Ehepaare aus, 14% Alleinerziehende und 5% Lebensgemeinschaften betragen. Dabei haben die wenigsten Alleinerziehenden geplant, ihr Kind allein groß zu ziehen. Somit geraten sie meist unfreiwillig in diese Situation.. Die meisten Alleinerziehenden sind durch Scheidung (42%), Trennung (17%) oder Tod des Partners (6%) in diese Familienform gelangt. Trotz Trennungen und Scheidungen teilen sich die meisten Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder. Im Jahre 2010 waren es 94%, da weder Mutter noch Vater Antrag auf das alleinige Sorgerecht stellten.
3 Probleme bei Alleinerziehenden
Alleinerziehende haben die Schwierigkeit, dass sie für alles allein zuständig und verantwortlich sind. Sei es die Kinderbetreuung, der Haushalt oder besonders die gesamte Existenzsicherung. Der ganze Alltag, alle Termine, und auch die Arbeitszeiten müssen gut durchorganisiert sein. Das bedeutet für jeden Alleinerziehenden sehr viel Disziplin. Hinzu kommen eventuell die psychischen Herausforderungen und auch einzelne Fragen, die in traditionellen Familie mit dem Partner besprochen werden können. Fragt man
[...]
[1] http://www.fr-online.de/politik/statistisches-bundesamt-zahl-der-alleinerziehenden-steigt,1472596,4517032.html
[2] Vgl oben
[3] Mikrozensus, 2009, S. 7
[4] Stiehler, S.: Alleinerziehende Väter. Sozialisation und Lebensführung.
[5] vgl. Hanesch, Krause, Bäcker S. 286.
[6] Statistisches Bundesamt 2010, S. 2.
[7] Alleinerziehende nach Alter des jüngsten Kindes 2009 in Prozent. In: < http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/bevoelkerungspolitik/deutschland/alleinerziehende-in-deutschland.html>.
[8] Ebd.